Testimonials Begleitlehrer*innen

Erfahrungen aus Pitești und Curtea de Argeș

xy © ©  Ramona Vasilescu und Alexandra Zinca ©
Wir sind Ramona Vasilescu und Alexandra Zinca, zwei zukünftige Begleitlehrerinnen aus Pitești, beziehungsweise Curtea de Argeș.
Das Programm "Unterricht im Fokus" hat mit einem Angebot vom Goethe Institut Bukarest begonnen: man hat Lehrkräfte gesucht, um sie auszubilden und Junglehrer*innen am Anfang des Weges im Deutschunterricht zu begleiten. Die Bedingungen, am Programm teilzunehmen, waren eine Erfahrung von mindestens fünf Jahren als Deutschlehrer im schulischen Unterricht und die Teilnahme an mindestens drei Fortbildungen in den letzten zwei Jahren.

Das war eine Möglichkeit für uns, nicht nur die jungen Kolleg*innen zu unterstützen, sondern auch ein Angebot zur Fortbildung und persönlichen Entwicklung, zum Kontakt mit anderen Kolleg*innen und zum Ideen- und Erfahrungsaustausch.
Die Bewerber*innen haben ein Motivationsschreiben und einen Lebenslauf geschickt, um ein Stipendium für die Begleitlehrerschulung für Lehrkräfte an Schulen zu erwerben. Auf Grund unserer Erfahrung, Interessen und Motivation ist eine Gruppe von 16 Teilnehmenden, Deutschlehrer*innen aus dem ganzen Land, gebildet worden. 
Das erste Modul hat im November - Dezember 2019 stattgefunden und bestand aus drei Phasen: zwei Online Phasen unter der Koordinierung unserer Tutorin Blaženka Abramović - vom 29.10-5.11.2019 und vom 8.11-15.12.2019 - und eine Präsenzphase in Bukarest von zwei Tagen, die von den Seminarleiterinnen Blaženka Abramović und Ana Maria Viscrean betreut wurde.

Die Schwerpunkte dieses Moduls waren: Merkmale guten Unterrichts, Grundlagen der
Unterrichtsplanung, Unterrichtsplanung und Unterrichtsbeobachtung, Kompetenzorientierte Gestaltung von Unterricht, Einführung zu Unterrichtsbeobachtung und gutem Feedback, Curriculare Arbeit auf der Stufe A2 und die A2 Prüfung des Goethe-Instituts.

Die Projektkoordination ist im Jahre 2020 von Corina Gugu übernommen. Die Fortsetzung des Programms – ”Berufsstart Deutschlehrer*in”- hat im Juni 2020 mit drei Online-Seminaren begonnen, die von der Referentin Bärbel Rademacher geleitet worden sind. Es ging um ein Mentoren- Coaching in Zusammenarbeit mit dem Goethe Institut Bulgarien, die den Teilnehmer*innen einen übergreifenden Austausch ermöglichte. Die Zusammensetzung der Gruppe ist in diesem Jahr leicht verändert: 13 Kolleg*innen von der Anfangsgruppe und noch andere 13 Kolleginnen aus Bulgarien.

Man hat im Rahmen der drei Online-Fortbildungen die folgenden Themen behandelt:  Rollenverständnis und Vorbildfunktion, Beziehungsarbeit in der Erwachsenenbildung, Beratungsfunktion von Mentoren im Handlungsfeld Schule. Es war für uns eine wirkliche Möglichkeit zur Reflexion und zu erfolgreichen Diskussionen.

Die Rolle des Mentors im beruflichen Leben des jungen Deutschlehrers ist uns nun klarer geworden. Unserer Meinung nach sollte der Mentor gleichzeitig Zuhörer, Berater, Wissensvermittler, Kontakter, Türöffner, Vorbild, Unterstützer und Ansprechpartner in schwierigen Situationen sein.
Er sollte Empathie, Toleranz, Hilfsbereitschaft und Geduld zeigen; es ist empfehlenswert die Methode des sogenannten ”weichen Eies” zu verwenden: es ist wichtig, wie man die eigenen Meinungen vermittelt. Man drückt sie nicht bloß aus, sondern verhüllt sie in schönen Sätzen und mit einer ermutigenden Haltung. Man verurteilt die Entscheidungen der Junglehrer*innen nicht, sondern man versucht zu verstehen, warum sie das so gemacht haben und wenn es in eine falsche Richtung geht, sucht man zusammen eventuelle Lösungen. Eine gute Kommunikation kann zur Entwicklung einer erfolgreichen Beziehung zwischen den beiden führen, deren Grundlage Vertrauen und gegenseitiger Respekt sind.

