Hydra Decapita (2010), der erste Teil einer Trilogie filmischer Essays, nutzt die imaginäre Welt der Konzeptalben des Detroiter Techno Duos Drexciya, um Globalisierung, Kapitalismus und Klimawandel zu kommentieren.
‚Drexciya‘ ist ein Land unter Wasser, in dem die ungeborenen Kinder jener schwangeren Frauen leben, die während der Mittelpassage der Sklavenschiffe über den Atlantik von Bord gestoßen wurden. In dieser Welt hat sich aus den überlebenden Kindern eine neue Spezies entwickelt, die unter Wasser atmet und lebt wie einst im Mutterleib. Die Konstellation historischer und gegenwärtiger Episoden innerhalb des Essays erkundet die Beziehungen zwischen Finanzwirtschaft, Tod, Abstraktion und Sprache.
UK, 2010
31 Minuten, Farbe, Stereo
Verfügbare Formate: BluRay / HD Digital file / HD Video
The Otolith Group wurde 2002 von Anjalika Sagar und Kodwo Eshun in London gegründet. Ihre Arbeit ist forschungsbasiert und umfasst Bewegtbilder, Audio, Performance, Installation und kuratorische Projekte. Sie verbindet das Filmemachen mit post-lens-basierten, essayistischen Ästhetiken und untersucht temporäre Anomalien, anthropische Inversionen und die synthetische Entfremdung des Posthumanen, Inhumanen, Nicht-Humanen sowie die ökologischen Bedingungen des Lebens, denen wir alle ausgesetzt sind. Mit einem kuratorischen Ansatz, der sich als künstlerische Praxis zum Aufbau intergenerationeller und kulturübergreifender Plattformen begreift, hatte das Kollektiv besonderen Einfluss über die kritische Auseinandersetzung mit Werken von Künstler*innen wie Chris Marker, Harun Farocki, Anand Patwardhan, Etel Adnan, Black Audio Film Collective, Sue Clayton, Mani Kaul, Peter Watkins und Chimurenga in Großbritannien, den Vereinigten Staaten, Europa und im Libanon.