Deep Water Cultures
Videoprojektionen kuratiert von Tina Sauerländer

  • Anuk Miladinovic "Dream" © Anuk Miladinovic

    Anuk Miladinovic "Dream"

  • Jonas Blume "ISO-E-Super" © Jonas Blume

    Jonas Blume "ISO-E-Super"

  • Malte Kiessling "Camac" © Malte Kiessling

    Malte Kiessling "Camac"

Deep Water Cultures (Hydrokulturen)

Der vielzitierte Urstoff des Lebens, das Wasser, ist zugleich Grundlage für die kulturelle Entwicklung des Menschen und erfährt heute vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, Nutzungsarten und Darstellungsformen. Die KünstlerInnen Jonas Blume, Marte Kiessling und Anuk Miladinović thematisieren in ihren Arbeiten den Umgang des Menschen mit seinem wichtigsten Element.

Jonas Blume beschäftigt sich mit kulturellen Repräsentationen von Wasser zwischen Realität und Virtualität, Realismus und Idealisierung. Die für Iso-E-Super (2017) verwendeten digitalen Sequenzen zeigen Wasser als reinigende, natürliche, klare Substanz, die der Künstler auf seinem Körper verteilt. Die idealisierte Ästhetik der Videocollage aus filmischen und digital kreierten Bildern täuscht darüber hinweg, dass Iso-E-Super ein synthetischer Stoff ist, der in vielen Herrenparfums, Shampoos und Seifen verwendet wird. Da sich das toxische und bioakkulumative Iso-E-Super im Wasser anreichert, müsste es als Sondermüll entsorgt werden, gerät aber stattdessen über unsere Abflüsse in den Wasserkreislauf und unser Ökosystem. 

In Dream (2016) collagiert und überblendet die Künstlerin Anuk Miladinović reale, selbst gedrehte Filmsequenzen, die kulturelle Nutzungsarten von Wasser zeigen: Ein Schwimmbecken, in dem Menschen ihre Bahnen im klaren Nass ziehen oder eine mit dreckigem Wasser gefüllte Schleuse, durch die Schiffe hindurch gleiten und wieder verschwinden. Wasser erinnert hier an einen sauberen Sport- oder Wellnessort genauso wie an einen verschmutzten, globalen Transportweg mit schier endlosen Containerschiffen. Der Film folgt keiner klaren Narration. Unlogische oder unrealistische Zusammenhänge rekurrieren auf eine andersartige Traumwelt, in der reale Zustände das Unterbewusste spiegeln.

Camac (2014) von Marte Kiessling zeigt ausschnitthafte Landschafts-Collagen aus der Umgebung des französischen Camac in Marnay-sur-Seine, das die Künstlerin während eines Residency-Aufenthaltes kennenlernte. Inspiriert durch die Stille der Natur, die Bewegung der Vögel und der Luft sowie dem ruhig fließenden Rhythmus der nahen Seine visualisiert die Künstlerin die vorgefundenen Bilder in einem fließenden Kreislauf von sich stetig langsam ausdehnenden und wieder zusammenlaufenden Formen. Sie zeigen Ausschnitte der dortigen Landschaft und des alten Klostergebäudes, in dem die Künstlerin wohnte. Natur erscheint hier in ihrer Erhabenheit und als zeitgenössischer Ort der Ruhe und Meditation. Kultur scheint hier an der Natur ausgerichtet zu sein und beide existieren im Einklang miteinander.
  • Dream / Anuk Miladinović © Jean-François Leblanc, Anuk Miladinović

    Dream / Anuk Miladinović

  • Dream / Anuk Miladinović © Jean-François Leblanc, Anuk Miladinović

    Dream / Anuk Miladinović

  • Dream / Anuk Miladinović © Jean-François Leblanc, Anuk Miladinović

    Dream / Anuk Miladinović

  • Camac /  Marte Kiessling © Jean-François Leblanc, Marte Kiessling

    Camac / Marte Kiessling

  • Camac /  Marte Kiessling © Jean-François Leblanc, Marte Kiessling

    Camac / Marte Kiessling

  • Camac /  Marte Kiessling © Jean-François Leblanc, Marte Kiessling

    Camac / Marte Kiessling

  • Camac /  Marte Kiessling © Jean-François Leblanc, Marte Kiessling

    Camac / Marte Kiessling

  • Iso-E-Super / Jonas Blume © Jean-François Leblanc, Jonas Blume

    Iso-E-Super / Jonas Blume

  • Iso-E-Super / Jonas Blume © Jean-François Leblanc, Jonas Blume

    Iso-E-Super / Jonas Blume

  • Iso-E-Super / Jonas Blume © Jean-François Leblanc, Jonas Blume

    Iso-E-Super / Jonas Blume

  • Iso-E-Super / Jonas Blume © Jean-François Leblanc, Jonas Blume

    Iso-E-Super / Jonas Blume

  • Iso-E-Super / Jonas Blume © Jean-François Leblanc, Jonas Blume

    Iso-E-Super / Jonas Blume

Über die KünstlerInnen und die Kuratorin

Die Videos waren abendlich in den Fenstern des Institutes bis zum 24. Februar 2018 zu sehen. Infos zu den Projektionen hier.

Der Titel DEEP WATER CULTURES rekurriert auf eine Methode des Pflanzenanbaus, bei dem die Wurzeln in sehr nährstoffreichem Wasser hängen, damit sie schneller wachsen und höhere Erträge abwerfen. Deep Water Culture (DWC) symbolisiert hier den kulturellen Drang nach besten Bedingungen, Effizienz, und der Verbesserung natürlicher Gegebenheiten. Er steht hier zusammenfassend für die vorgestellten künstlerischen Konzepte vom kulturellen Umgang mit Wasser.

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