Die 10 beliebtesten deutschen Streetfoods Einmal mit allem, bitte!
Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel probiert ein Stück Dönerfleisch | Foto (Detail): picture alliance / abaca | AA/ABACA
Deutschland hat nicht den besten Ruf, wenn es um kulinarische Genüsse geht. Dabei gibt es längst nicht mehr nur Sauerkraut und Schweinshaxe. Die deutsche Streetfood-Szene wurde in den letzten Jahrzehnten stark durch die Migration geprägt und bietet eine Vielzahl an leckeren Gerichten.
Von Jean Dumler
Bratwurst
Keine Großveranstaltung, vom Fußballspiel bis zum Volksfest, wäre ohne diesen Verkaufsschlager denkbar: die Bratwurst. Darunter versteht man verschiedene Wurstsorten, die aber immer gegrillt und meist im Brötchen mit Senf oder Ketchup serviert werden. Je nach Region variiert die Wurst, am beliebtesten sind die dicke Thüringer und die dünne Nürnberger Rostbratwurst.
Currywurst
Vom Ruhrpott bis zur Hamburger Schanze, vom Bordbistro-Kunde bis zur Fachkraft in der Kantine, überall und von allen wird die Currywurst gegessen. Eine würzige Bratwurst, die mit einer großzügigen Portion Currysoße serviert wird, oft zusammen mit Pommes oder einem Brötchen. Laut einem Catering-Dienstleister war sie bis 2020 stolze 28 Mal in Folge das beliebteste Kantinenessen in Deutschland. Jetzt liegt sie nur noch auf Platz 3. Vor allem Vegetarier wenden sich von der Currywurst ab. Gut, dass es mittlerweile auch vegetarische Varianten gibt, die geschmacklich mithalten können.
Döner Kebab
Das Grundnahrungsmittel vieler Jugendlicher ist zweifellos der Döner. In Berlin forderten Studierende jahrelang von ihrer Universität, einen Dönerladen auf dem Campus zu eröffnen – 2023 bekamen sie ihn. Fair, denn ein gut gefülltes Fladenbrot mit gegrilltem Fleisch, Salat, verschiedenen Gemüsesorten und Soße ist nicht nur herzhaft und lecker, sondern auch einfach zum Mitnehmen und sättigend. Seit der zuletzt stark angestiegenen Inflation sind die Preise merkbar gestiegen, weswegen Jugendliche aktuell von der Politik mit ironischem Ernst eine Dönerpreisbremse fordern.
Fischbrötchen
Wer einmal das Foto von Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Verzehr eines Matjes gesehen hat, wird es wohl nie wieder vergessen. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz hielt es für eine gute Idee, beim Besuch des französischen Präsidenten Macron und seiner Gattin in Hamburg beide auf einen Bismarckhering einzuladen. Fischbrötchen sind zwar nicht für jedermann, aber wer einmal auf den Geschmack gekommen ist, kommt nicht mehr davon los. Sie machen satt, sind Nährstoffbomben und lassen einen hinterher glücklich nach Zwiebeln und Remoulade riechen. Für Fischbrötchen-Einsteiger empfiehlt sich zunächst ein Lachs- oder Backfischbrötchen. Später kann man zum Hering in verschiedenen Variationen übergehen.
Brezel
Gegen den Hunger in Biergärten oder auf Konzerten: Die Brezel ist ein knuspriger Leckerbissen. Am weitesten verbreitet sind die schwäbischen Laugenbrezeln mit dickem Bauchstrang und dünnen Armen oder die bayerischen Brezen mit weitgehend gleicher Dicke. Am besten schmecken sie simpel: mit Butter oder Frischkäse.
Kumpir
Deutsche lieben Kartoffeln. Kein Wunder, dass das ursprünglich türkische Streetfood auch hierzulande sehr beliebt ist. Große Ofenkartoffeln werden gegart, mittig aufgeschnitten nach Belieben gefüllt.
Belegtes Brot/Stulle
Ob zu Hause selbstgemacht oder vom Bäcker um die Ecke: Ein belegtes Brot ist simpel, lecker und für viele ein Stück Kindheitserinnerung. Außerdem bietet es kreative Freiheit: Vom einfachen Käse- oder Wurstbrot bis hin zu Stullen mit Avocado, Rucola und Ei.
Südostasiatische Küche
Essen beim „Asiaten“. Diese pauschale Bezeichnung für die südostasiatische Küche ist auch heute noch in vielen Köpfen verankert. So servieren sogenannte Asia-Imbisse in Deutschland Gerichte wie gebratenen Reis, Nudelpfannen und verschiedene Currys. Vor allem in Ostdeutschland betreiben meist ehemalige vietnamesische DDR-Vertragsarbeiter, die nach der Wende eine neue Existenzgrundlage brauchten, einen solchen Imbiss. Während auf die Nudelbox mit viel Soja- und Sriracha-Soße immer seltener zurückgegriffen wird, liegen vietnamesische, koreanische und thailändische Gerichte wie Pho, Ramen und Pad Thai seit Jahren im Trend.
Falafel
Die frittierten Bällchen aus Kichererbsen werden oft als vegetarische Alternative in Dönerläden angeboten. Frisch zubereitete Falafel schmecken jedoch anders. Sie werden in einem anderen Fladenbrot und mit verschiedenen Soßen aus Sesam, Erdnuss oder Mango serviert. Die Auswahl der Soßen und die Art der Zubereitung variieren von Lokal zu Lokal. In Deutschland werden die meisten Falafel-Imbisse von Libanesen, Palästinensern, Israelis, Sudanesen und Ägyptern betrieben.
Gebrannte Mandeln
Eine süße Leckerei, deren Duft einen besonders auf Weihnachtsmärkten und Jahrmärkten begrüßt. Mandeln werden in einer Mischung aus Zucker, Zimt und Vanille karamellisiert und leicht geröstet – ein knuspriger und aromatischer Snack.