AUSSCHREIBUNG
Queer Caravan: Geschichten aus Indien, Frankreich und Deutschland
Vielen Dank für Ihre Bewerbungen!
Die Bewerbungsfrist für den Open Call endete am 30. Juni 2024. Die Jury wird nun die Auswahl treffen. Die ausgewählten Personen werden im Juli benachrichtigt.
Das Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan und das Institut français en Inde gemeinsam mit The Queer Muslim Project laden queere Geschichtenerzähler*innen und Künstler*innen aus Frankreich, Deutschland und Indien zu einer Autor*innenresidenz und einer Tour durch Indien ein. Das Projekt wird durch den Deutsch-Französischen Kulturfonds unterstützt und zielt darauf, unterrepräsentierten Stimmen und vielfältigen, authentischen und differenzierten LGBTQIA+-Narrativen aus marginalisierten Gemeinschaften zu größerer Reichweite zu verhelfen.
HINTERGRUND
In der Geschichte waren Karawanen von großer Bedeutung für Handel, Migration und kulturellen Austausch. Sie legten weite Strecken zurück und verbanden unterschiedliche Gemeinschaften. Dabei trugen sie Geschichten, Wissen und Traditionen über Grenzen hinweg. In ähnlicher Weise zielt Queer Caravan darauf, physische und metaphorische Entfernungen überwinden, grenzüberschreitende Verbindungen herstellen und das Zusammengehörigkeitsgefühl von Autor:innen und Geschichtenerzähler*innen der LGBTQIA+-Gemeinde aus unterrepräsentierten Gemeinschaften in Indien, Frankreich und Deutschland zu stärken.Queer Caravan zielt darauf ab, LGBTQIA+-Autor*innen aus verschiedenen marginalisierten Gemeinschaften neue literarische und kulturelle Landschaften zu erschließen und dabei einen fruchtbaren Austausch zwischen Literaturschaffenden und lokalen Gemeinden zu fördern. Das Projekt fördert zudem die Entstehung und Weitergabe neuer Narrative zur Bedeutung des Queer-Seins in marginalisierten Gemeinschaften.
QUEER CARAVAN 2024
Das Programm erstreckt sich über einen fünfmonatigen Zeitraum der Zusammenarbeit zwischen queeren Autor*innen aus Deutschland, Frankreich und Indien, von August bis Dezember 2024. Dabei ist das Projekt in zwei Phasen unterteilt:PHASE I: Online-Austausch (August bis Oktober 2024)
- In Online-Workshops werden die Teilnehmer*innen des Programms an der Entwicklung neuer Texte und Werke arbeiten, ihre Kenntnisse vertiefen und neue Verbindungen im interkulturellen Dialog aufbauen.
- Der gemeinsame Austausch bildet die Grundlage für die nachfolgende Phase des Programms in Indien.
PHASE II: Indienreise (30. November bis 16. Dezember 2024)
- Die Tournee beginnt mit einem Aufenthalt in Delhi, wo die Teilnehmer*innen gemeinsam und individuell Werke erarbeiten, die ihre gemeinsamen Erfahrungen und Visionen für eine queere Zukunft widerspiegeln.
- Die Texte werden im Anschluss auf Literaturfestivals wie dem Rainbow Literature Festival in Delhi und dem Bangalore Literature Festival, präsentiert, um die Stimmen von LGBTQIA+-Autor*innen auf einer nationalen Bühne zu verstärken.
