Virtuelle Diskussion
Past as Process: Karina Griffith & Pierre Sanoussi-Bliss
Das Programm Past as Process umfasst neun Filme, die die Vorstellung von einer feststehenden Geschichte hinterfragen.
"Die Geschichte hat keine bestimmte Erscheinung, sondern sie ist ein Prozess der Formung. Dieser Prozess der Gestaltung der Vergangenheit ist plastisch, künstlerisch und kreativ, weshalb sich der Film so gut für unser Verständnis von Zeit und Erinnerung eignet." - Karina Griffith, Kuratorin, Past as Process
Der dritte Teil des Programms heißt Zuhause ist, wo die Geschichte ist. Dieser Teil fasst zwei Filme um, die sehr persönliche Begegnungen mit der Familie beschreiben – sowohl derjenigen, in die wir hineingeboren werden, als auch derjenigen, die wir im Laufe des Lebens durch den Aufbau von engen Beziehungen erwerben. Sie zeigen wie sie ermächtigende, neue Versionen unseres vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Selbst schreiben können.
Im dritten Teil des Programms präsentiert das Goethe-Institut den Film Zurück auf LOS! von dem in der DDR geboren Filmemacher Pierre Sanoussi-Bliss.
Ab 27. Juni um 12:00 Uhr EDT steht ein Gespräch zwischen Karina Griffith und Pierre Sanoussi-Bliss auf dem YouTube-Kanal des Goethe-Instituts Washington verfügbar: Link
Zurück auf LOS! (2000) Regie: Pierre Sanoussi-Bliss
Deutschland. 95 Min.
In deutscher und englischer Sprache mit englischer Untertiteln.
Die 360°-Kamerafahrt, die sich hinunter zu einer grauen Kreuzung windet, spiegelt die Herangehensweise an Zeit und Erzählprinzip in diesem queeren Musical wider. Im Gegensatz zur Einbahnstraße im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg, in der der aufstrebende Sänger und ewige Partyboy Sam lebt, bewegt sich die Zeit in dieser Tragigkomödie in alle Richtungen. Eine positive HIV-Diagnose lässt die Vergangenheit allgegenwärtig werden, und die Familie aus Freunden, die Sam im Deutschland der Nachwendezeit um sich geschart hat, gibt dem Leben in der Gegenwart allen Widrigkeiten zum Trotz den Vorzug.
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Pierre Sanoussi-Bliss lebt mit seinem Ehepartner, dem Grafiker Till Kaposty-Bliss, in Berlin-Mitte.
Das Projekt Gestaltung der Vergangenheit ist eine Kooperation des Goethe-Instituts, des Monument Lab und der Bundeszentrale für politische Bildung und bringt Akteur*innen aus Kanada, Mexiko, den USA und Deutschland zusammen, die innovative Wege der Erinnerungskultur in ihrem jeweiligen lokalen Kontext beschreiten.
Dieses Filmprogramm ist in Kanada, Mexiko und in den USA verfügbar.