Kant 300
300. Geburtstag von Immanuel Kant
Im Jahr 2024 feiern wir den 300. Jahrestag der Geburt eines Philosophen, der vielleicht wie kein anderer die westliche Geistes- und Ideengeschichte beeinflusst hat: Immanuel Kant.
Die Einsicht, dass wir Gott nicht beweisen können, gibt uns die Freiheit, an ihn zu glauben – oder nicht (1781); seien wir mutig, wagen wir es, mit unserem eigenen Verstand zu denken, andernfalls werden wir von anderen geleitet (1784); betrachten wir unsere Mitmenschen nie als bloßes Mittel, sondern immer als Zweck an sich selbst (1792); wir sollen in republikanischen Staaten leben, deren zwischenstaatliche Beziehungen durch einen auf ewigen Frieden ausgerichteten Bund der Nationen geregelt werden sollen (1795).
Ohne Kant, den bedeutendsten Denker der Aufklärungsphilosophie, obwohl in seinem Universalismus auch nicht fehler- und kritikfrei, hätten wir uns zumindest seit der Französischen Revolution nicht auf die Aufklärungswerte verlassen können, geschweige denn sie in der heutigen, sich schlagartig verändernden Weltordnung in Gefahr sehen würden. Sind die Würde des Einzelnen und die Freiheit, die Heiligtümer der liberalen Demokratien, vielleicht wirklich nur eine westliche, arbiträre Tendenz?
Ohne die Aufklärung gäbe es heutzutage in Europa weder die Gleichberechtigung der Geschlechter noch Gesellschaften mit demokratischen Verfassungen. Die Aufklärung hat Europa den Weg zu ungeahnten zivilisatorischen, kulturellen und technischen Fortschritten geebnet. Trotzdem lies nach eigenen Aufklärungsmaßstäben der Vorschritt zu wünschen übrig: rund um den Globus kamen – zumindest unter ihrem Namen – abertausende ums Leben und das Ziel der Aufklärung bzw. Aufgeklärtheit lässt noch immer auf sich warten.
Es ist vielleicht kein Zufall, dass Johann Wolfgang von Goethe, der große deutsche Dichter und Zeitgenosse Kants aus der Epoche der Aufklärung, dessen sprachlich-kulturelles Institut, das Goethe-Institut, in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen in Slowenien feiert, sein Leben mit den Worten „Mehr Licht“ beschloss.
© Studio Mischa Kuball/Goethe-Institut Ljubljana
Foto: Blaž Tašič Muc/Mediaspeed
Die Einsicht, dass wir Gott nicht beweisen können, gibt uns die Freiheit, an ihn zu glauben – oder nicht (1781); seien wir mutig, wagen wir es, mit unserem eigenen Verstand zu denken, andernfalls werden wir von anderen geleitet (1784); betrachten wir unsere Mitmenschen nie als bloßes Mittel, sondern immer als Zweck an sich selbst (1792); wir sollen in republikanischen Staaten leben, deren zwischenstaatliche Beziehungen durch einen auf ewigen Frieden ausgerichteten Bund der Nationen geregelt werden sollen (1795).
Ohne Kant, den bedeutendsten Denker der Aufklärungsphilosophie, obwohl in seinem Universalismus auch nicht fehler- und kritikfrei, hätten wir uns zumindest seit der Französischen Revolution nicht auf die Aufklärungswerte verlassen können, geschweige denn sie in der heutigen, sich schlagartig verändernden Weltordnung in Gefahr sehen würden. Sind die Würde des Einzelnen und die Freiheit, die Heiligtümer der liberalen Demokratien, vielleicht wirklich nur eine westliche, arbiträre Tendenz?
Ohne die Aufklärung gäbe es heutzutage in Europa weder die Gleichberechtigung der Geschlechter noch Gesellschaften mit demokratischen Verfassungen. Die Aufklärung hat Europa den Weg zu ungeahnten zivilisatorischen, kulturellen und technischen Fortschritten geebnet. Trotzdem lies nach eigenen Aufklärungsmaßstäben der Vorschritt zu wünschen übrig: rund um den Globus kamen – zumindest unter ihrem Namen – abertausende ums Leben und das Ziel der Aufklärung bzw. Aufgeklärtheit lässt noch immer auf sich warten.
Es ist vielleicht kein Zufall, dass Johann Wolfgang von Goethe, der große deutsche Dichter und Zeitgenosse Kants aus der Epoche der Aufklärung, dessen sprachlich-kulturelles Institut, das Goethe-Institut, in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen in Slowenien feiert, sein Leben mit den Worten „Mehr Licht“ beschloss.