Weltgerechtshof der Kinder Unsere Teilnahme am Projekt
WELTGEReCHTSHOF
Das „Papiertheater Nürnberg“ lud euch ein, einen WELTGEReCHTSHOF der Kinder zu erfinden. Der "WELTGEReCHTSHOF der Kinder" sollte ein kreativer Ort werden, an dem Kinder und Jugendliche aus aller Welt friedlich zusammenkommen, ihre Gedanken zu Recht und Unrecht äußern und sich künstlerisch mit Problemen und Ungerechtigkeiten in der Welt auseinandersetzen können. Nun, im Oktober 2021 wurden in einer Ausstellung konkrete Ideen für diesen WELTGEReCHTSHOF DER KINDER aufgezeigt!
Der Ausstellungsort
Die Ausstellung fand in einer stillgelegten Werkstatt vor dem geschichtlich einmaligen Ort der „Nürnberger Prozesse“ statt und wurde drei Monate lang gezeigt . An diesem Ort wurde nach dem 2. Weltkrieg ein neuer Umgang mit Verbrechen gegen die Menschlichkeit begründet – und wir wollten den WELTGEReCHTSHOF DER KINDER dort neu denken.
Wer konnte mitmachen
Es gab drei Zeitphasen, in denen wir mit euch künstlerische Projekte durchführen wollten. Dabei konnten sich Schulen und Gruppen für Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 18 Jahren beteiligen.
Zeitphasen
PAPPSCHACHTELN DER GERECHTIGKEIT
Was ihr dafür tun müsst?
Sammelt zu Hause alte Pappschachteln, z.B. von Zahnpasta, Müsli oder Arzneimittel (keine Wellpappe). Jede Schachtel hat eine Klebekante, an der ihr die Schachtel vorsichtig aufreißen und anschließend flach auf den Tisch legen könnt. Dreht die Pappe, die jetzt eine interessante Außenform hat, um, sodass die graue Seite nach oben zeigt.
Denn: Wir wollen die Welt neu denken! Deshalb ist nun die bedruckte Seite mit der Werbung die Rückseite und die leere Fläche steht euren Gedanken zum Thema „Gerechtigkeit“ zur Verfügung.
→ Kannst du Ungerechtigkeiten benennen, die du ändern willst?
→ Kannst du deine Ideen für Gerechtigkeit beschreiben?
Überlegt euch, wie ihr diese beiden Fragen beantworten wollt und gestaltet die Pappschachteln mit euren Gedanken. Ihr könnt die Schachteln bemalen, bekleben, bestempeln - Seid erfindungsreich! Bitte schreibt auf jede Schachtel
euren Vornamen
euer Alter und
den Ort.
Zu diesen beiden Fragen könnt ihr jeweils eine oder auch mehrere Schachteln gestalten:
→ Beschreibe deine Ideen für Gerechtigkeit.
→ Benenne die Ungerechtigkeiten, die du ändern willst.
Ihr könnt die Schachteln in ukrainischer Sprache gestalten,– schön wäre es jedoch, wenn ihr mit euren Lehrer* innen die Texte ins Deutsche übersetzen könntet (auf einem extra Zettel). Schickt uns zwei Fotos der gestalteten Pappen im JGEG-Format zusammen mit euren Antworten zu einer bzw. beiden oben genannten Fragen auf Ukrainisch und Deutsch als Word-Datei via Online-Formular bis zum 30.04.2021.
Sie werden in der Ausstellung in Nürnberg gezeigt. Aktive Teilnehmerinnen und Teilnehmer können an der 4. Gipfelkonferenz der Kinder, die im Oktober 2021 am Memorium der Nürnberger Prozesse stattfindet, teilnehmen.
ONLINE: Austausch und Präsentation der Ergebnisse findet am Donnerstag, den 6. Mai 2021, 15.00 Uhr statt.
Nach dem 07.05.2021 schickt ihr uns alle gestalteten Pappen per Nova Poschta an unsere Postadresse (Die Versandkosten werden vom Goethe-Institut Ukraine übernommen):
Macht einen Kurzfilm über eure Gedanken zur Gerechtigkeit. Dauer: 3 x 1 Minute. Überlegt euch, wie ihr euren Film gestalten wollt - Ihr könnt auch mit den Mitteln des Trickfilms arbeiten, sodass zum Beispiel Objekte zu Figuren werden, oder ihr lasst die Pappschachteln sprechen oder oder oder ...
UNGERECHTIGKEIT
Schaut euch eure Pappschachteln der Ungerechtigkeiten an und lasst euch dazu eine Szene einfallen. Spielt eine Geschichte, die ungerecht ist.
