Acts of listening: Score for sonic placemaking

  • Acts of listening: Score for sonic placemaking 1 © Rene Rissland
  • Acts of listening: Score for sonic placemaking 2 © Carsten Stabenow
  • Acts of listening: Score for sonic placemaking 3 © Rene Rissland
  • Acts of listening: Score for sonic placemaking 4 © Carsten Stabenow
  • Acts of listening: Score for sonic placemaking 5 © Carsten Stabenow

Tsonami Arte Sonoro (Chile), Tuned City (Deutschland), Onassis Cultural Center Athen (Griechenland)

Genau wie die Trampelpfade, auf denen wir über Grünflächen gehen, weil sie kürzer sind, ist die geplante Stadt nur eine hoch konstruierte Abstraktion. Jeden Tag führen die Bürger synchronisierte Routinen mit aufwändigen Bewegungen auf öffentlichen Flächen durch. Durch den einfachen Akt des Spaziergangs in der Stadt loggen wir uns in ein System von Regeln und Einschränkungen ein, Codes, die den Verkehr der Bürger im städtischen Raum regeln. Solche Regelungen sind nichts anderes als Konventionen, aber sie bringen den Menschen zum Handeln. "Acts of Listening" analysiert diese Codes und wendet sie direkt an. Das Projekt untersucht die Rolle der künstlerischen Produktion, die in der Lage ist, Räume zu besetzen, neue und unterschiedliche Spielmodelle der Stadt jenseits der offiziell vorgesehenen Nutzung zu provozieren - oder einfach eine neue Linie der Partitur im Grünen zu gehen.
 
Eine Gruppe von Künstlern aus Europa und Südamerika ist eingeladen, über Klang als kontextabhängiges Phänomen des städtischen Raums nachzudenken, ein Schlachtfeld territorialer Streitigkeiten, die eine Reihe kultureller, politischer und wirtschaftlicher Interessen betreffen, wobei Valparaíso ein kritisches Beispiel für Spekulationen im symbolischen und physischen Territorium der Stadt ist. Die gleiche Gruppe reist nach Griechenland. Basierend auf den Forschungen und Ergebnissen des Arbeitsprozesses in Valparaíso werden die Methoden, Ideen und Choreographien angewendet, angepasst und im Hinblick auf den Kontext einer völlig anderen Stadtkonzepts überprüft. Von den Erfahrungen in einem lebendigen urbanen Umfeld in die Überreste einer so genannten "idealen Stadt", von einer gewachsenen Stadtstruktur mit typisch südamerikanischem Flair bis hin zum kulturell überlasteten Geburtsort der Stadtplanung im hippodamischen Sinne aber jetzt nur noch ein leerer Ort - der Kontrast könnte nicht größer sein. Aber vor allem das macht die Herausforderung aus. Unter der gut erhaltenen Stadtstruktur des antiken Ortes wird sehr deutlich, dass es sich um die größte Leistung von Hippodamus handelte: die Erkenntnis, dass es bei der Stadtplanung um mehr ging als um die Konstruktion einer funktionalen Stadt. Es ging darum, ein Umfeld zu schaffen, das die Ideale seiner Bürger ausdrückt und fördert.
 



Konzept: Carsten Stabenow, Fernando Godoy | Mit: Sebastian Jatz, Nicolas Spencer, Alejandra Perez, Leonel Vazquez, Florian Tuercke, Franziska Windisch, Maria Papadomanolaki | Stadtplaner: Rene Rissland | Projektmanagement: Paola Ruz, Theodora Bougiouka | Unterstützt von: Goethe-Institut (Internationaler Koproduktionsfonds)  
 

 

Dieses Projekt ist Teil der Runde 3 des Internationalen Koproduktionsfonds, Jahr 2017.