Das Lernzentrum der BTU Cottbus – Senftenberg: Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum

(LEUCHT-)TURM DES WISSENS


 

Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum (IKMZ) der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg. Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum (IKMZ) der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg. | Foto: BTU Cottbus-Senftenberg


Als Anfang 2005 in Cottbus ein spektakuläres neues Universitätsgebäude eröffnet wurde, stieg dieses sofort in den Rang einer Sehenswürdigkeit auf: das Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus - Senftenberg, kurz IKMZ. Entworfen wurde es vom international renommierten Architektenbüro Herzog & de Meuron, aus dessen Feder so herausragende Architektur wie die Hamburger Elbphilharmonie oder das Nationalstadion in Peking stammt.

Detail der Glasfassade des IKMZ, die mit Buchstaben aus verschiedenen Schriften bedruckt ist. Detail der Glasfassade des IKMZ, die mit Buchstaben aus verschiedenen Schriften bedruckt ist. | Foto: BTU Cottbus-Senftenberg


Bis heute lockt das IKMZ der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus - Senftenberg (BTU) Architekturbegeisterte in die Stadt, die die außergewöhnliche Form des auf einem künstlichen Hügel errichteten Baus mit seinem geschwungenen Grundriss, seiner Glasfassade und seiner hohen, turmartigen Erscheinung bewundern. Durch seine amorphe Gestalt und sich nach allen Seiten hin öffnende Bauweise wirkt das IKMZ wie ein Solitär mit skulpturalem Charakter. Befördert wird dieser künstlerische Gedanke auch durch die Optik der sich aus 5.133 Glasscheiben zusammen gesetzten Fassade, auf der im Siebdruckverfahren das Weltalphabet versehen ist.
 

Kunst am und im Bau

Die stilisierten Buchstaben sind zum einen Kunst am Bau, zum anderen wirken sie wie eine Gardine, die das Sonnenlicht vom Eindringen in das Gebäudeinnere abhält. Dieses überrascht mit der sich über sieben Etagen windenden Haupttreppe, die alle Nutzeretagen miteinander verbindet, und seiner ebenso kräftigen wie kontrastreichen Farbgebung, der das Fernseh-Testbild zugrunde liegt: Grün, Magenta, Gelb, Rot und Blau. Die hohen Lesesäle erlauben eine atemberaubende Aussicht über Cottbus und die Niederlausitz.
  Die charakteristische Wendeltreppe im Zentrum Gebäudeinneren des IKMZ reicht vom Untergeschoss bis ins obere Stockwerk und ist ein optischer Magnet und Orientierungspunkt. Die charakteristische Wendeltreppe im Zentrum Gebäudeinneren des IKMZ reicht vom Untergeschoss bis ins obere Stockwerk und ist ein optischer Magnet und Orientierungspunkt. | Foto: BTU Cottbus-Senftenberg  

Alles unter einem Dach

Kühn ist nicht nur die Architektur dieses Gebäudes – als kühn empfunden wurde damals auch sein Bewirtschaftungs- und Benutzungskonzept, das die Integration von vier universitären Informationsinfrastruktureinrichtungen unter einem Dach vorsah. Die Bibliothek der BTU sollte mit dem Multimediazentrum, dem Rechenzentrum und der Verwaltungsdatenverarbeitung zu einer Struktureinheit zusammengeführt werden. Diese Entscheidung trug der zunehmenden Technologieabhängigkeit des Bibliotheksbetriebes, der Entgrenzung der ehemals scharf voneinander getrennten Aufgaben der Infrastrukturbereiche, einem neuen, umfassenderen Selbstverständnis der Bibliothek und dem auf Einheitlichkeit und Gesamthaftigkeit ausgerichteten Service-Interesse der Benutzer*innen Rechnung.

All das sollte sich nicht nur in der Architektur wiederspiegeln, sondern auch in der zukünftigen Informations-, Kommunikations- und Medienversorgung an der Universität.
  Offener und lichtdurchfluteter Lesesaal im 2. Obergeschoss des IKMZ mit großzügigen Arbeitsflächen für individuelles und gemeinschaftliches Lernen. Offener und lichtdurchfluteter Lesesaal im 2. Obergeschoss des IKMZ mit großzügigen Arbeitsflächen für individuelles und gemeinschaftliches Lernen. | Foto: BTU Cottbus-Senftenberg

Darüber hinaus war das IKMZ für seine Nutzer*innen als öffentlicher (physischer) Ort zum Lernen, Arbeiten und Kommunizieren geplant. So finden sich hier zahlreiche Lern- und Arbeitsplätze, die konzentriertes wissenschaftliches Arbeiten ermöglichen, ohne dabei die Besucher*innen zu isolieren. Erreicht wurde dies durch die Transparenz und Offenheit der Architektur: durch hauptsächlich hohe, lichtdurchflutete und offene Lesesäle, die als Lernräume verstanden werden sollen.

