Die Familie Kusch, auch die „first family“ Saskatoons genannt, soll das erste Einwandererpaar mit Kindern gewesen sein, das sich in der Stadt niedergelassen hat. Karl (1840-1915) und Julia (1839-1923) Kusch immigrierten von Neustadt in Deutschland und obwohl beide der religiösen und sprachlichen Minderheit in der von anglophonen Methodisten dominierten Siedlung der „Temperance Colony“ angehörten, wird der Familie ein wichtiger Beitrag zur Geschichte der Agrikultur Saskatoons und des religiösen und gesellschaftlichen Lebens der Stadt zugeschrieben.
Die Familie Kusch kam 1883 mit anderen Siedlern der „Temperance Colonization Society“ in Saskatoon an. Zunächst reiste die Familie Kusch von Ontario nach Moose Jaw mit der Eisenbahn und legte dann den Weg von dort bis nach Saskatoon mit Pferdewagen zurück. Die Informationen, die die Familie Kusch durch die „Temperance Colony“ erhielt, gaben ein idealisiertes Bild Saskatoons wieder, das die Stadt als aufblühendes Industriezentrum darstellte, wohingegen die Bevölkerung in Wirklichkeit überwiegend aus Junggesellen in Zelten bestand. Der Familie wurde beispielsweise erzählt, dass es in der Stadt ein Geschäft gäbe, um Vorräte zu kaufen, aber bei ihrer Ankunft fand die Familie kein Geschäft vor. Daher musste Karl Kusch eine 15-tägige Reise zurück nach Moose Jaw antreten, um Vorräte zu kaufen. Die Familie Kusch hatte 8 Kinder und die Familie besiedelte das Land über mehr als 100 Jahre hinweg.