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Was ist KI?

Der Ausdruck „Künstliche Intelligenz“ (KI) – oder englisch „Artificial Intelligence“ (AI) – wird 1955 erstmals offiziell verwendet. 

Der Informatiker John McCarthy benutzt ihn im Zusammenhang mit einer Konferenz, auf der unter anderem Programme vorgestellt werden, die Schach und Dame spielen können. 40 Jahre später schlägt der von IBM entwickelte Schachcomputer Deep Blue den Weltmeister Garri Kasparow. Aber ist das Intelligenz? Genau hier liegt das Problem: Der Versuch, intelligente Maschinen zu entwickeln, folgt zunächst der Vorstellung von natürlicher Intelligenz – aber auch dafür gibt es bis heute keine allgemeingültige Definition. Eines jedoch steht fest: Das Modell für KI ist unser Gehirn, ein neuronales Netzwerk, das lernen, schlussfolgern und abstrakt denken kann.

Noch gibt es keine Maschinen, die denken oder intelligent mit ihrer Umwelt interagieren können – auch wenn heutige KI bereits sehr gut lernen kann. Aber schon jetzt hat diese Technologie unseren Alltag in praktisch jedem Lebensbereich tiefgreifend verändert.

„Was wir heute in unseren Taschen mit uns herumtragen hat die Leistung eines Supercomputers von vor wenigen Jahrzehnten.“
Peter Dayan, Direktor am Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik in Tübingen

Schwache, starke und Super-KI – worum geht es?

KI ist ein Teilbereich der Informatik. Sie hat zum Ziel, dass Computer durch Algorithmen Muster erkennen und selbstständige Entscheidungen treffen können. KI ist noch ein junges Fachgebiet. Und so gibt es selbst unter Fachleuten unterschiedliche Meinungen darüber, was unter KI zu verstehen ist und was nicht. Viele sehen die Fähigkeit eines Rechnersystems zu selbstständigem Lernen als notwendige Voraussetzung für KI an, andere zählen zum Beispiel auch einfache Sprachassistenten dazu.
Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Formen von KI: schwache KI, starke KI und die sogenannte Super-KI.
 
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Schwache KI
Schwache KI ist künstliche Intelligenz, die auf ein Gebiet spezialisiert ist. Dort kann sie richtig gut sein, aber sie kann ihr Wissen nicht auf andere Bereiche übertragen. Auch unsere Smartphones, jeder moderne Computer und das Internet stecken voller schwacher KI, zum Beispiel, wenn das Smartphone Fotos in Ordner gruppiert, ein Programm Texte von einer Sprache in die andere übersetzt oder YouTube das nächste Video vorschlägt. Schwache KIs sind sozusagen „Fachidioten“. Auf ihrem Spezialgebiet sind sie sehr gut, oft sogar besser als Menschen – aber sie können nichts anderes. Jede heute existierende KI ist schwache KI.

Starke KI
Eine starke KI kann das, was sie in einem Gebiet gelernt hat, auch auf andere Bereiche anwenden. Damit wäre eine starke KI ähnlich intelligent wie ein Mensch. Nur dass es bis heute keine starke KI gibt. Selbst sehr anspruchsvolle Systeme – wie zum Beispiel für das autonome Fahren – sind schwache KIs, weil sie immer noch auf ein genau definiertes Gebiet beschränkt sind. Von einer dem menschlichen Gehirn vergleichbaren Intelligenz ist das noch meilenweit entfernt. Künstliche neuronale Netze sind die anspruchsvollste Art des maschinellen Lernens. Sie spielen auf dem Weg zur starken KI eine entscheidende Rolle.

Super-KI
Eine Super-KI oder künstliche Superintelligenz wäre intelligenter als der Mensch. Nicht nur bei der Lösung bestimmter Probleme oder Fragestellungen, sondern auch in ihren kreativen und sozialen Fähigkeiten. Eine Super-KI müsste sich selbst Ziele und Werte setzen und diese auch an alle Situationen anpassen können. Außerdem stellt sich die Frage, ob zu einer Super-KI auch ein Bewusstsein gehört. Einzelne Systeme – wie bestimmte, besonders schnelle und leistungsstarke Suchmaschinen – werden manchmal als „superintelligent“ bezeichnet. Sie sind aber nur in Teilgebieten und in einem bestimmten Anwendungsbereich besser als Menschen und somit letztendlich schwache KI. Eine echte Super-KI würde die Welt ohne Zweifel grundlegend verändern.

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