Mit Begeisterung erwarten wir die Fortsetzung des Fortbildungsprogramms: das Aufbaumodul Digitalisierung und das Seminar Gesprächskompetenzen und natürlich die kollegialen Hospitationen, eine Möglichkeit zur Entwicklung sowohl für hospitierte, als auch für hospitierende Lehrkräfte.

Autor*innen: Alexandra Zinca, Ramona Vasilescu, Colegiul Național "Vlaicu Vodă", Curtea de Argeș Școala Gimnazială, "Marin Preda" Pitești

 

Eine Chance auf einen erfolgreichen Berufsstart

Bitte einfügen © © Despina Naghi Despina Naghi © Despina Naghi
Seit 7 Jahren bin ich Lehrerin. Ich unterrichte Deutsch als Fremdsprache im Bereich Sekundarstufe I und II an Liceul Teoretic „Jean Monnet“ in Bukarest, aber früher habe ich Deutsch auch im Primarbereich unterrichtet und habe Ethnologie und Kulturanthropologie an der Universität Bukarest gelehrt. Themen wie kulturelle Vielfalt, Integration, Toleranz finde ich sehr wichtig. Darum liebe ich Landeskunde als Bestandteil des DaF-Unterrichts.

Mittlerweile habe ich an den vom Goethe-Institut Bukarest angebotenen Forbildungen für Deutschlehrer*innen in Rumänien, Bulgarien und Deutschland teilgenommen. Diese Kurse haben mir geholfen, meine Karriere zu entwickeln und meinen beruflichen Horizont zu erweitern.

An dem GI-Programm „Unterricht im Fokus“, Bestandteil des Projektes „Berufsstart Deutschlehrer*in“, haben sich 16 Deutschlehrer*innen aus verschiedenen Städten Rumäniens beteiligt. Bis jetzt haben wir ein Präsenzseminar zum Thema Curriculare Arbeit auf der Stufe A2 und A2 Prüfung des Goethe-Instituts, ein Blended Learning-Modul zum Thema Unterrichtsqualität und Feedbackkultur mit der Referentin Blaženka Abramović aus Kroatien und die Online Fortbildung Die Rolle des Mentors im Ausbildungsprozess (Verantwortung, Beziehungskompetenz, soziale Kompetenzen) mit der Referentin Bärbel Rademacher aus Deutschland gemacht. Die letzte Fortbildung wurde vom Goethe-Institut Bukarest in Zusammenarbeit mit Goethe-Institut Sofia organisiert. Das führte zu einem sehr interessanten und wertvollen Austausch mit den Kolleginnen aus Bulgarien. Sowohl die Präsenz-, als auch die Online-Fortbildungen sind sehr gut verlaufen und ich merke die Verbesserung meiner Fachkenntnisse und beruflichen Fähigkeiten.

Das Programm beinhaltet auch einen Onlinekurs Aufbaumodul Digitalisierung, Web-Anwendungen und Smartphone-Apps, ein weiteres Präsenzseminar und Gesprächskompetenzen: Unterricht vor- und nachbesprechen, mit der Referentin Annegret Schmidjell. Am Ende des Programms werden kollegiale Hospitationen mit Vor- und Nachbesprechung durchgeführt. Darauf kann ich kaum warten und ich hoffe, dass ich den Berufseinsteiger*innen die notwendige Betreuung leisten werde.
Die konkrete Aufgabe der Begleitlehrer*innen ist, meiner Meinung nach, den Mentees zu helfen, ihre eigene Erfahrung zu sammeln und ihnen eine vertrauenswürdige und zuverlässige professionelle Beziehung anzubieten. Ich glaube dass die Fähigkeiten, die für die Mentorenrolle besonders wichtig sind, die sozialen Kompetenzen sind, wie Hilfsbereitschaft, Teamfähigkeit, Einfühlung und interkulturelle Kompetenz.

