Sanskriti Bist
bangaloREsident-Expanded @Lichtenberg Studios

Sanskriti © Sanskriti Bist Sanskriti Bist ist Food-Fotografin, Stylistin und Rezeptentwicklerin in Bangalore. In ihren Dokumentarfilmen fängt sie Geschichten ein, in denen Essen als Grundlage dient, um die komplizierten Beziehungen zwischen Menschen, Räumen, Erinnerungen und Konflikten zu erkunden. Besonders angetan hat es ihr, die Geschichten von Frauen zu dokumentieren, die durch das Medium Essen eine Vielzahl von Erfahrungen und Perspektiven einbringen. Diese Geschichten können von den politischen Unruhen in ihren jeweiligen Regionen über die Entwicklung der Koch- und Essgewohnheiten bis hin zur Untersuchung der Geschlechterrollen in der Küche selbst reichen.

Sie ist als "Third Culture Kid" aufgewachsen und hatte das Glück, das Leben in verschiedenen Ländern kennenzulernen. Dabei hat sie eine tiefe Wertschätzung für die Rolle des Essens entwickelt, um verschiedene Kulturen zu verstehen und durch die gemeinsame Liebe zum Essen Verbindungen aufzubauen. Sie hatte das Privileg, ihre Liebe zum Geschichtenerzählen für sozial ausgerichtete Menüs für Pop-up-Events zu dokumentieren und ihre regionalen Rezepte und Fotos in Kochbüchern, Zeitschriften und verschiedenen Zeitungen zu veröffentlichen.

Über das Projekt:

Während ihrer Residency in den Lichtenberg Studios wird Sanskriti sich darauf konzentrieren, ihre Fähigkeiten als Geschichtenerzählerin weiterzuentwickeln und eine abgerundete, internationale Perspektive darauf zu erlangen, wie sich die Erzählungen über Lebensmittel in verschiedenen geopolitischen Situationen verändern. Berlin war Zeuge bedeutender politischer Veränderungen, vom Fall der Mauer bis zum Prozess der Wiedervereinigung. Sanskriti interessiert sich besonders dafür, wie sich diese Veränderungen auf die Esskultur und das kollektive Gedächtnis der Berliner ausgewirkt haben. Sie ist der festen Überzeugung, dass Essen von Natur aus politisch ist.

Bei ihren Recherchen stellte Sanskriti fest, dass im Westen der Berliner Mauer vor allem türkischstämmige Menschen lebten, während auf der Ostseite vietnamesische Gemeinschaften ansässig waren. Die Schließung der Mauer führte im Osten zur Entstehung einer Kultur, die sich um erschwingliches Fast Food dreht und von Armut und begrenzten Ressourcen geprägt ist. Sanskriti möchte die unerzählten Geschichten aufdecken, die sich aus diesen kulturellen und geografischen Verschiebungen ergeben, insbesondere in Migrantengemeinschaften und in den intimen Räumen der heimischen Küchen. Durch ihr Kameraobjektiv möchte sie die Dynamik zwischen der öffentlichen und der privaten kulinarischen Sphäre verstehen und die Unterschiede und Gemeinsamkeiten hervorheben, die es gibt.

Essen kennt keine Grenzen. Es ist eine universelle Sprache der Gemeinsamkeit, die die Macht hat, Verbindungen zu fördern und Unterschiede und Hierarchien zu überbrücken. Sie ist davon überzeugt, dass Essen eine entscheidende Rolle bei der Schaffung von Gemeinsamkeiten und dem Aufbau von Verständnis zwischen verschiedenen Gemeinschaften spielt.