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Ilse Aichinger

(geb. 01.11.1921 in Wien; gest. 11.11.2016 in Wien) Schriftstellerin

Ilse Aichinger war als Tochter einer jüdischen Ärztin den Verfolgungen des NS-Regimes ausgesetzt. Teile ihrer Familie wurden von den Nationalsozialisten ermordet. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs studierte Ilse Aichinger Medizin in Wien. Ihr 1945 veröffentlichter Text Das vierte Tor thematisiert die nationalsozialistischen Konzentrationslager. 1948 erschien ihr einziger Roman Die größere Hoffnung, eine autobiografische, allegorisch angelegte Schilderung der Kriegsjahre in Wien. 1949/50 arbeitete Ilse Aichinger als Verlagslektorin in Frankfurt/M., 1950/51 als Assistentin von  Inge Aicher-Scholl an der  Hochschule für Gestaltung in Ulm. 1953 veröffentlichte sie ihr erstes Hörspiel Knöpfe, dem weiter Hörspiele folgten. Ihre sich durch sprachliche Verknappung und subversive Sprachkritik auszeichnenden Arbeiten wurden insgesamt in diversen Sammelbänden zusammengefasst veröffentlicht. Zuletzt sind teils autobiografische Texte in den Büchern Film und Verhängnis (2001), Unglaubwürdige Reisen (2005) und Subtexte (2006) erschienen. Das Werk der für die deutschsprachige Nachkriegsliteratur maßgeblichen Autorin erhielt zahlreiche bedeutende literarische Preise. Dazu gehören etwa 1952 der Preis der Gruppe 47 für die Spiegelgeschichte, 1982 der Petrarca-Preis, 1983 der Franz-Kafka-Preis, 1995 der Österreichischen Staatspreis für Literatur, 2000 der Joseph-Breitbach-Preis und 2015 der Großen Kunstpreis des Landes Salzburg.

Wikipedia Ilse Aichinger

Lebendiges Museum Online Ilse Aichinger

Übersetzte Werke (Auswahl)

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