Virtuelle Diskussion
Past as Process: Karina Griffith & Christa Joo Hyun D'Angelo
Das Programm Past as Process umfasst neun Filme, die die Vorstellung von einer feststehenden Geschichte hinterfragen.
"Die Geschichte hat keine bestimmte Erscheinung, sondern sie ist ein Prozess der Formung. Dieser Prozess der Gestaltung der Vergangenheit ist plastisch, künstlerisch und kreativ, weshalb sich der Film so gut für unser Verständnis von Zeit und Erinnerung eignet." - Karina Griffith, Kuratorin, Past as Process
Der vierte Teil des Programms heißt Die „einzige Geschichte“ umschreiben. Dieser Teil fasst zwei Dokumentarfilme um, die die Geschichte und Vergangenheit als pluralistisch verstehen.
Im vierten Teil des Programms präsentiert das Goethe-Institut den Film Past, Present, Tense. von der Filmemacherin Christa Joo Hyun D'Angelo.
Ab 1. Juli um 12:00 Uhr EDT steht das Gespräch zwischen Karina Griffith und Christa Joo Hyun D'Angelo auf dem YouTube-Kanal des Goethe-Instituts Washington verfügbar: Link
Past, Present, Tense (2015) Regie: Christa Joo Hyun D'Angelo
Deutschland. 32 Min.
In deutscher Sprache mit englischen and spanischen Untertiteln.
Die 360°-Kamerafahrt, die sich hinunter zu einer grauen Kreuzung windet, spiegelt die Herangehensweise an Zeit und Erzählprinzip in diesem queeren Musical wider. Im Gegensatz zur Einbahnstraße im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg, in der der aufstrebende Sänger und ewige Partyboy Sam lebt, bewegt sich die Zeit in dieser Tragigkomödie in alle Richtungen. Eine positive HIV-Diagnose lässt die Vergangenheit allgegenwärtig werden, und die Familie aus Freunden, die Sam im Deutschland der Nachwendezeit um sich geschart hat, gibt dem Leben in der Gegenwart allen Widrigkeiten zum Trotz den Vorzug.
Der Kern von D'Angelos Arbeit begegnet Angst, Verletzlichkeit und das, was dadurch unsichtbar ist, durch Video, Neon, Installation und Skulptur. Indem sie auf persönliche Erzählungen, Erfahrungen und Erinnerungen zurückgreift, navigiert sie durch anzügliche Verhaltensweisen und prekäre Bedingungen und versucht, das Normale neu zu definieren, während sie Unterschiede als Quelle der Inspiration und Ermächtigung umarmt, um neue Wege der Akzeptanz und letztendlich der Heilung zu entdecken.
Das Projekt Gestaltung der Vergangenheit ist eine Kooperation des Goethe-Instituts, des Monument Lab und der Bundeszentrale für politische Bildung und bringt Akteur*innen aus Kanada, Mexiko, den USA und Deutschland zusammen, die innovative Wege der Erinnerungskultur in ihrem jeweiligen lokalen Kontext beschreiten.
Dieses Filmprogramm ist in Kanada, Mexiko und in den USA verfügbar.