Exkursion in das Anne Frank Museum in Buenos Aires mit PASCH
Exkursion in das Anne Frank Museum in Buenos Aires mit PASCH.
Stand vom 01.10.2018
von der kulturweit-Freiwilligen Lola Behrens von der Mater Ter Admirabilis Schule in Buenos Aires
Am 07. und 14. September haben wir mit zwei verschiedenen 11. Klassen der Mater Ter Admirabilis Schule einen Ausflug in das “Centro Ana Frank” in Buenos Aires gemacht.
Bereits mehrere Wochen davor hatten die Lehrerinnen Silvia Gonzalez, Alejandra Ramoneda und ich als
Freiwillige von Pasch die Mädchen im Deutschunterricht thematisch darauf vorbereitet.
Das “Centro Ana Frank” ist ein toll ausgestattetes Museum in einem ehemaligen Wohnhaus im Stadtteil
Belgrano.
Zuerst wurde ein kurzer Film über das Leben von Anne Frank auf Spanisch gezeigt, der als Einführung diente. Danach wurden wir in zwei Räume geführt, durch die sich eine Zeitleiste von der Machtübernahme der Nazis bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges zog.
Junge freiwillige Mitarbeiter des Museums haben uns durch die Räume geführt und uns Einiges über die
damalige Zeit erzählt. Ich denke, dass es wirklich toll für die Schülerinnen war, all diese Infos von fast
gleichaltrigen zu erhalten. Und ich war erstaunt, wie interessiert die Schülerinnen zugehört und Fragen gestellt haben.
Über der Zeitleiste befanden sich also die Bilder, die sich auf ganz Deutschland bezogen: So zeigten diese zum Beispiel Bilder der Diskriminierung von Juden anhand von Schmierereien, der Versammlungen der Nazis oder von Hitler oder anderer Politiker dieser Zeit.
Darunter waren persönliche Bilder der Familie Frank aufgehängt, die deren Familienleben und intime Momente jener Zeit zeigen. Dies war sehr gut, um die Geschehnisse in Deutschland und der Familie Frank aufeinander zu beziehen.
Danach durften wir die Nachstellung des Hinterhauses in Amsterdam im zweiten Stock betreten. Wir traten durch die Schranktür in das nachgebaute Versteck ein: In diesem engen Raum konnten wir uns alle die beklemmende Situation der Franks und van Pels ein kleines bisschen besser vorstellen. Uns wurde erzählt, zu welchen Uhrzeiten sie das Bad und die Küche nicht benutzen durften und welche Regeln sonst noch zum Geheimhalten des Verstecks dienten. Außerdem betraten wir das “Zimmer” von Anne, welches detailgetreu mit den Fotos von Filmstars an der Wand und ihrem Tagebuch auf dem Schreibtisch nachgebaut wurde. Es war beängstigend, sich vorzustellen, für 2 Jahre in solch einem kleinem Versteck mit der ständigen Angst verharren zu müssen, entdeckt zu werden.
Anschließend sind wir in einen weiteren Raum gegangen, in dem die Ereignisse Argentiniens zu jener Zeit
dargestellt wurden. Die Geschehnisse in Deutschland wurden mit jenen der Militärdiktatur Argentiniens
verglichen. Es war wirklich sehr interessant und lehrreich gemacht.
Als Abschluss hat Moníca Hedrich, die für die Pasch-Initiative arbeitet, einen kleinen Workshop zum Thema Menschenrechte mit den Schülerinnen gemacht. Zuerst haben wir die Kinderrechte zusammengefasst und uns dann über die Einschränkungen und Verbote unterhalten, die Anne Frank und viele andere Juden in Deutschland damals erlebt haben. Gemeinsam haben wir überlegt, welche Alltags-Aktivitäten die Mädchen also mit solchen Einschränkungen nicht mehr ausüben könnten.
Danach haben die Schülerinnen mithilfe der Deutschlehrerinnen, Moníca und mir die Rechte auf Deutsch
formuliert, die ihnen besonders wichtig sind.
Am Ende haben wir alle gemeinsam auf der Terrasse sehr leckere Empanadas gegessen und Gasesosas getrunken und den interessanten Ausflug ausklingen lassen.
Hier noch einmal ein großes Dankeschön an die Pasch-Initiative und das Goethe-Institut, welche diese Exkursion möglich gemacht und finanziert haben!