Das Projekt „Intersections & Interventions. Barwe & Klee“ (2023-25) ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Goethe-Institut Max Mueller Bhavan / Pune, dem Zapurza Museum Pune und dem Zentrum Paul Klee Bern, Schweiz. Es will zwei Künstler und ihre künstlerischen sowie theoretisch-pädagogischen Ideen in einen spannenden Dialog bringen: Prabhakar Barwe (1936-1995), ein Maler der zweiten Welle des indischen Modernismus in Maharashtra, und Paul Klee (1879-1940), ein schweizerisch-deutscher Maler der Moderne und Lehrer an der Bauhaus-Universität in den 1920er Jahren in Deutschland.
Hat die Kunst der Moderne überholte Vorstellungen herausgefordert? Oder war sie im Gegenteil die Quelle dominierender Erzählungen, die die Moderne in Europa und den USA als den wichtigsten Vergleichspunkt für die Moderne in der ganzen Welt definieren?
Diese Reihe von Online-Webinaren (2024-2025) bringt Wissenschaftler*Innen, Künstler*Innen und Expert*Innen zusammen, um die Grundlagen sowie komplexen Details der globalen Kunstgeschichte und der künstlerischen Praxis der Moderne(n) zu diskutieren, mit einem Schwerpunkt auf der bildenden Kunst in Indien und Deutschland/Schweiz. Ausgehend von der künstlerischen Arbeit und den theoretischen und pädagogischen Ideen von Prabhakar Barwe und Paul Klee werden wir den Abstraktionismus und die künstlerischen Praktiken der Moderne als Werkzeuge untersuchen, um mit künstlerischen Stilen zu spielen und sie zu behaupten.
Unabhängig davon, ob Ihnen diese Ideen neu oder vertraut sind, ist die Webinar-Reihe für alle an globaler, südasiatischer und mitteleuropäischer Kunstgeschichte Interessierten gedacht. Sie ist Teil des Forschungs- und Ausstellungsprojekts "Intersections & Interventions: Barwe & Klee".
Alle Webinare finden online über Zoom statt und sind kostenlos. Sie sind eingeladen, über die Chatfunktion an der Diskussion teilzunehmen, bringen Sie also auch Ihre Fragen mit!
Eine Anmeldung ist erforderlich!
Bitte beachten Sie, dass automatische Untertitelung zur Verfügung steht und die Webinare aufgezeichnet werden.
Das Zapurza Museum of Art & Culture ist eine Kunstinitiative von PN Gadgil & Sons, einem angesehenen Schmuckunternehmen mit einer 190-jährigen Geschichte. Zapurzas Ziel ist es, das Verständnis für Ästhetik bei jungen Menschen zu fördern, indem es verschiedene Kunstformen und Kulturen Indiens präsentiert. Das Museum soll als Lernressource für Menschen jeden Alters dienen. Kunst wird als essenzieller Bestandteil des menschlichen Lebens betrachtet, der das Leben bereichert, wenn man die verschiedenen Kunstformen und das kulturelle Gewebe versteht und schätzt.
Im Herzen des Zentrum Paul Klee steht die Erforschung und Vermittlung des Werks von Paul Klee. Weitere Programme aus den Bereichen Musik, Literatur und Agrikultur sowie ein lebendiger Eventbetrieb ergänzen das einmalige Profil des Hauses als kulturelles Zentrum und Mehrspartenhaus. Das Zentrum Paul Klee beherbergt die weltweit grösste Sammlung von Werken Paul Klees mit 4’000 Gemälden, Aquarellen und Zeichnungen, Archivalien und biografischen Materialien aus allen Schaffensperioden. An einem von Natur und Kultur, Architektur und Landschaft geprägten Ort bietet das Zentrum Paul Klee neue Zugänge zu einem der wichtigsten Künstler der europäischen Moderne. Klees bildnerisches Denken, sein vielgestaltiges Werk und sein breiter Interessenhorizont lassen weit darüber hinausreichende thematische Perspektiven zu. Die Sammlung wird mit wechselndem Fokus präsentiert, und temporäre Ausstellungen zu anderen Künstler:innen oder Inhalten zeigen neue Verbindungen zu Paul Klee und seiner Zeit auf.
