Nach mehr als zwei Jahren der Isolation und der sozialen Distanzierung pendelt die Welt nun zwischen langsamer Revitalisierung und Aufruhr aufgrund anhaltender gesellschaftspolitischer und politischer Unruhen, Veränderungen und Vertreibungen. Immer größere Bevölkerungsgruppen kämpfen mit Integration, Akzeptanz, Ausweisung oder erzwungener Migration. Andere streben nach Akzeptanz, Assimilation und kämpfen darum, ständige Veränderungen innerhalb ihrer eigenen Gruppe zu implementieren. Was sind die aktuellen Auseinandersetzungen, mit denen wir konfrontiert sind, wie lassen sie sich quantifizieren und wie können wir Gespräche über solch schwierige, sich ständig verändernde Themen initiieren und führen?
Wir laden Künstler:innen und Forschende ein, sich mit dem Thema UNREST auseinanderzusetzen und über aktuelle, vergangene und zukünftige Veränderungen innerhalb dieser komplexen Dynamik nachzudenken. Ziel ist es, neue Medienkunstwerke zu schaffen, die von wissenschaftlichen Daten inspiriert sind und die die Grenzen zwischen Kunst, Wissenschaft und Technik ausloten.
Das Projektes strebt danach, eine Dialogplattform für die Teilnehmenden in Rumänien, der Ukraine, der Republik Moldau und Deutschland zu schaffen, sowie Co-Kreation und Kooperation anzuregen. Im Rahmen des interdisziplinären Residenzprogramms CoLaboratory 3.0 bringen wir 10 Teilnehmer:innen aus vier Ländern als Tandems zusammen, jeweils bestehend aus einer kunstschaffenden und einer wissenschaftlich arbeitenden Person aus Rumänien, Moldawien, der Ukraine oder Deutschland. Die Paare werden mindestens einen Monat lang zusammenarbeiten, um ein digitales Kunstwerk zu schaffen, das unterschiedliche künstlerische Ausdrucksformen und Forschungsergebnisse vereint.
Warum fünf Paare?
Jede der fünf deutschen Kulturorganisationen in Rumänien und der Republik Moldau, welche die Initiatoren des Projekts sind, wird jeweils eine Residenz (einige davon zusammen mit einem lokalen Partner) ermöglichen. Zu den Paaren gehören jeweils ein:e Künstler:in und ein:e Forscher:in aus Kronstadt, Bukarest, Chișinău, Klausenburg, Hermannstadt, Deutschland und/oder der Ukraine.
Wer sind die Projektpartner?
Einige der beteiligten deutschen Kulturorganisationen arbeiten mit lokalen Partnern aus dem Bereich der bildenden Kunst zusammen, mit denen die jeweilige Residenz organisieren wird. Die Rolle der Partnerorganisationen ist es, eine Plattform oder einen Rahmen zu bieten, um die entstandenen Kreationen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Die Partnerorganisationen der Künstlerresidenzen sind:
RADAR New Media Art | Bukarest
Clujotronic - Electro Arts Festival | Cluj-Napoca
NAG | Hermannstadt
Wer kann sich bewerben?
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Künstler:innen aus dem Bereich der Neue-Medienkunst und Forscher:innen zusammenzubringen, die sich mit Datenanalyse in allen Formen beschäftigen. Wir sind interessiert daran, Projekte unterzubringen, die sich mit Makro- und Mikrogeschichten, Längsschnittstudien, Interviews und gesammelten Daten in verschiedenen Formen und zu verschiedenen Themen befassen. Das Projekt steht daher allen interessierten Künstler:innen, Nachwuchswissenschaftler:innen und Studierenden aus folgenden Bereichen offen:
Neue Medienkunst: digitale bildende Künstler:innen, Computeranimator:innen, Interaktionskünstler:innen, Videospiel-Entwickle:innen usw.
Datenanalyse und wissenschaftliche Forschung: Datenforscher:innen, Analytiker:innen öffentlicher Datenbanken, Sozialwissenschaftler:innen, Statistikforscher:innen in allen Bereichen der Geschichte, Medizin, Wirtschaft, Kybernetik usw., die für ihre Arbeit auf quantitative Daten angewiesen sind.
Künstler:innen und Wissenschaftler:innen aus jedem teilnehmenden Land – Deutschland, Moldawien und Rumänien – können sich für eines der vorgeschlagenen Arbeitsfelder bewerben. Wir freuen uns auch über Bewerbungen von ukrainischen Künstler:innen oder Forscher:innen, die sich an diesem Dialog beteiligen möchten. Später werden gemischte Teams aus jeweils zwei Personen gebildet, die jeweils eine der Domänen (Künstler:in/Forscher:in) repräsentieren. Eine Jury aus Vertreter:innen der deutschen Kulturzentren und ihrer Partnerinstitutionen wählt die Teilnehmenden aus und stellt die Tandems zusammen.
Wie wird die Residenz stattfinden?
Die Zusammenarbeit findet ausschließlich online statt. Die Hauptkommunikationssprache wird Englisch sein.
Welche sind die Projektetappen?
Anmeldeschluss: 25. Mai 2022
Projektlaufzeit: 25. Mai – 31. Juli 2022
Wie wird die teilnahme entlohnt?
Jede:r ausgewählte Teilnehmer:in erhält ein Arbeitsstipendium in Höhe von 500 Euro und eine enge Betreuung durch das Projektteam. Zusätzlich werden 400 Euro Produktionskosten pro Team für die Erstellung und Präsentation der entstandenen Kunstwerke jedes Arbeitsteams bereitgestellt. Die Kunstwerke werden in der jeweiligen Stadt der sie fördernden deutschen Kulturorganisation in Zusammenarbeit mit ihren Partnerfestivals, Galerien oder Kunsträumen gezeigt. Außerdem geht eine „Light“-Version des Kunstwerks auf Tour: Vereinfachte Versionen des Kunstwerks in Form von Videoloops werden in allen anderen teilnehmenden Städten bei den jeweiligen Festivals/Galerien/Events gezeigt.
Wie können Sie sich bewerben?
Die Bewerbung der Künstler*innen erfolgt über dieses Formular.