Jenny Marx, la femme du diable (Jenny Marx, die Frau des Teufels)
Frankreich 1993, 90 Min., Spielfilm, Französisch (mit englischen Untertiteln)
Drehbuch und Regie: Michel Wyn, Produktion: Telescope Audiovisuel, Besetzung: Marie-Christine Barrault, Carlo Brandt
Er ist heute weltberühmt und das Bild, das von ihm gezeichnet wird, sieht in etwa so aus: Er trägt ein Monokel, ist elegant gekleidet, liebt Kinder und lässt sie an seinem Bart zupfen. Ein fröhlicher, aber auch impulsiver Mann, der Zigarren und gute Weine liebt – und vor allem seine Frau. Andere sahen oder sehen in ihm den Teufel, der mit seinen Theorien und später durch seine Adepten etwa in der Sowjetunion die Welt verändert hat.
Wer aber war die Frau, die so in seinem Schatten steht? Nicht viele wissen, welch außergewöhnliche Persönlichkeit die adlige Jenny von Westphalen war, schön, mit starkem Charakter und scharfem analytischen Verstand. Karl und Jenny waren sich schon in Jugendtagen in Trier begegnet – und haben sich nie wieder getrennt. Nach sieben Jahren heimlicher Verlobung heirateten sie schließlich. Die Baronin ging, wie man so sagt, „durch dick und dünn“ mit ihrem Mann, ins Exil nach Frankreich, Belgien, England. Sie ertrug die Mühen, oft mit wenig Geld die wachsende Familie durchzubringen.
Und auch die Radikalität, mit der ihr Mann gemeinsam mit Friedrich Engels seine Artikel und Bücher verfasste und mit dem politischen Gegner abrechnete. Dabei wird meist die Rolle unterschätzt, die Jenny als seine Gesprächspartnerin, Sekretärin und als Ko-Autorin von Texten spielte. Eine außergewöhnliche Liebes- und Lebensgeschichte, die anregt, Jenny Marx wiederzuentdecken.
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