Filmvorführung
Himmel über Berlin

70 Jahre German Films

Mi, 11.09.2024
18:45 Uhr ByTowne Cinema

Die Jubiläumsfilmreihe zeigt einige der erfolgreichsten deutschen Filme der letzten sieben Jahrzehnte.

Himmel über berlin

Regie: Wim Wenders
Jahr: 1987
Länge: 128 min
Drehbuch: Wim Wenders, Peter Handke, Richard Reitinger
Kamera: Henri Alekan
Schnitt: Peter Przygodda
Cast: Bruno Ganz, Solveig Dommartin, Otto Sander, Curt Bois, Peter Falk

Festivals und Preise
Internationale Filmfestspiele von Cannes 1987 - Goldene Palme (Beste Regie); Europäischer Filmpreis 1988 (Beste Regie, Bester Nebendarsteller: Curt Bois)

„Ich glaube, dass Orte Geschichten erfinden und dafür sorgen, dass sie erzählt werden“. - Mit diesem Zitat hat Wim Wenders seiner Arbeit und seiner Vision vom Kino selbst die richtige Überschrift gegeben. Sein Kino ist eines der Topographie. Seine Filme sind Landkarten mit Emotionen, in großen Bildern und mit einem einzigartigen Soundtrack. Mal führen sie uns entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze, mal geht es nach Wuppertal, dann wieder nach Los Angeles, Tokio oder Texas.

Auf seiner Entdeckungsreise durch ein längst verlorenes Berlin erlaubte er sich, sich gelegentlich auf den Flügeln der Engel vom rauen Boden der (noch) geteilten Stadt, die nur in Schwarz-Weiß erscheint, wegtragen zu lassen.

Wenders nahm 1987 nicht nur die damals für unmöglich gehaltene Öffnung einer brutalen Grenze vorweg, die zwei Jahre später Wirklichkeit wurde. Er zollt im Stil eines weltweit verstandenen und geliebten poetischen Realismus einer Stadt Tribut, die diese Grenze auch in ihrer westlichen Hälfte kreativ nutzt. Zugleich würdigt er die Geschichte des Kinos auf seine typisch freche Art mit den Auftritten des Theaterstars und ehemaligen Exilschauspielers Curt Bois („Casablanca“) und Peter Falk als Vertreter der New-Hollywood-Bewegung.

Im Mittelpunkt des vom legendären französischen Kameramann Henri Alekan (ORPHEUS, ROMAN HOLIDAY, RED SUN) gedrehten Films stehen die Schutzengel Cassiel und Damiel (Otto Sander und Bruno Ganz). Der Film liefert einige gute Argumente dafür, dies zu wollen. Die Liebe, zum Beispiel.

Die Liebe zur Liebe, die Liebe zum Leben, die Liebe zu einer Stadt, die immer auch ein Prozess ist und war, ein Ort auf der Suche nach sich selbst, sind die Essenz des Zaubers für einen Film, der nicht nur von der Liebe zum Kino spricht, weil er selbst noch auf der Suche nach Drehorten ist. Moving Pictures - in Wim Wenders' Filmen sind die Bilder wirklich in Bewegung.