Virtueller Dialog
Counter-Memories: Glenn North & Staci Pratt | Kansas City
Die Dialogserie Counter-Memories setzt sich mit einer Reihe von internationalen Denkmälern und Erinnerungsorten auseinander, deren symbolische Bedeutung viel über unser Verhältnis zur Geschichte verrät. Die Goethe-Institute in Nordamerika, das Goethe Pop Up Kansas City, das Thomas Mann House und die Onassis Foundation LA bringen Künstler*Innen, Aktivist*Innen und Intellektuelle in virtuellen Gesprächen zum Thema Erinnerungskultur zusammen, die in Videoclips um historische Zeugnisse, Bilder und Videos ergänzt.
Sehen Sie die Kansas City-Episode über das Levi Harrington Mahnmal hier.
Über den Erinnerungsort
Levi Harrington war 23 Jahre alt, als er das Opfer eines brutalen Lynchmords in Kansas City wurde. Das Lynching fand im Jahre 1882 statt, ein Mob von mindestens 300 Menschen war daran beteiligt. Der Lynchmord an Harrington nur einer von unzähligen, die nach dem Bürgerkrieg in den USA stattgefunden haben. Im Jahre 2018, nach 136 Jahren, wurde eine Gedenktafel aufgestellt, die an den brutalen Mord erinnert. Es ist das erste Denkmal überhaupt, das in Kansas City im öffentlichen Raum dem Opfer eines Lynchmords gedenkt. Der Levi Harrington Memorial Marker wurde von der Initiative Community Remembrance Project of Missouri (CPR-MO) errichtet, um der mangelnden Aufarbeitung von Lynchmorden in Missouri entgegenzutreten.
Seit seiner Errichtung wurde die Gedenktafel in nur eineinhalb Jahren schon zwei Mal beschädigt. Im Juni dieses Jahres, inmitten der Black Lives Matter-Proteste ausgelöst durch den Mord an George Floyd, wurde die Gedenktafel, die auf einem Metallpfosten installiert war, abgesägt und über einen Abhang geworfen. Gegenwärtig ist dieser Metallpfosten der einzige physische Überrest des Denkmals, was diesen Erinnerungsort und den Vandalismus, dem dieser ausgesetzt war, zu einem besonderen Ort der (Nicht-)Erinnerung macht. Oder auch zu einem Ort, an dem versucht wird, das Erinnern zu negieren. Das Community Remembrance Project in Missouri bewertet den Vandalismus folgendermaßen: „The attack on the marker represents a violent denial of truth and the very right of Black communities and other communities of color to proclaim it. It is a hate crime.“
Diese Episode von Counter-Memories untersucht die Geschichte um den Levi Harrington Memorial Marker als Beispiel, wie eine Initiative in Kansas City versucht, an die unzähligen Lynchmorde zu erinnern und eine Erinnerungskultur zu schaffen. Die Episode besteht aus einem Gespräch zwischen Glenn North und Staci Pratt, den beiden Gründer*innen des Community Remembrance Project Missouri, und der Journalistin Amira El Ahl. Das Gespräch wird durch Spoken Word Performances, Videoclips, Bilder und historische Zeugnisse ergänzt.
Über die Sprecher*innen
Details
Sprache: Englisch
Preis: Freier Entritt
info-kansascity@goethe.de
Diese Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe Counter-Memories.