P for Pischevsky
Was passiert, wenn Gesellschaft, Justiz und Gesetz den Tod eines Menschen nicht anerkennen? Wenn ein Hassverbrechen nicht nur eine Familientragödie ist, sondern zum Symbol der Verzweiflung, Trauer, Enttäuschung und Wut der gesamten LSBTIQ*-Community eines Zehn-Millionen-Landes wird? 2020 zeigte sich in Belarus, wie die Ignoranz eines singulären homophoben Mordes ausreichen kann, um das Ausmaß an Gewalt und staatlicher Unterdrückung aufzuzeigen, das alle Bürger:innen betrifft. “P for Pischevsky”, entstanden zwischen Minsk und Berlin, ist eine Kombination aus dokumentarischer Performance und Rave. Sie basiert auf der Mitschrift des Prozesses um den Mord an Mikhail Pischevsky, der 2014 in Minsk nach einer LSBTIQ*-Party angegriffen wurde und nach eineinhalb Jahren im Krankenhaus verstarb. Die Performance verhandelt das widerständige Potenzial, das sich in Theater und Ravekultur entfaltet, wenn sie zu Orten der Selbstbestimmung werden.
Regie: Vladimir Shcherban (BY/UK) | DJ, Sound-Design: Gleb Kovalski (BY/UA/DE) | Performance: Maryna Shukiurava (BY/UA/GE), Oliver Bennett (UK), Jos McKain (US/DE), Susanne Sachsse (via Video) (DE) | Live-Visuals: Misha Ksiushina (BY) | Bühnenbild: Şenol Şentürk (DE) | Lichtdesign: Martin Siemann (DE) | Motion Graphics und Videoproduktion: Motis Studio, CHEAP | Produktion: Andrei Zavalei (BY/DE) | Übersetzung: Lydia Nagel (RU/DE) | Darya Romanovich (RU/EN) | Porträt: Hanna Kruk (BY) | Wordmark-Logo-Design: Olga Luchanok (BY/DE)
Produktion: HUNCHtheatre Belarus (Minsk) und CHEAP (Berlin) in Zusammenarbeit mit Delo Pi_ Campaign Against Homophobia
Koproduktion: HAU Hebbel am Ufer
Gefördert durch: Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), Goethe-Institut (Internationaler Koproduktions-Fonds)
Unterstützt durch: Between Bridges Foundation
Dieses Projekt ist Teil der Runde 9 des Internationalen Koproduktionsfonds, Jahr 2020.