Die selbstbewusste und lebensbejahende Deutsch-Perserin Nico liebt ihren Job als Altenpflegerin und ist wegen ihrer lockeren und verständnisvollen Art bei allen beliebt. Mit ihrer besten Freundin Rosa genießt sie den Berliner Sommer, bis ein rassistisch motivierter Überfall sie plötzlich aus ihrem unbeschwerten Alltag reißt. Nico wird bewusst, dass sie doch nicht so selbstverständlich dazugehört, wie sie immer dachte, und wie viel Rassismus sie tatsächlich umgibt. Geplagt von Erinnerungsfetzen an den schrecklichen Angriff, zieht sich Nico immer mehr in sich selbst zurück. Nicht nur Rosa verliert den Bezug zu ihr, auch ihre Patient:innen erkennen die einst so fröhliche junge Frau nicht wieder.
Nico spürt, dass es so nicht weitergehen kann, und wendet sich an den schroffen KarateWeltmeister Andy (Andreas Marquardt). Bei ihm beginnt sie ein hartes Trainingsprogramm und schafft es dadurch, ihre Wut zu kanalisieren und ihre eigene Stärke zu erfahren, doch verliert sie auch die Verbindung zu sich selbst und ihrem alten Leben. Als Nico dann auf die Mazedonierin Ronny trifft, entwickelt sich eine Verbindung zwischen den beiden Frauen, die Nico dazu veranlasst, den eingeschlagenen Weg in Frage zu stellen.
Nico wurde im Spielfilmwettbewerb des 42. Filmfestivals Max Ophüls Preis 2021 uraufgeführt und gewann den Deutschen Nachwuchsfilmpreis für Sara Fazilat in der Hauptrolle.
Eline Gehring
Wurde 1984 in Haan geboren und begann ihre Karriere 2006 als Kamerafrau und Editorin für die deutsche Berichterstattung in Paris, Prag, Kiew und Berlin. Für den Deutschen Bundestag drehte sie eine Dokumentation in St. Petersburg und 2008 arbeitete sie für die Deutsche Welle in Kairo. Ihre Karriere führte sie auch nach Südafrika, wo sie 2011 eine Reihe von Kurzfilmen, Dokumentarfilmen und Social Spots drehte. 2013 begann sie ein Regiestudium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) und drehte Kurzfilme, die auf internationalen Filmfestivals Premiere feierten. 2016 war sie Co-Regisseurin des Dokumentarfilms „Helmut Berger, meine Mutter und Ich”, produziert von der Edition Salzgeber, während sie ihr Spielfilmdebüt NICO entwickelte. Nico wurde im Spielfilmwettbewerb des 42. Filmfestivals Max Ophüls Preis 2021 uraufgeführt und gewann den Preis für den Besten Schauspielnachwuchs für Sara Fazilat in der Hauptrolle. Darüber hinaus erhielt Sara Fazilat, die den Film auch produziert hat, im selben Jahr den First Steps Award in der Kategorie „No Fear“. Mit ihrem zweiten Spielfilm „Mutterland” schließt Eline ihr Regiestudium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin ab.