Der vielzitierte Urstoff des Lebens, das Wasser, ist zugleich Grundlage für die kulturelle Entwicklung des Menschen und erfährt heute vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, Nutzungsarten und Darstellungsformen. Die KünstlerInnen Jonas Blume, Marte Kiessling und Anuk Miladinović thematisieren in ihren Arbeiten den Umgang des Menschen mit seinem wichtigsten Element.
Jonas Blume beschäftigt sich mit kulturellen Repräsentationen von Wasser zwischen Realität und Virtualität, Realismus und Idealisierung. Die für Iso-E-Super (2017) verwendeten digitalen Sequenzen zeigen Wasser als reinigende, natürliche, klare Substanz, die der Künstler auf seinem Körper verteilt. Die idealisierte Ästhetik der Videocollage aus filmischen und digital kreierten Bildern täuscht darüber hinweg, dass Iso-E-Super ein synthetischer Stoff ist, der in vielen Herrenparfums, Shampoos und Seifen verwendet wird. Da sich das toxische und bioakkulumative Iso-E-Super im Wasser anreichert, müsste es als Sondermüll entsorgt werden, gerät aber stattdessen über unsere Abflüsse in den Wasserkreislauf und unser Ökosystem.Die Videos waren abendlich in den Fenstern des Institutes bis zum 24. Februar 2018 zu sehen. Infos zu den Projektionen hier.
Der Titel DEEP WATER CULTURES rekurriert auf eine Methode des Pflanzenanbaus, bei dem die Wurzeln in sehr nährstoffreichem Wasser hängen, damit sie schneller wachsen und höhere Erträge abwerfen. Deep Water Culture (DWC) symbolisiert hier den kulturellen Drang nach besten Bedingungen, Effizienz, und der Verbesserung natürlicher Gegebenheiten. Er steht hier zusammenfassend für die vorgestellten künstlerischen Konzepte vom kulturellen Umgang mit Wasser.