Man strebt zwischen dem Mentor und dem Mentee eine gute, nützliche und erfolgreiche Beziehung an.
Aber man hat auch bestimmte Ängste als zukünftige Mentor*in. Wir sollen unsere Rolle sehr gut verstehen und spielen, um die Erwartungen unserer Mentees bezüglich dieses beruflichen Verhältnisses zu erfüllen und auf diese Weise zum Aufbau eines erstklassigen beruflichen Netzwerks der DaF-Lehrer*innen beizutragen. Es ist die Verantwortung der Mentor*innen die Junglehrer*innen zu begleiten und zu unterstützen, sie zu ermutigen und vielleicht auch zu beraten, aber diese Verantwortung stellt ein zweischneidiges Schwert dar, denn sie kann auch zurückhaltend wirken. Einst sagte George Bernard Shaw, dass der Weg zur Hölle mit guten Vorsätzen gepflastert sei. Wir können in bester Absicht handeln und trotzdem kann es uns gelingen, etwas falsch zu machen. Aber keine Angst! Dafür gibt es ausgezeichnete Fortbildungen... und zwar beim Goethe-Institut Bukarest. 
 
Autor*innen: Dr. Despina Naghi, Liceul Teoretic „Jean Monnet“

Immer ein offenes Ohr für Neues

Bitte eingeben © © Daniela Nanu Daniela Nanu © Daniela Nanu
Der Grund, warum ich mich für dieses Programm angemeldet habe,  ist meine eigene Erfahrung als Junglehrerin,  vor etwa 10 Jahren.  Um ehrlich zu sein, ist meine erste Erfahrung als Deutschlehrerin  hinsichtlich der Beziehung zu meinen Kollegen, nicht immer die schönste gewesen.  Man wird oft  mit Überheblichkeit angeschaut und es wird von einem erwartet, dass man nach abgeschlossenem Lehramtsstudium, alle Aspekte dieses Berufs beherrscht. Wir wissen aber alle, dass die Wirklichkeit oft anders aussieht, weshalb man in diesem Beruf  immer ein offenes Ohr für Neues halten muss.
 
Manche  Junglehrer haben die Chance, eine zuvorkommende und freundliche  Atmosphäre  im Lehrerzimmer zu finden, während für andere wiederum  jeder Tag ein kleiner Kampf bedeutet. Ein Kampf mit sich selbst, mit der Schulleitung, mit den Kollegen, oft auch mit den Schülern, zu denen man anfangs keinen Draht hat. Gerade für die zweite Lehrerkategorie nimmt sich dieses Programm des Goethe Instituts vor, eine helfende Hand und ein offenes Ohr anzubieten. Ein klarer Vorteil des Programms betrifft die Beziehung, die zwischen dem Junglehrer und Mentor/Begleitlehrer angestrebt wird und das offener, stressfreier, beratender, unterstützender Dialog.

Man hat viele Aspekte  im Programm miteinbezogen: Feedback geben, kommunikative Fähigkeiten und Gesprächskultur, digitale Kompetenzen, Klärung der Rollen, so dass das Treffen mit den betreuten Junglehrern reibungslos und wirkungsvoll ablaufen kann.  Die regional gut verteilten jungen Lehrkräfte werden also ganz in der Nähe eine Unterstützung finden, die, ohne den Druck der Bewertung, punktuell Lösungen zu konkreten Problemen vor dem Hintergrund der eigenen Erfahrung suchen wird. Auf diese Weise hoffen wir, zusammen über die kleinen Stolpersteine zu springen und eine Zukunftsperspektive in diesem Beruf zu sichern.

Ich hoffe, dass für alle Beteiligten diese Erfahrung eine Bereicherung sein wird, so dass unsere Schüler immer begeisterte und kreative Lehrkräfte im Klassenzimmer treffen, die ihnen einen erlebnisreichen und unvergesslichen Deutschunterricht vorbereiten. Durch gut ausgebildete Lehrkräfte, die einen qualitativen und  interessanten Unterricht anbieten, kann unser Berufsbild aufgewertet werden, so dass immer mehr Jugendliche sich eine Zukunft als Deutschlehrer aus Leidenschaft vorstellen können.
 
Autor*innen: Nanu Daniela, Scoala Gimnaziala “Bogdan Vodă”, Radauti, Jud. Suceava

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