Literatur / Übersetzung
Die Praxis des Übersetzers und seine Affinität zum Literaturkritiker

Carlos Fortea y Gustavo Fernández Walker
Foto: Carlos Fortea / Gustavo Fernández Walker

Carlos Fortea im Gespräch mit Gustavo Fernández Walker.

Feria del Libro, La Rural, Sala Adolfo Bioy Casares

Carlos Fortea, spanischer Übersetzer zahlreicher deutschsprachiger literarischer Werke trifft sich in der Bibliothek des Goethe-Instituts zu einem Gespräch mit dem argentinischen Literatur- und Musikkritiker sowie Professor der Philosophie Gustavo Fernández Walker. Ausgangspunkt ist die Affinität zwischen Übersetzer und Literaturkritiker. Angesprochen wird ebenfalls die Rolle des Übersetzers bei der Gestaltung des modernen und zeitgenössischen Europas.

Freitag 28. April 19.00 Uhr in der Bibliothek des Goethe-Instituts. Av. Corrientes 319. Eintritt frei. Organisiert durch das Goethe-Institut und dem Programm Studien zur Übersetzungswissenschaft Interpres der Universidad Nacional de San Martín mit anschließendem Umtrunk. Mit freundlicher Unterstützung vom Übersetzerhaus Looren.

Die Rolle des Übersetzers wird häufig im Verhältnis zur Aufgabe des Autors gesehen. Weniger häufig wird der Übersetzer in Verbindung mit dem Literaturkritiker gebracht. Auf dieses Verhältnis zwischen Übersetzung und Kritik sind u. a.  Walter Benjamin und Antoine Berman eingegangen. Wenn aber Kritiker von Kunstwerken selbst wieder kreative Kunstschaffende sind wie Oscar Wilde anmerkt, dann besteht auch eine Affinität zwischen der Arbeit des Übersetzers und des Literaturkritikers. Wie kritisch sind die Entscheidungen, die der Übersetzer bei seiner Arbeit zu treffen hat, und welche Folgen sind damit verbunden? Diese Fragestellung ist Ausgangspunk eines öffentlichen Gesprächs mit Carlos Fortea, Doktor der Philologie, Universitätsprofessor, Schriftsteller, Literaturkritiker und anerkannter literarischer Übersetzer mit über 120 veröffentlichten Übersetzungen von Autoren wie Heinrich Heine, E.T.A. Hoffmann, Alfred Döblin, Thomas Mann, Elías Canetti, Günter Grass, Willy Brandt oder Helmut Schmidt. Gesprächspartner ist Gustavo Fernández Walker, Doktor der Philosophie und Professor für klassische Philologie und Hermeneutik des philosophischen Textes. Fernandez Walker leitet ferner den Workshop „Übersetzung mittelalterlicher Texte“ an der Universidad Nacional de San Martín. Der Besuch von Carlos Fortea in Argentinien bietet auch Anlass für Fragen zum Übersetzungsprozess der umfassenden, dreibändigen Kafka-Biographie (2368 Seiten) von Rainer Stach, deren spanische Übersetzung kürzlich bei Acantilado erschienen ist. Weiteres Thema ist die gegenwärtige Lage der Übersetzung deutschsprachiger Schriftsteller in Spanien.
 
Carlos Fortea (Madrid, 1963) ist Doktor der deutschen Philologie, Universitätsprofessor, Schriftsteller und literarischer Übersetzer mit über 120 Übersetzungen von Werken deutscher Autoren wie Heinrich Heine, E.T.A. Hoffmann, Alfred Döblin, Thomas Mann, Elías Canetti, Günter Grass, Willy Brandt oder Helmut Schmidt. Literaturkritiker der Zeitschriften Revista de Libros und Turia. Im Verlag Acantilado ist soeben seine Übersetzung der umfassenden, dreibändigen Kafka-Biographie (2368 Seiten) von Rainer Stach erschienen. Zurzeit unterrichtet Fortea Übersetzungswissenschaft an der  Universidad Complutense. Autor von Jugendbüchern, darunter Impresión bajo sospecha (Anaya, 2009), El diablo en Madrid (Anaya, 2012), El comendador de las sombras (Edebé, 2013) und A tumba abierta (Loqueleo, 2016) sowie des Romans Los jugadores (Nocturna, 2015). Vorsitzender der unabhängigen Sektion Buchübersetzer im spanischen Schriftstellerverband Asociación Colegial de Escritores.
 
Gustavo Fernández Walker
(Buenos Aires, 1979) ist Dr. Phil der Universidad de Buenos Aires und Doktor der klassischen Philologie und Hermeneutik des philosophischen Textes der Università del Salento (Italien) sowie der Universidad Nacional de San Martín. Ehemaliger Chefredakteur der Zeitschriften des Teatro Colón und des Teatro Argentino in La Plata, Argentinien, Verfasser zahlreicher Musik- und Literaturkritiken in den Zeitschriften Clásica, Ñ, Cantabile, La Tempestad (Mexiko), Courier International (Frankreich) und B2 (Deutschland) unter anderen nationalen und internationalen Publikationen. War Dozent an der Musikhochschule Conservatorio Superior de Música Manuel de Falla, Postdoktorandenstipendiat des Nationalen Rats für wissenschaftliche und technologische Forschung CONICET und Fellow an der „Forschungsstelle für Vergleichende Ordensgeschichte“ (FOVOG) der Technischen Universität Dresden. Gegenwärtig lehrt Fernández Walker Geschichte der Philosophie im Mittelalter an der Universidad Nacional de San Martín. An der gleichen Universität koordiniert er den Übersetzungsworkshop Mittelalterliche Texte. Verfasser des Essays Colón. Teatro de operaciones (Eterna Cadencia, 2015).
 

Details

Feria del Libro, La Rural, Sala Adolfo Bioy Casares

Av. Sarmiento 2704
Sala Domingo F. Sarmiento
La Rural