Dauer: eine Minute.
VERWANDLUNG ZUR GERECHTIGKEIT
Beginnt dieselbe Szene ein zweites Mal, aber diesmal verwandelt ihr die Geschichte, so dass sie nicht mehr ungerecht endet. Was muss sich innerhalb der Geschichte verändern, damit es eine “Geschichte der Gerechtigkeit” wird?
Dauer: eine Minute.
BEGRÜNDUNG UND MÖGLICHES „GESETZ“
Gebt zum Schluss eine Erklärung ab, die die Wendung der Geschichte begründet. Vielleicht könnt ihr sogar ein „Gesetz“ formulieren, damit sich ungerechte Situationen immer verwandeln.
Dauer: eine Minute.
Alle Filme, aus allen Ländern, werden dann in der Ausstellung gezeigt.
____________________________________________________________ TEILNAHMEBEDINGUNGEN:
Mache ein Video auf Deutsch. Du kannst den Film in Ukrainisch drehen, die Untertitel müssen dann auf Deutsch sein. Schön wäre es jedoch, wenn du mit deiner Lehrerin/deinem Lehrer die Texte ins Deutsche übersetzten könntest.
Lade dein Video auf YouTube hoch und schicke uns den Link sowie die Datei via Online-Formular bis zum 17.06.2021.
Das Video soll 3 Minuten lang sein (3 Videoteile je 1 Minute).
Auf Datenschutz und Persönlichkeitsrechte ist zu achten. Ohne Erlaubnis/Einverständnis dürfen keine Personen gefilmt/interviewt werden. Bei Bildern, Fotos, Tönen, Texten ist das Urheberrecht zu beachten.
ONLINE: Austausch- und Präsentation der Ergebnisse Donnerstag, 24. Juni, 15.00 Uhr.
Die Anmeldung ist geschlossen.
MODELL DES WELTGEReCHTSHOFES DER KINDER
Baut ein Modell des WELTGE-ReCHTSHOFES DER KINDER.
Wie stellt ihr ihn euch vor?
Ist es ein Gebäude oder ein Areal, wo verschiedene Häuser stehen?
Was soll an diesem Ort alles geschehen, wenn er als WELTGEReCHTHOF eine Funktion bekommen soll?
Baut ein Modell mit euren konkreten Ideen (aus Papier, Pappe, oder Holz).
Fotografiert euer Modell (achtet auf einen neutralen Hintergrund, damit man euer Modell gut auf dem Foto erkennen kann).
Schreibt einen Text zum Modell mit den Benennungen eurer Ideen. Was habt ihr euch dazu gedacht? Beschreibt, wie der WELTGeRECHTSHOF lebendig werden soll. Schreibt den Text auf Deutsch!
Fügt schließlich das Foto und den Text zu einem „Plan“ wie ein*e Architekt*in zusammen.
Macht eure "Pläne" auf Deutsch! Ihr könnt eure Pläne auf Ukrainisch schreiben – schön wäre es jedoch, wenn ihr mit euren Lehrer*in die Texte ins Deutsche übersetzten könntet (auf einem extra Zettel).
Vergesst bitte nicht, auf eurem Plan euren Vornamen, euer Alter und den Ort zu schreiben.
Schickt uns eure Pläne via Online-Formular bis zum 15.07.2021. Eure Pläne werden dann vergrößert und auf der Ausstellung gezeigt.
ONLINE: Austausch- und Präsentation der Ergebnisse - Donnerstag, 22. Juli, 15.00 Uhr
____________________________________________________________ BEISPIEL/ Studentinnenarbeit, Noemi, 22 Jahre:
In meinem Modell gibt es drei Gebäude und einen wichtigen Bereich im Hof. Alle Gebäude sind so gerichtet, dass sie auf den Hof schauen. Auf diesem können die Kinder mit Straßenmalkreiden alles verbildlichen, was sie beispielsweise beschäftigt, besonders interessiert oder sie wichtig finden, dass andere Menschen das auch sehen soll-ten. Am Ende jeden Tages wird mit einer Drohne ein Foto gemacht, welches die nächsten zwei Tage auf der Leinwand von Gebäude 2 zu sehen sein wird. In den Gebäuden 1 und 2 sollen Workshops und Sitzungen für Kinder und Jugendliche stattfinden. Zudem sollen viele Sachen entworfen oder gekocht bzw. gebacken werden, welche dann entweder in Gebäude 3 ausgestellt oder verkauft werden.
Die Anmeldung ist geschlossen.
