Schaufenster Enkelgeneration

Enkelgeneration Rumänien © © Marc Bader SCHAUFENSTER ENKELGENERATION © Marc Bader

SCHAUFENSTER ENKELGENERATION - SPRACHE UND IDENTITÄT

Schaufenster Enkelgeneration ist ein internationales Internetfilmprojekt des Goethe-Instituts, bei dem junge Leute aus der deutschen Minderheit porträtiert werden. Das Projekt wurde bereits in mehreren MOE-Ländern durchgeführt. Im Fokus des Projektes aus Rumänien stehen vier junge Personen im Alter zwischen 25 und 33 Jahren aus verschiedenen Regionen Rumäniens, in denen es historisch eine deutsche Minderheit gibt. In den visuellen Porträts gewähren sie einen kurzen Einblick in die Gefühlswelt ihrer Generation unter der Fragestellung, welche identitätsstiftende Rolle die deutsche Sprache für sie heute noch besitzt, welchen Raum die Anwendung dieser in ihrem heutigen Alltag einnimmt und inwieweit die eigene Mehrsprachigkeit als wertvolles und nutzbringendes Gut in einem immer komplexer werdenden Europa wahrgenommen wird.
 
Ursula Radu-Fernolend (Weißkirch), Irene Pîrvu (Temeswar), Alfred Ludovic Fellner (Oberwischau) und Magdalena Binder (Hermannstadt) geben offen und eindrücklich Auskunft über wichtige Details aus ihren eigenen Biographien. Sie berichten aber auch über die Geschichte ihrer Region und ihre Verbindung zur Heimat und zu Europa. Die vier Protagonisten entscheiden sich nach Aufenthalten in Deutschland und Ausland in ihre Heimatorte zurückzukehren und von dort aus eine Karriere aufzubauen, in dem Versuch Tradition und Moderne, Vergangenheit und Zukunft harmonisch miteinander zu verbinden. Alle vier erzählen von ihrem Wunsch, einen Beitrag zum Aufbau ihres Landes zu leisten. Dabei spielen ihre ethnischen Wurzeln und das kulturelle Erbe, für dessen Bewahrung sie eine Verantwortung verspüren, eine entscheidende Rolle.
 
Das Projekt Schaufenster Enkelgeneration wurde finanziert aus Mitteln des Auswärtigen Amtes zur kulturellen und bildungspolitischen Förderung deutscher Minderheiten in Mittel-Osteuropa sowie Osteuropa/ Zentralasien. Die Filme wurden im Auftrag der Sprachabteilung des Goethe-Instituts Bukarest von dem Regisseur Marc Bader realisiert, der auch weitere Filme im Rahmen des internationalen Projektes drehte.
 

Ursula Radu-Fernolend (Weißkirch)

„Diese Identität (…) Siebenbürger-Sächsisch, Rumänisch, Deutsch, Europäisch- alles fließt hier zusammen, genauso wie Tradition und Moderne. Es ist einfach eine sehr interessante Melange, die ich sehr glücklich bin zu haben.“
 


Irene Pîrvu (Temeswar)

„Ich sehe mich als die neue Generation, die versucht, sowohl die Wurzeln des Geburtslandes, als auch die neue Bildung, die man aus dem Ausland hat, jetzt hier in Rumänien wieder zu integrieren und etwas Neues zu gestalten.“
 


Alfred Ludovic Fellner (Oberwischau)

„Der Zipser-Deutsche unterscheidet sich von anderen Minderheiten durch eine große Erzählwelt: die Sonntagssuppe, das Schnapstrinken, das stundenlange Händeschütteln vor der Kirche. Das sind alle Sachen, die es in Deutschland und in Österreich heute nicht mehr gibt, aber hier bei uns immer noch.“
 


Magdalena Binder (Hermannstadt)

„Wenn man einen Schritt zurückgeht und versucht, diese hartnäckige Idee von einer kulturellen Identität, ein bisschen offener zu sehen, dann hat man viel leichteren Umgang auch mit allen Leuten um sich herum.“

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