Interkulturelle PASCH-Jugendbegegnung für den Kulturraum Mittelmeer

Interkulturelle PASCH-Jugendbegegnung für den Kulturraum Mittelmeer
@Goethe-Institut Kairo / Klaus Dorwarth

Der Abschied fiel nicht leicht. Zahlreiche PASCH-Schülerinnen und –Schüler aus den fünf Mittelmeerländern hatten Freundschaft geschlossen. Am Anfang der Begegnung vom 1.-5. Juli war man sich fremd und scheute den Kontakt zu den anderen Ländergruppen. Die eigene Klasse gab Sicherheit und Halt, sprachlich wie kulturell. Aus diesem Schutzraum herauszutreten, vorgefasste Meinungen abzubauen und das Mittelmeer als gemeinsamen Kulturraum zu begreifen, das galt es während der fünf Projekttage erfahrbar zu machen. 

Unterstützt durch die lokalen Goethe-Institute hatten die Schülerinnen und Schüler im Vorfeld in ihren Ländern über historische Wanderbewegungen im Mittelmeerraum gearbeitet. Dazu suchten sie in ihrem heimischen Umfeld nach Spuren der Beeinflussung durch frühere Mittelmeervölker und dokumentierten ihre Ergebnisse in einem Video (CLIL und Geschichte). Mit diesen Erkenntnissen und vielen Fragen im Gepäck haben sich die Schulklassen aus Kairo, Palermo, Albufeira und dem andalusischen Chiclana de la Frontera auf die weite Reise begeben. Dank einer Förderung durch Erasmus + konnten sich die Jugendlichen nun persönlich in Hamburg kennen lernen und ihre Videodokumentationen einander vorstellen. Kulinarische wie musikalische Mitbringsel sorgten rasch für einen lebendigen Austausch, der darin mündete, die recherchierten Migrationsbewegungen und deren Einflüsse auf einer gemeinsam gestalteten Mittelmeerkarte abzubilden.

Interkulturelle PASCH-Jugendbegegnung für den Kulturraum Mittelmeer © @Goethe-Institut Kairo / Klaus Dorwarth Interkulturelle PASCH-Jugendbegegnung für den Kulturraum Mittelmeer @Goethe-Institut Kairo / Klaus Dorwarth
Bereichert wurde die Begegnung durch die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Youth For Understanding Komitee e.V. Zehn deutsche Jugendliche mit interkultureller Austauscherfahrung waren integraler Bestandteil des Programms und kooperierten auf Augenhöhe mit ihren ausländischen Altersgenossen. Am Ende ihres abwechslungsreichen Aufenthalts reflektierten die Jugendlichen über zivilgesellschaftliches Engagement und ihre eigene Rolle im Mittelmeerraum von heute. Dazu erarbeiteten und verabschiedeten sie ein Abschlussdokument, in dem sie ihre Wünsche und Empfehlungen bezüglich der Stärkung einer gemeinsamen Mittelmeeridentität zum Ausdruck brachten.             

Interkulturelle PASCH-Jugendbegegnung für den Kulturraum Mittelmeer © @Goethe-Institut Kairo / Klaus Dorwarth Interkulturelle PASCH-Jugendbegegnung für den Kulturraum Mittelmeer @Goethe-Institut Kairo / Klaus Dorwarth

Nach nur fünf Tagen waren Barrieren gefallen. Vieles war unterdessen zwischen den fünf vertretenen Kulturen geschehen. Man hatte im Laufe der Woche anfängliche Vorbehalte und Ängste abgelegt. Aber durch das intensive Programm, die interessanten Gespräche und den intensiven Austausch konnte man Brücken bauen. Außerdem wurden durch Workshops für Tanz und szenisches Spielen Unterschiede überwunden und Freundschaften geschlossen. Die gepackten Koffer fühlten sich jetzt leichter an. Nur der Abschied, der fiel schwer. 

Interkulturelle PASCH-Jugendbegegnung für den Kulturraum Mittelmeer © @Goethe-Institut Kairo / Klaus Dorwarth Interkulturelle PASCH-Jugendbegegnung für den Kulturraum Mittelmeer @Goethe-Institut Kairo / Klaus Dorwarth

Das Programm (1.-5. Juli 2018)

  • Besuch des Auswanderermuseums BallinStadt mit Themenrallye
  • Besuch von zwei Hamburger Gymnasien und Gespräche mit Schülerinnen und Schülern mit und ohne Migrationshintergrund
  • Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern von Hanseatic Help e.V.
  • Besuch des Goethe-Instituts Hamburg
  • Stadtrallye im Hafengebiet
  • Interkulturelles Training „Colored Glasses“ (http://cgrow.eu/)
  • Vortrag und Diskussion mit Herrn Hamdan Fouad (Referent für Bürgerbeteiligung, Zentraler Koordinierungsstab Flüchtlinge)
  • Besuch einer Flüchtlingsunterkunft
  • Theaterpädagogische Bearbeitung des Themas Migration durch das Boat People Projekt (www.boatpeopleprojekt.de)
  • Workshop „Jugend in Aktion“: Partizipation und Teilhabe der Jugend im Mittelmeerraum
  • Erarbeitung und Verabschiedung eines Abschlussdokumentes zum Thema „Jugend und Jugendarbeit im Mittelmeerraum“

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