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15:00–17:00 Uhr

Diasporische Identitäten und generationenübergreifendes Trauma

Diskussion|Stimmen der Vietnamesisch - Europäischen Diaspora-Literatur

HAN Căn tính di dân và Sang chấn Thế hệ 1500 © Goethe-Institut Hanoi

HAN Căn tính di dân và Sang chấn Thế hệ 7360 © Goethe-Institut Hanoi

Die vietnamesische Diaspora-Erfahrung entfaltet sich im generationenübergreifenden Dialog – zwischen kultureller Bewahrung und Transformation, im Konfliktfeld traditioneller Werte und moderner Ideologien und Normen. Diese Spannungen werden nicht nur zu Konflikten, sondern auch zu Rohmaterial literarischer Schöpfung. Vietnamesische Diaspora-Autor:innen hauchen diesen Geschichten Leben ein und zeigen sowohl Brüche als auch Verbindungen, über die individuelle Identitätsformung der verschiedenen Generationen hinweg. Durch ihr Schreiben werden private Familienerzählungen und kulturelle Aushandlungsprozesse zu universellen Geschichten, die über Kulturen und Generationen hinweg gültig sind.

Die Literaturdiskussion „Diasporische Identitäten und generationenübergreifendes Trauma“ untersucht, wie vietnamesische Diaspora-Autorinnen diese Erfahrungen in ihren Werken verarbeiten. Kann Literatur in diesem Kontext nicht nur als Gedächtnisarchiv oder Mittel zur Heilung vergangener Wunden dienen, sondern auch als Raum für lang verstummte Dialoge? Jene Geschichten, die einst durch Blockaden oder Trauma erstickt wurden, in der Hoffnung, dass diese nun erzählt werden können?

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Eine Veranstaltung zum 50. Jahrestag der diplomatischen Beziehungen zwischen Vietnam und Deutschland

HAN #50vietduc EN ohneText 1500

Moderatorin und Sprecher*innen

Übersetzerin und Lektorin mit Schwerpunkt französische Literatur. Übertrug Werke von Patrick Modiano und Maylis de Kerangal ins Vietnamesische.

Vanessa Vu ist ZEIT-Journalistin und Autorin. 2024 erschien ihr erstes Buch, „Komm dahin, wo es still ist“ (Rowohlt), ein Briefwechsel mit ihrem syrischen Mann Ahmad Katlesh über Flucht, Migration und Identität. Vus Eltern kamen aus Vietnam, sie selbst wurde 1991 in Deutschland geboren und verbrachte ihre Kindheit in einem Asylbewerberheim in Pfarrkirchen – eine Erfahrung, die ihr ganzes Denken und Schreiben prägt. Seit 2017 arbeitet sie als Redakteurin bei ZEIT ONLINE und widmet sich in Reportagen, Essays und Analysen vor allem Fragen rund um Migration, Menschenrechten und sozialer Gerechtigkeit. Zudem lädt sie jeden Monat ins «Klassenzimmer», eine Gesprächsreihe über Armut und Klassismus in der Schaubühne Berlin. 2018–2023 war sie Co-Host des vietdeutschen Podcasts «Rice and Shine». Für ihre Arbeiten wurde sie unter anderem mit dem Theodor-Wolff-Preis, dem Helmut-Schmidt-Preis und dem Lessing-Preis für Kritik ausgezeichnet.

Die Autorin Nuage Rose (Hồng Vân) ist IT-Ingenieurin, französische Handelsattachée in Vietnam und Generalsekretärin für ASEAN-Angelegenheiten an der französischen Botschaft in Singapur. Geboren in Hanoi, als der Krieg gegen die amerikanischen Streitkräfte begann, lebt und arbeitet sie seit vierzig Jahren in Paris.
Veröffentlichte Werke:

  • Trois Nuage au pays des nénuphars (Autobiografischer Roman, Société des Écrivains, 2013)
  • Ba áng Mây trôi dạt xứ bèo (Autobiografischer Roman, Tre Publishing, 2017)

Nghiêm Quỳnh Trang is currently based in both Prague and Hanoi. After earning a degree in political science from the Diplomatic Academy of Vietnam, she received a French government scholarship to attend a summer documentary program at La Fémis, which marked the beginning of her filmmaking career. In 2011, she earned her Master’s degree in Directing from EICAR in Paris. She co-wrote and produced the feature film Cu Li Never Cries, which won several awards at international film festivals in 2024. Her most recent short film as director has been selected for the 2025 Czech Short Films Collection by the Czech Film Fund and will be screened at the ShorTS International Short Film Festival in Trieste, Italy, in July 2025.

Clément Baloup wurde 1978 als Sohn einer französischen Mutter und eines vietnamesischen Vaters geboren. Nach seinem Designstudium in Marseille besuchte er die Kunsthochschule Angoulême und die Hanoi University of Fine Arts.

Seine beiden Werke über asiatische Migration – Memories of Overseas Vietnamese – wurden vielfach ausgezeichnet und fanden internationale Anerkennung.