  Bequeme Sitzmöbel im Eingangsbereich laden zu einem offenen Austausch und zum Verweilen ein. Bequeme Sitzmöbel im Eingangsbereich laden zu einem offenen Austausch und zum Verweilen ein. | BTU Cottbus-Senftenberg


Schaufenster der Wissenschaft

Eine wichtige, schon in seiner Bezeichnung ersichtliche Funktion des Informations-, Kommunikations- und Medienzentrums der BTU ist es, ein Ort der Kommunikation und des Wissenstransfers zu sein. Bestens geeignet also für eine Science Gallery, die im Oktober 2021 im Foyer eröffnet wurde. Hinter diesem Showroom verbirgt sich der „Innovation Hub 13“ – ein Kooperationsprojekt der BTU Cottbus - Senftenberg und der TH Wildau, das eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und der Öffentlichkeit in der Region entlang der Autobahn A13 bildet. Die Science Gallery bietet eine anschauliche und unterhaltsame Präsentation technologischer Innovationen verschiedener Forschungsgruppen. Die ausgestellten Prototypen und Exponate zeigen Technologien der Zukunft, die jeweils einen Meilenstein in der Wissenschaft darstellen. Darüber hinaus besteht am futuristischen Introduction Point, dem Ausgangspunkt für die Erkundung der Science Gallery, die Möglichkeit bei virtuellen 360°-Rundgängen direkt in Labore, Werkstätten und wissenschaftliche Einrichtungen hineinzuschauen.
  Die Science Gallery, der Showroom des Innovation Hub 13 im Erdgeschoss des IKMZ, bietet eine anschauliche und unterhaltsame Präsentation technologischer Innovationen von Wissenschaftler*innen. Die Science Gallery, der Showroom des Innovation Hub 13 im Erdgeschoss des IKMZ, bietet eine anschauliche und unterhaltsame Präsentation technologischer Innovationen von Wissenschaftler*innen. | Foto: BTU Cottbus-Senftenberg


Zahlen, Daten, Fakten – und Buchstaben

Die Universitätsbibliothek verfügt über 1,3 Millionen Monographien und gebundene Zeitschriften, 107.000 sonstige Druckwerke (Karten, Normen), mehr als 133.000 sonstige nicht-elektronische Materialien, 465 Printzeitschriften im Abonnement, knapp 66.000 elektronische Zeitschriften, 378 Datenbanken, über 272.000 E-Books, DVDs, CD-ROMs.
  Die Bücherregale fügen sich in die organischen Formen des Gebäudes ein. Der Bodenbelag ist auch hier geprägt von der markanten Farbgebung im Gebäudekern. Die Bücherregale fügen sich in die organischen Formen des Gebäudes ein. Der Bodenbelag ist auch hier geprägt von der markanten Farbgebung im Gebäudekern. | Foto: BTU Cottbus-Senftenberg

Darüber hinaus beherbergt das erste Untergeschoss das Ulrich-Conrads-Archiv mit Texten und Dokumenten aus der publizistischen Tätigkeit des von 1923 bis 2013 lebenden Architekturkritikers. Ulrich Conrads – unter anderem ehemaliger Chefredakteur der Fachzeitschrift „Bauwelt“ – begleitete das Bauen in Deutschland ein halbes Jahrhundert lang kritisch, nahm aber auch durch direktes Agieren positiven Einfluss auf das Baugeschehen.

Im IKMZ befinden sich 370 fest- und funkvernetzte Lese-Arbeitsplätze und 15 sogenannte Carrels, also Lese- bzw. Arbeitskabinen, die es den Nutzer*innen wahlweise ermöglichen, sich unter die Community zu mischen oder sich zurückzuziehen. Ein Lernpool beherbergt 18 PC-Arbeitsplätze für Internet und Multimedia-Anwendungen, während das eAssessment-Center 85 Plätze zur Durchführung von E-Prüfungen zählt.

Im Multimediazentrum finden sich schallgeschützte Kabinen für Videoschnitt und Tonaufzeichnung, Ausleihgeräte für die Lehre sowie Arbeitsplätze für Internet, Multimedia und E-Learning.
  Ein Student in einer der Lesekabinen, sogenannte Carrels. Ein Student in einer der Lesekabinen, sogenannte Carrels. | Foto: BTU Cottbus-Senftenberg

Auszeichnungen

Der Bund Deutscher Architekten (BDA) zeichnete das IKMZ der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus - Senftenberg im Sommer 2007 mit dem erstmals vom BDA vergebenen Architekturpreis „Große Nike“ aus. Ebenfalls im Jahr 2007 erhielt die BTU für das IKMZ eine „Auszeichnung zum Deutschen Architekturpreis“.

Im Jahr zuvor war dem IKMZ für sein „zukunftsweisendes, integriertes Konzept zur Informationsversorgung“ bereits der mit 30.000 Euro dotierte nationale Bibliothekspreis verliehen worden, das IKMZ wurde „Bibliothek des Jahres 2006“. Und es wurde vom Bundespräsidenten als ein „Ort im Land der Ideen“ prämiert.

Fun Fact

Das IKMZ-Gebäude mit seiner spektakulären Architektur von Herzog & de Meuron wird gerne auch als Filmkulisse genutzt. So wurde hier etwa eine Szene des Episodenfilms „Manifesto“ mit Cate Blanchett (2017) gedreht und im Jahr 2021 eine Folge des Polizeiruf 110 „Hermann“.
  Das IKMZ am Zentralcampus der BTU Cottbus-Senftenberg, gegenüber das Universitäts-Hauptgebäude. Das IKMZ am Zentralcampus der BTU Cottbus-Senftenberg, gegenüber das Universitäts-Hauptgebäude. | Foto: BTU Cottbus-Senftenberg.

Adresse

Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum der
Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus - Senftenberg
Platz der Deutschen Einheit 2
D-03044 Cottbus
Deutschland
Tel.: +49 / (0)355 / 69-2373
E-Mail: bibliothek+info@b-tu.de
www.b-tu.de/ikmz