Surveillance after Snowden
David Lyon, Eröffnungsvortrag
7:30pm
Eröffnungsfeier
Korpys/Löffler: PIOS (2015)
Videoinstallation, sichtbar bis zum 17. Dezember
Korpys/Löffler Personen Institutionen Objekte Sachen
21:46 Minuten, Dreikanal-HD-Video, 2015
Unter Anwendung „nachrichtendienstlicher Methoden“ beobachtet und dokumentiert das Künstlerduo Korpys/Löffler die neue Zentrale des Bundesnachrichtendienstes in Berlin.
Teilnehmer
David Lyon ist Direktor des Surveillance Studies Center und hat eine Forschungsprofessur für Surveillance Studies an der Queen’s University in Kanada inne, wo er auch Soziologie und Jura lehrt. 2008-2015 leitete er das New Transparency Projekt, aus dem das Buch Transparent Lives: Surveillance in Canada (Athabasca University Press, 2014) hervorging. Lyon arbeitet seit den 1980er Jahren zu Überwachung, hat viel zum Thema veröffentlicht und war an zahlreichen Debatten über Informationspolitik und -strategien beteiligt, in Kanada, aber auch weltweit. Er ist Gründungsherausgeber des E-Journals Surveillance & Society, in der Forschung interessiert er sich besonders für nationale Ausweise, Flugsicherheit, Überwachungsethik und die Förderung der interdisziplinären und internationalen Forschung zu Überwachung. Neuere Veröffentlichungen beinhalten u.a. Surveillance After Snowden (Polity Press, 2015), Daten, Drohnen, Disziplin (mit Zygmunt Baumann, edition suhrkamp, 2013) und Identifying Citizens: ID Cards as Surveillance (Polity Press, 2009).
Andree Korpys und Markus Löffler bilden das Künstlerduo Korpys/Löffler mit Sitz in Berlin und Bremen. Seit den frühen 1990er Jahren beschäftigen sie sich mit der Frage, wie Wirklichkeit in medialen Bildern konstruiert und inszeniert wird. Ihre künstlerisch-investigativen Arbeiten konzentrieren sich vor allem auf Orte, Strukturen und Repräsentationen von Macht in Architektur, Hierarchien und Kontrollmechanismen. Korpys/Löffler verbinden fiktionales, biographisches und dokumentarisches Material in Videos, Zeichnungen, Fotografien und komplexen Installationen, aus denen sie eine Abfolge von Erzählsträngen und visuellen Referenzen entwickeln, die als Alternative zu den von Massenmedien und offiziellen Imagekampagnen diktierten dienen. Beide unterrichten seit 2009 im Fachbereich Kunst und Design an der Hochschule für Künste Bremen.