Wieland Speck
„Ich hatte das Glück zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein“

Berlinale 2017
Berlinale 2017 | Foto: Berlinale 2017

Als ich in den Mittneunzigern erstmals auf Filmsuche nach Buenos Aires kam, stand das spätere Filmwunder Argentinien noch in den Sternen – nein, tauchte gerade am Horizont auf! Ich hatte das Glück zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein, und konnte gleich zu Beginn auf die Unterstützung des Goethe-Instituts zählen. Abspielstellen waren schwierig zu finden und das INCAA war in den Händen eines furchterregenden Herrn Maharbiz, dessen Interessen mit meinen nicht in Einklang zu bringen waren. So suchte ich auf eigene Faust und bekam glücklicherweise Unterstützung von Urgestein Paulina Fernández Jurado und bald darauf von Filmkritiker und Festivalkurator Luciano Monteagudo. Mit den erstaunlichen Werken Un crisantemo estalla en cinco esquinas von Daniel Burman (sein Debut) und Escrito en el agua von Marcos Loayza kehrte ich nach Berlin zurück – seitdem bin ich jährlich in Buenos Aires zur Filmsuche und kein Jahr verging ohne reiche Ausbeute. 2001 dann die sensationellen Debuts von Lucrecia Martel La ciénaga und Ariel Rotters Solo por hoy. La Ciénaga wurde im Wettbewerb der Berlinale gezeigt und hinterließ einen starken Eindruck bis heute, manifestierte der Film doch die Rückkehr Argentiniens auf die internationale Bühne mit Glanz und Gloria. Nun schossen die Filmschulen aus dem Boden, das INCAA erwachte allmählich aus seinem Dornröschenschlaf – und Luciano Monteagudo, inzwischen unser Argentinien-Delegierter, hatte seine Mühe, die inzwischen angeschwollene Menge an Filmen in die drei Tage zu pressen, die ich für Buenos Aires reserviert hatte. Im Klassenzimmer für Deutschunterricht Raum Heidelberg saßen wir und konnten die Abspielgeräte des Instituts heiß laufen lassen – danke hierfür noch einmal, denn so hatte das Goethe-Institut einen wertvollen Anteil an der Wiederkunft Argentiniens als Filmland - und daran, dass diese eben in Berlin stattfand! Natürlich war Inge Stache schon da, und Gabriela Massuh, und Gustav Wilhelmi. Ihnen und den späteren Leitern des Instituts als weltoffener Institution, Hartmut Becher, Stefan Hüsgen und Uwe Mohr meinen herzlichsten Geburtstagsgruß!

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