Ein starkes Jahr für Frauen
Nominierungen für den Deutschen Filmpreis 2017

Unter den meistnominierten Filmen für die diesjährigen Lolas stechen drei Filme von Regisseurinnen besonders hervor. Einer von ihnen ist “Toni Erdmann” von Maren Ade. Die anderen beiden,“Wild” von Nicolette Krebitz und “24 Wochen” von Anne Zohra Berrached. Sie werden in den nächsten Tagen im Rahmen des Frauenfilmfestivals FEM Cine in Chile uraufgeführt.
 

Salvaje © © Christian Hüller / Heimatfilm Salvaje © Christian Hüller / Heimatfilm

Am 16. März wurden die Nominierungen für den Deutschen Filmpreis 2017 bekannt gegeben, der am 28. April 2017 im Palais am Funkturm in Berlin verliehen wird. Unter den meistnominierten stechen vier Filme hervor: Blumen von gestern von Chris Kraus, in acht Kategorien nominiert, und die folgenden drei Filme von Regiseurinnen: Toni Erdmann von Maren Ade (in 6 Kategorien nominiert); Wild von Nicolette Krebitz wird in sieben verschiedenen Kategorien genannt; und 24 Wochen von Anne Zohra Berrached, viermal nominiert, darunter Bester Spielfilm, bestes Drehbuch, beste Regie und beste weibliche Hauptrolle für Julia Jentsch.

Diese Nachrichten freuen uns besonders, da das Goethe-Institut Chile Wild und 24 Wochen im Rahmen des Frauenfilmfestivals FEM Cine ab dem 28. März in Santiago zeigen wird. Eine gute Möglichkeit für alle, die sich für das Beste des aktuellen deutschen Kinos interessieren. Zusammen mit Toni Erdmann, der bereits in den chilenischen Kinos gezeigt wurde, und der Maren Ade in das Oscar-Rennen brachte, kann man im deutschen Kino von einem starken Jahr für Frauen reden.

Wild, der neue Film von Nicolette Krebitz war schon in vielen internationalen Festivals und hat mehrere Preise in Deutschland gewonnen. Die introvertierte Ania lebt alleine in einem kleinen Apartment und hat einen wenig erfüllenden Job, bis der Anblick eines Wolfs, der ihr auf dem Nachhauseweg an einem kleinen Waldstück begegnet, in ihr eine enorme Faszination auslöst. Ania verfolgt das wilde Tier und kann es schließlich sogar einfangen und in ihre Wohnung bringen. Manche sind von ihrer neuen Wildheit fasziniert, andere abgestoßen. Dieser Film wurde siebenmal nominiert: Bester Spielfilm, beste Regie, Beste weibliche Hauptrolle (Lilith Stangenberg), beste männliche Nebenrolle (Georg Friedrich), beste Kamera/Bildgestaltung, bester Schnitt, und beste Tongestaltung.

Im internationalen Wettbewerb des Frauenfilmfestivals FEM Cine wird man auch den zweiten Film von Anne Zohra Berrached, 24 Wochen, sehen können. Die Uraufführung des Films war bei der Berlinale 2016 als einziger deutscher Titel im Wettbewerb um den Goldenen Bären. Die tiefe Ehrlichkeit dieses Films ließ dort niemanden unberührt. Astrid, eine erfolgreiche Kabarettistin, führt ein Traumleben mit ihrem Mann und ihrer neunjährigen Tochter. Als bei ihrem ungeborenen Kind das Down-Syndrom festgestellt wird, erwägt sie einen möglichen Schwangerschaftsabbruch. Nach vielen Diskussionen und Auseinandersetzungen erkennt Astrid, dass die Entscheidung, die ihr aller Leben betrifft, nur von ihr allein getroffen werden kann. Der Film liefert das intensive Porträt einer Frau, die in einen großen moralischen Konflikt geworfen wird, aus dem es keinen einfachen Ausweg gibt.

Wir sind stolz, dass wir Wild und 24 Wochen im Rahmen des FEM Cine dieses Jahr zeigen können, und laden euch deshalb besonders ein, an diesem Festival teilzunehmen, das viele kostenlose Aktivitäten in verschiedenen Stadtteilen Santiagos bietet.
 

Top