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FREIES LAND

Freies Land © Syrreal_Entertainment

FREIES LAND (2019, Farbe, 129 Min).
Regie: Christian Alvart

Donnerstag 17. bis Sonntag 20. November. So lange Visualisierungen zur Verfügung stehen.

Synopsis

Winter 1992, irgendwo in den maroden Weiten Nordostdeutschlands: Zwei Ermittler – einer aus dem Westen, einer aus dem Osten – sollen den Mord an zwei Mädchen aufklären und landen immer tiefer im Sumpf des einstmals geteilten Deutschlands; ein Thriller mit Geschichtsbewusstsein. 
 
Von den durch Helmut Kohl versprochenen blühenden Landschaften ist wenig zu sehen, in der einsamen Gegend in Nordostdeutschland, in die es die beiden Ermittler Bach und Stein verschlägt. Zwei Mädchen sind verschwunden und man munkelt, sie hätten sich einfach in den Westen abgesetzt; aber so richtig glaubwürdig klingt das alles nicht. Bald darauf werden zwei übel zugerichtete Leichen gefunden und es stellt sich heraus, dass es nicht die ersten jungen Frauen aus dem Dorf waren, die spurlos verschwunden sind. Immer tiefer dringen die ungleichen Ermittler in das Lügengeflecht der Einheimischen ein: Bach, der schon in der DDR Teil des Exekutivapparats gewesen war und dessen schwierige Vergangenheit nach und nach ans Licht kommt; Stein hingegen, emotional deutlich labiler als sein mit allen Wassern gewaschener Kompagnon, kommt aus der fremd und weit weg erscheinenden Großstadt Hamburg in ein Land mit eigenen Gesetzen. Regisseur Christian Alvart gelingt ein nachdenklich machendes und spannendes Genrekino mit Geschichtsbewusstsein. 

Pressestimmen: 

„Selten hat man im deutschen Kino eine solche Farbpalette gesehen, zugleich prächtig und fahl, winterlich kalt und doch von starken Kontrasten durchpulst. Das Zeitalter der unendlichen Datenmengen macht sich ein künstlich intensiviertes Bild vom Zeitalter der Lichtchemie. Das ist aber nur der technische Aspekt eines noch viel spannenderen Transfers, den Christian Alvart mit Freies Land vornahm. (…) Freies Land ist ein Remake einer spanischen Vorlage: La isla mínima von Alberto Rodriguez, gedreht im Schwemmland an den Ausläufern des Guadalquivir im Südwesten der Iberischen Halbinsel. Ebenso wichtig wie die beeindruckende Location ist auch in diesem Fall die Epoche: die Zeit des Übergangs von der Franco-Diktatur in die Demokratie, eine Zeit der Ungewissheit zwischen alten und neuen Loyalitäten, eine Zeit der Verdrängung und der Angst vor Enthüllung. (…) Christian Alvart folgt der Vorlage von La isla mínima sehr genau, er sucht auch für alle sozialen Aspekte nach einer Entsprechung und muss auch nicht lange suchen (Treuhand, Abwanderung).“ (Bert Rebhandl, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.1.2020) 

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