Das Kurzfilmprogramm SHORT EXPORT - MADE IN GERMANY 2023 erzählt eindrucksvoll die Geschichte der Suche: nach den richtigen Worten, dem Wohin, den Anfängen und dem, was von uns übrig bleibt. Die Reise führt zum Kölner Platz der Kulturen und an die polnisch-weißrussische Grenze, zu unseren Ozeanen und ins Weltall. Im 18. Jahr seines Bestehens ist das Programm zugleich nachdenklich und heiter, frustrierend und überraschend.
Ausgewählt aus über 470 deutschen Kurzfilmen, die beim Internationalen Kurzfilmfestival Clermont-Ferrand eingereicht wurden, bieten die sechs deutschen Kurzfilme in diesem unkonventionellen Programm einen Einblick in die große künstlerische, ästhetische und thematische Vielfalt des aktuellen deutschen Kurzfilms.
Die Möglichkeit Menschheitsgeschichte zu (re)konstruieren verdankt sich längst nicht mehr nur Archiven, sondern vielmehr Abfällen. Was, wenn nun aber in den zeitgenössischen Konzepten konsequenter Kreislaufwirtschaft keine Abfälle mehr vorkommen?
über die regisseurin
Susann Maria Hempel studierte Mediengestaltung an der Bauhaus-Universität Weimar, sie lebt und arbeitet in Greiz. Für ihre Experimentalfilme wie „Sieben Mal am Tag beklagen wir unser Los und nachts stehen wir auf, um nicht zu träumen“ erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Deutschen Kurzfilmpreis.
Gabriel Bihina Arrahnio | Cortometraje | 2022 | 2022
Gespannt erwarten Sam (17, Deutsch-Ghanaer) und seine Mutter Rita die Ankunft ihrer alten Freundin Gifty und ihres Sohnes Kwesi (19, Ghanaer). Als Kwesi in Sams Leben tritt, beginnt dieser, sich in Kwesi zu verlieben und seine Identität zu hinterfragen. Doch ist ihre aufkeimende Verbindung durch den fehlenden Aufenthaltsstatus von Kwesi und Gifty bedroht.
über den regisseur
Gabriel B. Arrahnio wurde in Kamerun geboren und wanderte mit seiner Familie als 13-Jähriger nach Deutschland aus. Die renommierte Werbeagentur Jung von Matt engagierte ihn als erster In-House-Regisseur. Arrahnio erzählt Geschichten über im Weltkino oft übersehene Minderheiten. Er widmet sich den Lebensgeschichten queerer Menschen und ihren Lebenswegen.
Sophia Groening | Kurzfilm | 2022 I 8 Min.
Vier Freunde sitzen am Platz der Kulturen in Köln Finkenberg und suchen die richtigen Worte und Satzzeichen für eine Nachricht an ein Mädchen, die nie abgeschickt werden soll.
über die regisseurin
Sophia Groening, 1994 in Düsseldorf geboren. Absolvierte ein Studium der Philosophie und Bildwissenschaften an der Universität Witten/Herdecke. Seit 2017 studiert sie an der Kunsthochschule für Medien Köln.
Jonathan Brunner | Dokumentarischer Kurzfilm | 2022 | 30 Min.
Im November 2021 versuchen tausende Migrant*innen über Belarus und Polen in die EU einzureisen. Das Filmteam begleitet die zwei polnischen Aktivistinnen Karolina und Kornelia auf ihrer Schicht entlang der Grenze. Per Chatnachricht erhalten sie täglich verzweifelte Hilferufe, doch ihre Einsätze verlaufen selten wie geplant und gelegentlich werden die beiden Frauen mit der Tatsache konfrontiert, dass humanitäre Hilfe nicht immer möglich ist.
über den regisseur
Jonathan Brunner (*1996) ist Regisseur für Dokumentar- und Werbefilme. Im Jahr 2020 schloss er seinen Bachelor in Kommunikationsdesign an der Hochschule Mainz ab. Seit Herbst 2020 studiert er Dokumentarfilmregie an der Filmakademie Baden-Württemberg.
Laura Solbach | Dokumentarischer Kurzfilm | 2022 | 17 Min.
Grace (24) ist eine junge Mutter mit Down-Syndrom. Mit ihrer anderthalbjährigen Tochter Milla wohnt sie in einer Einrichtung für begleitete Elternschaft. Doch ihr Wunsch, allein die Verantwortung für ihre Tochter zu tragen, lässt sie eine riskante Entscheidung treffen.
über die regisseurin
Laura Solbach ist Drehbuchautorin und Regisseurin. Nach ihrem Filmstudium an der Kunsthochschule für Medien in Köln arbeitete sie zunächst als verantwortliche Producerin für internationale Kino-Koproduktionen. Heute arbeitet Solbach als Drehbuchautorin und entwickelt momentan vor allem im Writers Room Serien für rtl+, Netflix und ZDF Neo.
Julia Ocker | Kurzer Animationsfilm | 2021 | 6 Min.
Das Raumschiff ist gelandet. Der Astronaut betritt fremden Boden. Alles ist neu, alles ist fremd. Und dann kommen auch noch so komische Wesen um die Ecke, die den Astronauten ständig auf den Arm nehmen und ihm etwas in einer völlig fremden Sprache erzählen. Was das eigentliche Thema dieses so liebevoll gezeichneten und komponierten Kurzanimationsfilm ist, wird sehr lange nicht verraten.
über die regisseurin
Julia Ocker ist Trickfilm-Regisseurin, Designerin und Autorin aus Stuttgart. Sie studierte Visuelle Kommunikation in Pforzheim und Kairo und Animation an der Filmakademie Baden-Württemberg. Ocker entdeckte ihre Leidenschaft für Kinderfilme, als sie fünf Kurzfilme für die SWR-Serie "Ich kenne ein Tier" produzierte. Daraus entwickelte sie ihre eigene Kinderserie "Animanimals". Diese Filme liefen weltweit auf Festivals und gewannen bisher mehr als 70 Preise.