Eröffnung der Ausstellung
Die Ausstellung zum "WELTGEReCHTSHOF DER KINDER" im Cube 600 der Stadt Nürnberg wurde am 8. Oktober 2021 digital eröffnet. Die Ausstellung geht insbesondere der Frage nach, wie sich Kinder und Jugendliche aus aller Welt einen Weltgerechtshof der Kinder vorstellen. Was bedeutet Gerechtigkeit? Was ist Ungerechtigkeit? Diese Fragen haben sich sogar mehr als 70 Kinder und Jugendliche aus allen Ecken der Ukraine gestellt und künstlerisch darauf geantwortet. Ihre Modelle, Entwürfe sowie Filme und Gedanken dazu werden in der Ausstellung vom 9. Oktober 2021 bis 18. Dezember 2021 im Cube 600 in Nürnberg zu sehen sein. Die Vision des "Weltgerechtshofes der Kinder" wird lebendig!
Hier findet Ihr den Gesamtfilm, der aus Filmbeiträgen der Kinder und Jugendlichen geschnitten wurde und in der Ausstellung drei Monate lang zu sehen sein wird.
Einladung zum Weltgerechtshof
Hier findest du den Film der Jugendlichen. Er beschreibt, wie sich jeder, der mitmachen will, bis Oktober 2021 beteiligen kann:
3. Gipfelkonferenz
Der Bericht über die 3. Gipfelkonferenz der Kinder 2020:
4. Gipfelkonferenz der Kinder
Unsere VERKEHRSSCHILDER DER GERECHTIGKEIT standen ab 14.03.2022 öffentlich auf sieben Plätzen in Nürnberg, der Stadt des Friedens und der Menschenrechte. Während der Wochen gegen Rassismus waren die sieben Motive auf dem Museumsspielplatz und im historischen Innenhof des Museums zu sehen. Die Motive basieren sich auf der internationalen Bildersprache des Straßenverkehrs. Sie sind das Ergebnis der 4. Gipfelkonferenz der Kinder, die im Memorium Nürnberger Prozesse stattfand.
Im Straßenverkehr ist es gelungen, eine internationale Bildersprache zu entwickeln, die weltweit akzeptiert und verstanden wird. In diesem Sinne sollen die Verkehrsschilder der Gerechtigkeit auch zu internationalen Bildsymbolen werden, um ein gerechteres Zusammenleben zwischen den Menschen und der Umwelt zu fördern.
Über 100 Entwürfe für die Schilder sind entstanden. In einer online Abstimmung im internationalen Kreis der Kinder und Jugendlichen wurden die „besten Schilder“ ausgewählt. Unten den Top 7 sind auch drei Entwürfe von ukrainischen Jugendlichen: Sofiia Konchynska und Olha Yavorska (Riwne), Mariia Babenko (Kiew), Solomia Andreichuk (Lwiw).
Wir gratulieren allen Gewinner/-innen ganz herzlich und danken allen Teilnehmer/-innen des Projektes, ihren Lehrer/-innen und allen, die bei der Gipfelkonferenz mitgewirkt haben!
Nun ist der Film darüber fertig und ihr könnt alle sehen, wie es abgelaufen ist. Viel Freude beim Anschauen!
Verleihung der Kulturpreise
Unsere Projektteilnehmer:innen nahmen an der Verleihung der Kulturpreise der Stadt Nürnberg teil
„Wir besuchten das Nürnberger Opernhaus. Wir wurden hinter die Kulissen geführt, wo wir Bühne, Kostüme und Proberäume sahen…“
Marta Bychyshyn. Lwiw, Lyzeum 5
„Diese Reise war wirklich interessant und unvergesslich. Ich habe viele wunderbare Menschen getroffen, mit denen ich bis heute in Kontakt stehe...“
Solomiya Andreychuk, Lwiw, Lyzeum 5
„Nürnberg hat mir sehr gut gefallen, weil mich diese Stadt an meine Heimat Lemberg erinnerte, mit einzelnen Straßen und Gebäuden, insbesondere im Stadtzentrum…“
Vitaliy Huk Lyzeum, Lwiw, Lyzeum 5
„Zweifellos war unsere Reise eine Abwechslung vom ungeheuren Alltag in der Ukraine: Krieg, unvorstellbare Grausamkeiten, tägliche Luftalarme, Luftschutzbunker, Stromausfall, traurige Nachrichten, Verlust geliebter Menschen… Trotzdem genossen wir eine wunderschöne Zeit voller unvergesslicher Eindrücke, eine der schönste, die wir in letzter Zeit erlebten…“
Oksana Pysarieva, Deutschlehrerin, Lwiw