Ausgangspunkt dieses Projekts ist die erstmalige Übersetzung ausgewählter Schriften von Klee ins Marathi und von Barwe ins Deutsche, um einen tieferen Wissensaustausch mit kultureller Interaktion zu ermöglichen. Diese Übersetzungen werden in ein zweijähriges Programm (2024-2025) von Veranstaltungen, Workshops und Ausstellungen sowohl in Pune/Maharashtra als auch international eingebunden. Dies wird es ermöglichen, Affinitäten und Unterschiede in Klees und Barwes Werk und pädagogischen Konzepten zu identifizieren, die Abstraktion, Surrealismus und Spiritualität sowie Experimente mit Materialien und Design betreffen.
In Zusammenarbeit mit Diamantenschliff - der Online-Übersetzungsakademie des Goethe-Instituts Südasien (unter der Leitung des Goethe-Instituts Mumbai) - geht unser Ziel über die reine Übersetzung hinaus. Diamantenschliff zielt darauf ab, eine stärkere deutsche Übersetzergemeinschaft in Südasien zu schaffen, um professionelle Verbindungen zwischen Übersetzern zu stärken, Mentorenprogramme zu etablieren und ihre Arbeit zu fördern. Zu den Zielsprachen gehören Hindi, Kannada, Malayalam, Bangla, Marathi, Tamil, Urdu und Singhalesisch.
Kuratoren
Mira Hirtz ist eine freiberufliche Kuratorin, Performancekünstlerin und Bewegungspraktikerin. Sie beschäftigt sich mit den Überschneidungen von Kunst, Gesundheit, Ökologie und Wissenschaft. Ihre Arbeit befasst sich mit Konzepten von Körper, Fürsorge sowie menschlichen und nicht-menschlichen Handlungskräften. Ihre Arbeiten nehmen viele Formate an, von Ausstellungen und Performances bis hin zu Malerei und der Leitung von Workshops.
Mira Hirtz absolvierte den MFA Creative Practice am TL Conservatoire London und den MA Kunstwissenschaft an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Sie ko-kuratierte die Programmreihe "How do we care?" im Badischen Kunstverein 2020 und ist derzeit Beraterin für Accessibility für die Charity Turf Projects, London. Sie ko-kuratierte die Wanderausstellung "Critical Zones. In Search of a Common Ground", initiiert durch das ZKM | Karlsruhe, das Goethe-Institut Südasien und Bruno Latour.
Raju Sutar, ein Absolvent der Kunsthochschule mit über 30 Jahren Erfahrung in der Kunstwelt, hat für seine Arbeit sowohl national als auch international Anerkennung gefunden. Als Mitglied des Zapurza-Teams ist er als Kurator tätig und beteiligt sich aktiv an verschiedenen Veranstaltungen und Ausstellungen. Als Spezialist für zeitgenössische Kunst konzentriert sich Raju auf die Schaffung von großformatigen Gemälden, Blechinstallationen und Kunstfotografie sowie Videoinstallationen. "Ich gehe an meine Arbeit immer mit der Perspektive eines Malers heran, der Objekte durch die Linse von Linien und Strukturen sieht", erklärt der in Pune lebende Künstler, der im Laufe seiner Karriere ein breites Spektrum an Medien erkundet hat. Raju ist bekannt für sein Engagement für die Erhaltung des traditionellen Handwerks und zeichnet sich durch die Umsetzung von Emotionen in eine visuelle Sprache und die Konzeption innovativer Projekte aus. Darüber hinaus hat er bedeutende Ausstellungen mit KünstlerInnen aus der ganzen Welt kuratiert und wurde zu renommierten Veranstaltungen wie der Documenta 13 in Deutschland und der Florenz-Biennale 2015 eingeladen.
