Jackson Howenstine

Jackson Howenstine sagt, die Teilnahme an GAPP sei eine der wichtigsten Entscheidungen seines Lebens gewesen. Zunächst sprach er kein Wort Deutsch, jetzt bringt er es Hunderten von Schülern bei. Nach mehreren Wochen beim GAPP-Austausch beschloss er, ein Semester in Deutschland zu studieren, und kehrte später zur Naperville Central High School zurück, um dort zu unterrichten. Heute unterstützt er den GAPP-Austausch, damit noch mehr Schüler die gleiche einmalige Erfahrung machen können wie er. 

Jackson Howenstine © Goethe-Institut New York

Warum haben Sie sich für die Teilnahme an einem GAPP-Austausch entschieden?
Ich habe zum ersten Mal von dem GAPP-Austausch gehört, als ich in der siebten Klasse Deutsch belegte; es war allgemein bekannt, dass unsere High School, die Naperville Central, bereits seit über 20 Jahren die Partnerschule des Humboldt-Gymnasiums war. Die Partnerschaft besteht noch heute, also schon seit weit über 35 Jahren. Als ich ins zweite Jahr kam, hatte ich viele tolle Dinge über das Programm gehört, und ich stürzte mich geradezu auf die Gelegenheit, auf mein eigenes Abenteuer zu gehen. 2007 hatten wir für drei Wochen selbst einen Schüler namens Yannic bei uns aufgenommen; im folgenden Jahr, 2008, bin ich dann nach Solingen geflogen, um persönlich am Austausch teilzunehmen.

Wie war Solingen?
Solingen ist eine mittelgroße Stadt mit etwa 160.000 Einwohnern, nicht so riesig wie Köln oder Düsseldorf. Im Grunde eine Ansammlung kleinerer Dörfer. Es hat mich in vielerlei Hinsicht an meine Heimatstadt erinnert, was den Übergang ein wenig erleichtert hat.

Wo waren Sie sonst noch in Deutschland?
Wir sind überallhin gereist. Ich habe viele historische Stätten gesehen, wie das Deutsche Eck in Koblenz, aber meine Lieblingssehenswürdigkeit war Burg Schlossberg. Außerdem habe ich ein Jahr lang in Vallendar an der Otto Beisheim School of Management studiert, einer der beliebtesten Privatuniversitäten Deutschlands.

Könnten Sie Ihre Erwartungen an Deutschland beschreiben?
Ich hatte viel sowohl von Schülern erzählt bekommen, die nach Deutschland gereist waren, als auch von den Austauschschülern, die unsere Schule besuchten, besonders von denen, die bei uns wohnten. Doch selbst nach all diesen Geschichten konnte ich nur sagen, dass es sehr … anders sein würde. Es ist schwierig zu beschreiben, aber als ich dort ankam, habe ich irgendwie einen positiven Kulturschock gespürt.

Können Sie uns mehr über dieses Gefühl eines „positiven Kulturschocks“ erzählen?
Na ja, es war mein erstes Mal in einem anderen Land, also war es von Anfang an diese Unvertrautheit, die ich noch nie erlebt hatte. Aus dem Flugzeug steigen und all die seltsamen Autos und Gebäude sehen, ständig von einer neuen Sprache umgeben sein, all das großartige Essen riechen und schmecken, es war eine so neue und neuartige Erfahrung. Selbst der Aufbau der Schule ist ganz anders als in Amerika; auf keinen Fall schlecht, nur etwas, das ich nicht gewohnt war. Die Leute waren nett, und meine Gastfamilie war sehr hilfsbereit und hat mir das Gefühl gegeben, bei ihnen zu Hause zu sein.

Was ist Ihre Lieblingserinnerung an Ihren GAPP-Austausch?
Es ist schwierig, das auf eine einzige einzugrenzen, es waren all die kleinen Dinge. Handball spielen, mit neugierigen Schülern sprechen, all die verschiedenen Lebensmittel ausprobieren, mein Deutsch verbessern, neue Freunde finden. Wir waren während der Fußball-Europameisterschaft 2008 dort, und ich habe die Atmosphäre und die Aufregung in der Stadt genossen, während die Leute sich die Spiele ansahen. Insgesamt war es einfach eine sehr wichtige Zeit in meinem Leben; ich glaube nicht, dass ich einen einzigen Moment als meinen Favoriten benennen könnte.

Wie, meinen Sie, hat Ihre GAPP-Erfahrung Ihre Zukunft beeinflusst?
Der Austausch war ohne jeden Zweifel eine der weitreichendsten Entscheidungen meines Lebens. Wenn ich den GAPP-Austausch nicht gemacht hätte, hätte ich wahrscheinlich meine Deutschkenntnisse nicht weiter ausgebaut. Und wenn ich das nicht getan hätte, würde ich jetzt sicherlich nicht Deutsch unterrichten. Meine Reise nach Deutschland hat nicht nur mein Interesse und meine Kenntnisse in der deutschen Sprache bereichert, sondern mich auch ermutigt, anderswo zu studieren und weitere Sprachen wie Spanisch zu lernen. In so jungen Jahren in ein anderes Land zu reisen und dessen Kultur kennenzulernen hat mir gezeigt, wie viel es auf der Welt zu erleben gibt. Deshalb nehme ich auch heute noch an GAPP teil, indem ich den Austausch für Schüler an meiner Schule koordiniere. Ich möchte, dass sie die Chance bekommen, die Welt so zu erleben wie ich.

Welchen Rat würden Sie jemandem geben, der oder die darüber nachdenkt, bei GAPP mitzumachen?
Ich bin ja etwas voreingenommen, weil ich die GAPP-Austausche mitorganisiere, aber ich denke, es könnte eine der größten Entscheidungen deines Lebens sein. Denk nicht, dass es immer einfach sein wird: Es wird Höhen und Tiefen geben. Aber freu dich, stürz dich hinein, und mach dich bereit für das Abenteuer deines Lebens.

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