Gesprächsveranstaltung Literaturen im Exil: Ahmed Awny & Abdul Wahid Rafee

Literaturen im Exil: Ahmed Awny & Abdul Wahid Rafee Foto: Ahmed Awny © Andreas Krufzcik, Abdul Wahid Rafee © Juliette Moarbes

Di, 08.10.2024

19:00 Uhr

ACUD Studio

Wie sehen das Arbeiten, die Erfahrungen und Realitäten von Autor*innen aus, die aufgrund von Krieg oder politischer Repression ihre Heimatländer verlassen mussten und nun in Berlin bzw. Deutschland leben? In regelmäßig stattfindenden Abendveranstaltungen der Reihe Literaturen im Exil präsentieren jeweils zwei Autor*innen unterschiedlicher Herkunft ihre Texte und tauschen sich über ihre Exil-Erfahrungen sowie über Chancen und Herausforderungen in der (deutschen) Literaturszene aus.

Am 08.10.2024 treffen der ägyptischer Autor und Lektor Ahmed Awny und Abdul Wahid Rafee, Autor und Menschenrechtsaktivist aus Afghanistan aufeinander. Moderiert wird der Abend von der Literaturwissenschaftlerin und Kritikerin Dr. Maha El Hissy.

Im Fokus stehen die Vermittlung sowie Auseinandersetzung mit künstlerischen Positionen und Werken der Literat*innen. Darüber hinaus werden auch strukturelle Fragen diskutiert, wie die Anknüpfung an literarische bzw. künstlerische Szenen, Sprach- und Übersetzungsherausforderungen oder die Auseinandersetzung von Identität und künstlerischem Schaffen in einer neuen Umgebung.
 

Gäste

Ahmed Awny

Ahmed Awny | Andreas Krufzcik


Ahmed Awny, geboren 1988 in Kairo, ist ein ägyptischer Autor und Lektor. Sein Hauptinteresse gilt sozialen Bewegungen, politischer Propaganda und der Darstellung orientalischer Männlichkeit. 2010 veröffentlichte er die Kurzgeschichtensammlung "Chronische Angst" (Sharkyyat Verlag) und 2019 seinen ersten Roman, "Manche erreichen Größe, Jawa'iz lel abtal" (Almharouseh Verlag), der mit dem Sawiris-Preis als bester Roman des Jahres ausgezeichnet wurde. Er war Writer in Residence an der Cité International des Arts in Paris und Teilnehmer am „Internationalen Literatur Dialog“, eine Initiative des Auswärtigen Amts Österreich. Heute lebt Ahmed Awny in Berlin und arbeitet an seinem ersten Non-fiction-Buch, das Biografie und politische Analyse verbindet.

 
Das Porträtbild von Abdul Wahid Rafee zeigt einen mittelalten Mann mit Brille, dunklen kurzen Haaren und einem hellblauen Hemd.

Abdul Wahid Rafee | Foto: Abdul Wahid Rafee © Juliette Moarbes


Abdul Wahid Rafee, geboren 1971 in Qarabagh, Afghanistan, ist Autor und Menschenrechtsaktivist. 2002 gründete er die Zeitschrift Nationale Einheit, um marginalisierten Stimmen in seiner Heimat ein Forum zu geben. Ein Jahr später trat er der Afghan Independent Human Rights Commission bei, wo er Menschenrechtsverletzungen dokumentierte und sich besonders für den Schutz von Kindern einsetzte. Seit 2006 hat er sechs Bücher mit Kurzgeschichten sowie ein Kinderbuch veröffentlicht, die alle Fragen sozialer Gerechtigkeit berühren. Für seine literarische Arbeit erhielt er den Silk Road Festival-Preis, 2008 eine Auszeichnung vom afghanischen Ministerium für Information und Kultur sowie 2022 den Preis des schwedischen Akram Osman Literaturfestivals, dessen Jurymitglied er 2023 war.


Moderation

Das Porträtbild von Maha El Hissy zeigt eine Frau mit schwarzen, kinnlangen Locken. Sie trägt ein weißes Oberteil mit Spitzen und das Bild ist vor einer Mauer oder einem Zaun aufgenommen. © Lina Burcu


Maha El Hissy ist freie Literaturwissenschaftlerin und Kritikerin. 2012 erschien ihr Buch "Getürkte Türken. Karnevaleske Stilmittel im Theater, Kabarett und Film deutsch-türkischer Künstlerinnen und Künstler" (transcript). Sie lehrte und forschte zur Neueren deutschen Literatur in Kairo, München, Berkeley, London und Berlin. Als Kritikerin schreibt sie für die Berliner Zeitung, taz und Deutschlandfunk Kultur. Demnächst erscheint von ihr im Verbrecher Verlag die Anthologie "Die ganze Geschichte fasse ich an der Hand. Literatur und Kunst zur Einwanderung ins Nachkriegsdeutschland." Im Auftrag der Goethe-Institute Nordwesteuropa kuratiert sie im Jahr 2024 die Literaturreihe "Vorzeichen. Wen, was und wie wir lesen".

Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Literaturportal Weiter Schreiben statt.

Die Reihe "Literaturen im Exil" wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt des Landes Berlin.

 

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