Das Projekt „Die Grenze“ erkundet und reflektiert Grenzen und Grenzziehungen unterschiedlichster Art – kulturelle, soziale, geografische, sprachliche, persönliche, philosophische. In der Ausstellung aus künstlerischer Sicht reflektiert, vertiefen und erweitern diskursive Begleitprogramme, sogenannte Akademien, an jeder Ausstellungsstation das Thema und setzen jeweils lokale Akzente – in Moskau etwa war es die Grenze zwischen Europa und Asien; (Arbeits-) Migration stand im Mittelpunkt der Diskussion in Sankt Petersburg; die Grenze als „Frontier“ beschäftigte die Runde in Krasnojarsk; in Kiew spielten verschiedene Vorstellungen und Mythen von Europa eine zentrale Rolle und in Tbilissi „fließende Grenzen“ und schleichende Landnahmen. Die vorliegenden Online-Publikationen greifen die Diskussionen auf, führen sie weiter und ergänzen sie. Dabei zielen sie auf eine möglichst große Bandbreite an Perspektiven: Die Autorinnen und Autoren nähern sich dem Thema Grenze aus unterschiedlichen Disziplinen - aus Philosophie, Kulturwissenschaft, Geschichte, als Aktivisten etc. Die in den Texten geäußerten Ansichten spiegeln nicht in allen Fällen die Haltung des Goethe-Instituts. Doch ist es unserer Ansicht nach wichtig, einen Rahmen zu schaffen für einen freien, respektvollen Austausch von Meinungen – und der lebt auch von der Kontroverse. Astrid Wege, Leiterin der Kulturprogramme Goethe-Institut Moskau