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Ein australischer Hund in Berlin

Red Dog: True Blue läuft im Berlinale Programm Generation Kplus am 10., 11., 12. und 16. Februar.
Red Dog: True Blue läuft im Berlinale Programm Generation Kplus am 10., 11., 12. und 16. Februar. | © Good Dog Enterprises / David Darcy

Was verschlägt einen australischen Hund nach Berlin? Wenn es sich bei diesem Vierbeiner um einen rostfarbenen Australian Kelpie handelt, der für sein Umherstreifen bekannt ist, dann ist diese Frage überraschend leicht zu beantworten. Red Dog entsprang den Seiten eines Buches, das seine Legende erzählte, und in die Kinos – zunächst bei der Berlinale im Jahr 2011, einer Etappe auf seinen streunenden Abenteuern. Und obwohl seine tatsächlichen Erlebnisse im Jahr 1979 zu Ende gingen, bringt seine Geschichte ihn weiterhin in nahe und weitentfernte Orte. Sechs Jahre nachdem der erste Teil seine Premiere in Deutschland feierte, kommt die Fortsetzung nun zurück zum Ausgangsort, um dort Red Dogs neue Heldentaten von der Leine zu lassen. Ein Gespräch über Red Dog: True Blue mit dem Produzenten Nelson Woss.

Red Dog: True Blue lief im Dezember in Australien an und wurde anschließend im Januar beim Sundance Film Festival gezeigt. Somit ist der Köter, den keiner so richtig als Haustier bezeichnen kann, zurück auf der großen Leinwand. Die erneute Kollaboration zwischen Regisseur Kriv Stenders, Drehbuchautor Daniel Talpitz und Produzent Nelson Woss erzählt die Possen eines jungen Welpen, der sich zusammen mit dem elfjährigen Mick (Levi Miller), der dringend einen Freund braucht, auf einer weitläufigen Rinderfarm austobt. 

Ein australischer Liebesbrief

Für Red Dog selbst handelt es sich hierbei um eine fiktive Ausgangsgeschichte. Für diejenigen, deren Leben er berührt, ob auf oder abseits der Leinwand, beweist der Film, dass er viele Dinge verkörpert. Der Film ist nicht nur eine herzerwärmende Erinnerung an die Bindung von Mensch und Hund, sondern Red Dog: True Blue erkundet zudem die Frage nach Identität, ist ein Familien-freundliches Abenteuer, ein Liebesbrief an die charakteristische australische Landschaft und Seele und die Möglichkeit, mehr Zeit mit einem beliebten Helden zu verbringen.

„Es ist eine wunderbare Erfahrung zu sehen, wie die Australier - und Zuschauer überhaupt, den Film angenommen haben“, sagt Woss. Red Dog wiederaufzunehmen: „ist wie eine Gelegenheit“, erklärt er – und nicht nur, um den Hund in jüngerer Form wieder in Aktion zu sehen. Woss ist passioniert, sobald es um die Erfahrungen geht, die die Red Dog Filme dem Publikum ermöglichen sowie über die emotionale Berg- und Talfahrt, auf die sich die Spielfilme begeben. „Es ist fast wie ein Nostalgie-Film. Dieses Erlebnis zu haben, auf ein Date zu gehen und etwas sehr bewegendes im Kino zu sehen. Etwas, das dich emotional berühren wird und dieses Erlebnis dann mit anderen Menschen zu teilen.“

Red Dog: True Blue mit Levi Miller als Mick.
Red Dog: True Blue mit Levi Miller als Mick. | © Good Dog Enterprises / David Darcy
Wenn es eine andere Sache gibt, die Woss enthusiastisch werden lässt, dann ist es die, australische Geschichten zu erzählen – und diese mit der Welt zu teilen. „Leute fragen mich‚ warum habt ihr diesen zweiten Teil gedreht? – und es war einfach, weil der Regisseur Kriv Stenders und ich Kinder haben“, so Woss. „Wir glauben, dass es wirklich wichtig ist, dass australische Kinder ihre eigene Kultur im Kino sehen können. Diese Erfahrung zu haben, die eigene Kultur auf der Leinwand zu sehen und was es bedeutet, Australier zu sein.“ Woss weiter: „Wir sind sehr zuversichtlich was diesen Film betrifft. Man kann ihn sich, wie jeden anderen Film von irgendwo auf der Welt, mit Freude anschauen. Der Film wird jetzt um die Welt wandern. Er wird ein langes Festival-Leben haben und auf der ganzen Welt veröffentlicht werden – was großartig ist. Es ist eine australische Geschichte, die die Fähigkeit hat, herumzureisen. Und wenn Menschen andere Kulturen verstehen, dann ist das eine gute Sache in Bezug auf bessere Beziehungen.“

Unter der OberflÄche

Woss hatte verschiedene Ziele für Red Dog: True Blue - einige praktikabel, andere mit weitreichenderem Auftrag: „Zunächst sind wir australische Filmemacher. Das heißt, wir wollten einfach wieder arbeiten“, lacht er. „Zum anderen wollte Daniel Talpitz das Drehbuch frisch und originell halten – aber er wollte auch das Herz und die Seele des ersten Films generieren. Und er wollte diesen Film noch ein Stück weiterbringen, sodass er auch als eigenständiges Werk funktioniert.“

„Wir wollten unseren Kindern etwas zeigen und wir wollten in die Region zurückkehren [die Pilbara, in der Red Dog spielt], denn diese Region ist hauptsächlich bekannt für Brennstoff-Bodensätze ebenso wie die Bergbauindustrie. Aber, wenn man etwas an der Oberfläche kratzt, dann gibt es dort eine reiche Quelle von fantastischen Legenden und Mythen – einige davon beziehen sich auf Red Dog, andere beziehen sich einfach auf die Region. Es gibt dort eine großartige Aborigine-Kultur. Es gibt dort Felszeichnungen, von denen wir ausgehen, dass sie zu den ältesten der Welt gehören. Ich denke, man kann dies in unserem Film sehen, die Kamera schwenkt irgendwo hin und es ist wunderschön – und wir als Filmemacher sind natürlich begeistert, wenn wir von so vielen Mythen und Legenden umgeben sind.“

Mit einer solchen Inspirationsvielfalt wird es die Fans sicherlich erfreuen, dass die Red Dog Geschichte weitergeführt werden wird. „Es war immer als eine Trilogie angelegt“, so Woss. „Wir waren uns nicht sicher, ob wir die Möglichkeit bekommen würden, fanden aber, dass die Red Dog Legende eine solche Materialvielfalt bietet, dass wir diese herausarbeiten wollten. Und Daniel Taplitz hat es immer als drei Farben gesehen: der erste Teil rot, der zweite blau und beim dritten sind wir uns noch nicht ganz sicher – entweder weiß oder gelb.“

Red Dog: True Blue läuft im Berlinale Programm Generation Kplus am 10., 11., 12. und 16. Februar.
 

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