ÜbersetzerInnen
Dr. Rajendra Dengle, emeritierter Professor für Germanistik, blickt auf eine lange Karriere als Universitätsdozent, Wissenschaftler, Dekan und Literaturexperte zurück. Dr. Dengle studierte zunächst Philosophie und Germanistik an der Universität Pune; 1979 erhielt er seinen MA in deutscher Literatur an der Jawaharlal Nehru University (JNU), Neu-Delhi, wo er 1990 promovierte. Von 1979 bis Juli 2021 lehrte er am Centre of German Studies, School of Language, Literature & Kulturwissenschaften an der JNU. Der Schwerpunkt seiner Lehrtätigkeit lag unter anderem auf Literaturtheorie, Geschichte der deutschen Literatur, moderne deutsche Literatur sowie Kulturwissenschaften.
Promotions- und Postgraduiertenstipendien des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) führten ihn an die Universitäten in Bielefeld, Bonn, Heidelberg, Bayreuth, Wuppertal und Freiburg. Von 2004 bis 2010 war er als Sekretär der Goethe Society of India tätig und zeichnete sich für die Herausgabe des Jahrbuchs verantwortlich. Dengle hat zahlreiche Publikationen und literarische Texte aus dem Marathi ins Deutsche sowie vom Deutschen ins Marathi übersetzt.
Milind Brahme studierte Deutsch am Fergusson College in Pune und am Zentrum für Germanistik der JNU in Neu-Delhi, wo er 1997 unter der Leitung von Prof. Dr. Rajendra Dengle promovierte. Seine Doktorarbeit mit dem Titel Wandern ohne Ankunft war eine vergleichende Studie über das literarische Werk des Marathi-Schriftstellers G. A. Kulkarni und Franz Kafka.
Milind unterrichtete deutsche Sprache und Literatur an der DU und der JNU und ist derzeit außerordentlicher Professor für Deutsch am IIT Madras. Er hat als professioneller Übersetzer und Dolmetscher gearbeitet und war an literarischen Übersetzungsprojekten beteiligt - was ihm am meisten Spaß macht.
Er ist der indischen Goethe-Gesellschaft seit ihrer Gründung verbunden, war zwischen 2004 und 2010 als Co-Sekretär tätig und half bei der Produktion des Jahrbuchs der Gesellschaft. Im Jahr 2007 gab er den Band des Jahrbuchs der Goethe-Gesellschaft mit dem Titel Übersetzung als kulturelle Praxis heraus.
Milind hat zahlreiche Stipendien erhalten, darunter ein Stipendium des Goethe-Instituts Pune im Jahr 1986, das ihn zu einem Sommerkurs nach Deutschland führte und das Interesse an einem Germanistikstudium weckte.
Sein Interesse an Fragen der Pädagogik und Bildung hat zu erfolgreichen und fortlaufenden Forschungsinitiativen in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sonderpädagogik der Universität Würzburg in den Bereichen Mehrstufenpädagogik und Inklusive Bildung geführt.
Vor kurzem wurde er zum DAAD-Forschungsbotschafter für Südasien in den Geistes- und Sozialwissenschaften für den Zeitraum 2022-2025.
Jayashree Hari Joshi studierte Germanistik an der Jawaharlal Nehru University in Neu Delhi und unterrichtete nach ihrem Magisterabschluss Deutsch.
Seit 1996 ist sie am Goethe Institut tätig, zwanzig Jahre war sie Programmreferentin und seit 2016 leitet sie die Bibliothek des Instituts in Mumbai. In ihrer Dissertation beschäftigte sie sich vergleichend mit dem Verfremdungseffekt im epischen Theater und in der Rasa-Theorie der altindischen Dramaturgie.
Neben den indischen Sprachen Marathi, Hindi und Sanskrit beherrscht sie die englische und deutsche Sprache. Sie hat deutsche Gedichte und Theaterstücke ins Hindi, Marathi und ins Englische übertragen. Außerdem verfasst sie selbst Gedichte in Marathi, die in verschiedenen Publikationen veröffentlicht wurden. Sie übersetzt Theaterstücke, Gedichte, Erzählungen und Romane sowie Kinder- und Jugendliteratur aus dem Englischen und Deutschen ins Hindi und Marathi. Ihre Buchrezensionen und Essays zu literarischen Themen erscheinen gedruckt oder digital in verschiedenen überregionalen Zeitungen und Zeitschriften. Jayashree Joshi lebt in Mumbai.