THEMA FÜR 2024* "QUEER FUTURES‛ IN DER VORSTELLUNG MARGINALISIERTER GEMEINSCHAFTEN"
Kunst hat die Macht, unserer individuellen wie kollektiven Imagination neue Horizonte und neue Welten zu eröffnen. LGBTQIA+-Geschichtenerzähler*innen können narrativen Wandel bewirken, indem sie alternative Visionen einer Zukunft für queere und Transmenschen entwerfen, ihre Kunst in etablierte literarische und kulturelle Räume tragen und sie so einem vielfältigen Publikum zugänglich machen. Eine derart imaginierte queere Zukunft, spekulative Narrative und visionäre Kunst können politische und soziale Komplexitäten abbilden, bestehende Paradigmen hinterfragen und neue Wege aufzeigen, Identität, Gemeinschaft und Zugehörigkeit zu denken.In einer zunehmend polarisierten Welt, in der die Grundlage unserer gemeinsamen Menschlichkeit in Frage gestellt wird, werden Geschichten von LGBTQIA+-Autor*innen marginalisierten oder intersektionalen Hintergrundes dringend gebraucht. Ihre Erzählungen eröffnen nuancierte Perspektiven, die im öffentlichen Diskurs zu oft untergehen, die den kulturellen Dialog bereichern und Empathie und Verständnis fördern.
Wir laden Autor*innen ein, zu träumen und ihre Geschichten einer freien und inklusiven queeren Zukunft mit uns zu teilen. Queer Caravan möchte ihre Narrative einem breiten Publikum zugänglich machen und zu einer kulturellen Landschaft beitragen, die Grenzen und Unterschiede transzendiert. Nur so können wir eine Welt schaffen, die lebendig ist, inklusiv und ein wahrer Spiegel unserer vielgestaltigen Menschheit; eine Welt, in der jede Stimme gehört wird.
WER KANN SICH BEWERBEN UND WIE?
Diese Ausschreibung richtet sich an LGBTQIA+-Künstler*innen aus diversen Gemeinschaften in Indien, Frankreich und Deutschland, darunter auch Geflohene, Menschen mit Migrationshintergrund, Angehörige ethnischer oder religiöser Minderheiten und Menschen intersektionaler Identitäten. Die Ausschreibung richtet sich an Schriftsteller*innen, Dichter*innen, Spoken-Word-Künstler*innen, Bühnenautor*innen sowie Performer*innen und bietet eine Plattform für kreative Exploration und kulturellen Austausch. Mit der Bewerbung erklären sich Interessierte bereit, neue literarische Werke zu schaffen, um sie auf den oben genannten Festivals vorzustellen oder aufzuführen.Eine Jury wird zwei Kandidat*innen aus jedem der drei Länder auswählen.
ANFORDERUNGEN
- Teilnahmeberechtigt sind Kandidat*innen, welche die indische, französische oder deutsche Staatsangehörigkeit besitzen oder seit mindestens fünf Jahren in einem der drei Länder wohnhaft sind.
- Bewerber*innen müssen über einen gültigen Reisepass verfügen.
- Bewerber*innen müssen fließend Englisch sprechen, da die Veranstaltungen auf Englisch stattfinden und Englisch die Kommunikationssprache des Residenzprogramms ist.
- Bewerber*innen erklären sich bereit, von August bis November 2024 an bis zu vier Online-Sitzungen zur Verfügung stehen; zudem sind sie vom 30. November bis zum 16. Dezember 2024 verfügbar, um an den Veranstaltungen in Indien teilzunehmen.
- Bewerber*innen müssen gewillt sein, im Rahmen des Programms neue und eigenständige literarische Arbeiten zu erstellen und diese auf Festivals in Indien vorzustellen.
- Wir sind bestrebt, eine Vielfalt an Stimmen einzubeziehen. Wir ermutigen zur Bewerbung besonders Angehörige der LGBTQIA+-Gemeinde und Angehörige von Gruppen, die im Kunst- und Kultursektor in Indien, Deutschland und Frankreich unterrepräsentiert sind, wie beispielsweise religiöse Minderheiten und BIPoC.
- Wir suchen nach Künstler*innen, deren Arbeit sozialen und politischen Anspruch aufweist und neue Ideen und Perspektiven für eine inklusive und gerechte Welt aufzeigt.
- Wir suchen Kandidat*innen, deren Arbeit sich aus ihrem persönlichen Hintergrund speist, aus ihrem kulturellen Erbe, traditionellen mündlichen Überlieferungen oder indigenen Erzähl- und Darstellungsformen und die eine enge Verbindung zu diesen Gemeinschaften bewahrt haben.