Ich habe das Wort "weiße Vormachtstellung" zum ersten Mal im Jahr 2015 gelernt. In den letzten 6 Jahren habe ich täglich Mikroaggressionen, unzählige Todesfälle von People of Color und Proteste zu diesen Themen erlebt. Als queerer asiatischer Künstler, der in die USA ausgewandert ist, um mehr Freiheit in meinem Leben zu haben, lerne ich immer noch die wahre Bedeutung von Freiheit in Bezug auf die aktuelle Rassenthematik in der Politik. Die Bedeutung der "weißen Vormachtstellung" hat sich seit meinem Aufenthalt in den Vereinigten Staaten vergrößert und ist für mich zu einer Realität geworden. Indem ich den auf der amerikanischen Flagge aufgedruckten Text zusammen mit der Nationalhymne dekonstruiere und neu zusammensetze, möchte ich die Kehrseite des gewöhnlichen Objekts zeigen, das mit großen Konzepten wie nationaler Identität und politischem Glauben aufgeladen ist.
Sungjae Lee (er/ihm) ist ein in Seoul geborener und in Chicago lebender Performance-, Installation-, Text-, Video- und Soundkuenstler. Er erhielt seinen B.F.A. in Bildhauerei von der Seoul National University im Jahr 2014, wo er sein Interesse an immateriellen und zeitbasierten Medien entdeckte er, mit deren Hilfe er Stimmen marginalisierter Gruppen darstellt. Seine Praxis als Performance-Künstler weiterentwickelnd, absolvierte er seinen M.F.A. in Performance Art an der School of the Art Institute of Chicago, wo er im Jahr 2019 promovierte. Während seines Aufenthalts in den USA konzentrierte sich seine Praxis auf das Bedürfnis nach Sichtbarkeit und Repräsentation von queeren Asiaten im westlichen Kontext. Seine Arbeiten sind in Korea, Schweden, Kanada, Neuseeland und den USA ausgestellt.
