Interview
Black Rhino

Black Rhino
Goethe Institut

Brian Afande, Du bist der Geschäftsführer von Black Rhino. Was ist Black Rhino und was ist die Idee dahinter?
 
Brian Afande: Die Idee dahinter ist eine Extended Reality Agency. Wir sind darauf spezialisiert, AR- und VR-Inhalte und -Lösungen für verschiedene Unternehmen und Organisationen zu erstellen. Aber die eigentliche Mission von Black Rhino sind die Drei D. Das erste D besteht darin, Technologie zu demokratisieren, sie für die Menschen zugänglich und erschwinglich zu machen, insbesondere in einem komplexen afrikanischen Kontext.
Das zweite D ist die Entmystifizierung der Technologie, denn wir wissen, dass es Technologie-Angst gibt und viele Menschen der Technologie nicht vertrauen.
Das dritte D ist die Anwendung. Nichts davon kann ohne Infrastruktur funktionieren, also geht es darum, weiche und harte Infrastrukturen aufzubauen, die der Technologie in Afrika tatsächlich den Weg zur Massenanwendung ebnen werden.
Wir tun dies in Form von öffentlichen und privaten Partnerschaften, die versuchen, wirklich einen Vorsprung zu haben, wie wir mit dem Aufbau eines Ökosystems beginnen können, das die Technologie aus der Perspektive der Infrastruktur unterstützt.
 
Steven Kimani, Du bist der Techniker von Black Rhino. Wo siehst du das Potenzial von VR und AR in der Zukunft?
 
Steven Kimani: XR existiert nicht unabhängig von der Welt. Und ich denke, das ist die Zukunft: Wie wir die Dinge aus verschiedenen Perspektiven betrachten können. Einige Anwendungen, die derzeit existieren, nutzen die Technologie von Telefonen, zum Beispiel die Navigationsfunktion. Einen Navigator in der realen Welt zu haben, wird helfen, wenn wir das in verschiedenen Bereichen, zum Beispiel in Krankenhäusern anwenden. Die Ausbildung von Ärzt*innen durch VR ist risikofrei, d.h. sie experimentieren nicht mit den Patient*innen, sondern sie experimentieren mit der Technologie. Das hat ein immenses Potenzial, und ich denke, mit der Zeit wird sich die Technologie definitiv verbessern und für jeden zugänglicher und demokratischer werden.
 
Nelson Ijakaa, Du bist ein in Nairobi lebender Künstler, der mit Black Rhino im Rahmen des State of the Arts-Projekts am Goethe-Institut Nairobi gearbeitet hat. Mit deinem Hintergrund in Fotografie und Malerei, wie kommt VR in Deine Praxis?
 
Nelson Ijakaa:  Ich würde es nicht nur VR nennen, sondern erweiterte Realitäten. Ich wollte meine Praxis multi-medialisieren und die Tatsache nutzen, dass sich die Menschen mit der Technologie bewegen. Attraktiv ist für mich, im Raum der erweiterten Realität einen narrativen Aspekt zu schaffen. Anstatt eine künstlerische Aussage zu machen, kann jemand das sehen, wozu er/sie normalerweise eine Distanz hat. Man kann den zusätzlichen Inhalt auf jede beliebige Weise erweitern und mit der Realität darüber hinaus betonen. Man kann Menschen mit der dritten Dimension die Realität "in Ihr Gehirn projizieren“. Die Leute gehen in Ihre Vorstelleng und sehen genau, was wir Künstler*innen eigentlich sagen wollen.

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