In den ersten Monaten des Jahres 2020 begann ein hochinfektiöses Virus sich weltweit zu verbreiten; Bürger*innen fast aller Länder der Welt steckten sich an. Diese Krankheit wurde Coronavirus Disease 2019 genannt, auch bekannt als COVID-19, und brachte große Teile der Welt zum Stillstand. GAPP bildete keine Ausnahme, da internationale Reisen stark betroffen waren.
Die Pandemie hat Deutschland und die USA fest in ihrem Griff
Bei steigenden Fallzahlen im Februar wurde der erste Fall in Berlin am 2. März 2020 gemeldet. Mitte März folgten Anordnungen, die Grenzen zu mehreren Nachbarländern zu schließen, darunter Österreich, Dänemark, Frankreich, Luxemburg und Schweden.
Am 12. März erließ der ehemalige Präsident Donald Trump ein 30-tägiges Einreiseverbot für alle, die aus Deutschland in die USA reisen wollten. Am darauffolgenden Tag stimmten deutsche Amtsträger*innen in 14 der 16 Bundesländer für die Schließung von Bildungszentren, einschließlich Grundschulen, weiterführenden Schulen und Universitäten.
Fortan wurden die Schulen in Deutschland und den USA im Wechsel immer wieder geöffnet und geschlossen, da die Pandemie sich in Wellen ausbreitete; einige Schulen blieben sogar einen großen Teil des Jahres geschlossen. Die deutsche Regierung schränkte ebenfalls das Reisen ein, und so wurden für Austauschschüler*innen von den Vereinigten Staaten nach Deutschland und umgekehrt Reisen schwierig oder unmöglich. Die Maskenpflicht und Distanzregelungen waren zwar unumgänglich, verringerten aber die Interaktion zwischen den Schüler*innen. Der Präsenzunterricht wurde in weiten Teilen beider Länder ausgesetzt, und ein Großteil des Bildungssystems ging online.
GAVE startet offiziell im Juli 2020
Da alle Austauschprogramme sistiert waren, musste GAPP einen Weg finden, um den Schüler*innen auch weiterhin zu ermöglichen, miteinander zu interagieren und sich über die Kultur der anderen zu informieren. Im Juli 2020 wurde GAVE, der German-American Virtual Exchange (Deutsch-amerikanischer virtueller Austausch), ins Leben gerufen. Als GAPPs erstes virtuelles Austauschprogramm ermöglichte GAVE den Schulen in Deutschland und den USA, ihre Zusammenarbeit in einem Online-Format fortzusetzen. Das Programm wurde unter anderem mit folgenden Zielen konzipiert:
- Überbrückung der Lücke bei den aufgrund von COVID-19 abgesagten Austauschen
- Vorbereitung für einen späteren Austausch, der Reisen in das Gastland beinhaltet
- Herstellung von Kontakten in einem Zeitraum, in dem Reisen nicht möglich ist
- Angebot erschwinglicher kultureller Erfahrungen für die Schüler*innen
- Für Lehrer*innen umfasst das GAVE-Programm mehrere Webinare, in denen die Durchführung des Austauschs erläutert und Unterstützung bei der Suche nach einer Partnerschule geboten wird, darüber hinaus enthält es eine Roadmap für das GAVE-Programm sowie Vorschläge und Materialien zur Unterstützung der Lehrer*innen bei der Vermittlung neuer Erfahrungen an Schüler*innen.
Wie GAVE funktioniert
Das Programm selbst, für eine Dauer von vier oder sechs Wochen konzipiert, beginnt mit Vorstellungsrunden der Schüler*innen, damit die Teilnehmer*innen andere Austauschschüler*innen und Gastgeber*innen kennenlernen. Dann folgen mehrere Aufgaben, zu einer Hälfte auf Deutsch und zur anderen auf Englisch, um mehr über den Hintergrund und das Land der jeweiligen Partnerschüler*innen zu erfahren. Das Programm endet mit einer Reflexion über das Gelernte und die Pläne der Schüler*innen für den persönlichen Austausch.
Durch diesen Prozess bekommen die Schüler*innen einen Eindruck davon, wie es ist, im Land ihrer Partner*innen zu leben, und erfahren etwas über die Kultur anderer Austauschteilnehmer*innen. Schließlich diskutieren sie im Reflexionsteil von GAVE über ihre virtuellen Austauscherfahrungen und darüber, wie sie auch in Zukunft miteinander in Verbindung bleiben können.
GAPP heute
Als die Pandemiebeschränkungen gelockert und internationale Reisen wieder möglich wurden, begann GAPP erneut, den persönlichen Austausch zu forcieren. GAPP hatte während COVID die meisten seiner Partnerschaften mit heute über 800 Schulen halten können. Während die Zahl der teilnehmenden Schüler*innen im Jahr 2020 deutlich zurückging, gab es 2021 wieder eine höhere Schüler*innenbeteiligung, und für 2022 sind bereits zahlreiche Klassen angemeldet. Ein Großteil dieses neuen Wachstums ist den durch GAVE bereitgestellten Überbrückungsmaßnahmen zu verdanken.