Fotografie
„Und dann fliegen plötzlich die Meinungen durch den Raum“
Im Oktober hat die deutsche Fotografin Mareike Günsche für drei Wochen als Gastdozentin im neu eingerichteten Fotografiestudiengang an der Mongolian State University of Arts and Culture unterrichtet. Wir haben ihr drei Fragen zu ihrem Aufenthalt in Ulan Bator gestellt.
Mareike, im September ist der neu eingerichtete Fotografiestudiengang gestartet. Du warst als Gastdozentin in den ersten Wochen mit dabei?
Ja, genau. Der Studiengang ist im September neu an den Start gegangen. Es ist das erste Mal, dass man in der Mongolei Fotografie studieren kann. Und diese Chance nehmen unerwartet viele junge Mongolinnen und Mongolen wahr. Insgesamt haben sich 25 Studierende in den Bachelor- oder Masterstudiengang eingeschrieben.
Das Interesse für Fotografie ist also groß?
Absolut. Wenn es darum geht, Fotografien zu analysieren und die Bildsprache zu interpretieren, werden die Studierenden lebhaft. Jede und jeder hat eine Meinung, einen Standpunkt oder auch eine Frage. Die Studierenden diskutieren, hinterfragen und all dies geschieht mit viel Humor und einem schier unbegrenzten Interesse. Und dann fliegen plötzlich die Meinungen durch den Raum wie ein spontan freigelassener Schwarm Vögel.
Was genau hast du unterrichtet?
Ich habe die Studierenden drei Wochen lang in Dokumentarfotografie unterrichtet. Diese Unterrichtswochen waren vollgepackt und intensiv. Wir haben uns sowohl theoretisch als auch praktisch mit der Dokumentarfotografie vertraut gemacht. Und bis zu meinem nächsten Aufenthalt im Frühjahr arbeiten die Studierenden nun an ihren eigenen Geschichten, die ihren ganz eigenen Blick auf die Mongolei widerspiegeln werden. Man darf gespannt sein!