Maik Ronz

Konzeptideen

Ein Workshop am Kino Kosmos führte Maik Ronz 2016 zum ersten Mal nach Plovidiv. Im Rahmen des Workshops, an dem neben bulgarischen auch internationale Künstler*innen teilnahmen, fand auch ein erster Besuch in Stolipinovo statt. Die dort gesammelten Erfahrungen dienten Maik Ronz und Martin Kaltwasser als Grundlage für erste Konzeptideen.

Diese nahmen zusehends Gestalt an: Es sollte auf dem Jugendhügel und in Stolipinovo gearbeitet werden und im SKLAD, zentrumsnah ein Materiallager und weiterer Workshop-Raum geschaffen werden. Dort sollten Holz, recycelte Materialien von Baustellen und Industrie, sowie Spenden von Haushalten und Unternehmen Plovdivs gesammelt werden und wie einem Baumarkt gleich zugänglich gemacht werden.

Auf dem Jugendhügel sollte Kindern die Möglichkeit gegeben werden, selbst aktiv zu werden, ihre Kinderstadt mitzugestalten und sich tatkräftig am Aufbau zu beteiligen. Ohne eine schlichte Kopie der Welt der Erwachsenen zu erstellen, können sie als Stadtplaner*innen, Architekt*innen und Bauherr*innen etwas über demokratische Entscheidungen, Partizipation und Nachhaltigkeit lernen.

Ein Anliegen das mit den Projekten verfolgt werden sollte war Sichtbarkeit in der Stadt.

Es folgten weitere Besuche in Plovdiv und Stolipinovo, bei denen ein Netzwerk gebildet wurde. So wurde zum Beispiel Kontakt zu Anna und Magdalina von der Architekturwerkstatt für Kinder hergestellt – die heute das Projekt der Kinderstadt betreuen.

Daneben begann auch die Kontaktaufnahme zur türkischen und Roma Gemeinschaft in Stolipinovo. Sich auf Augenhöhe zu begegnen und mit den Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen und sie in erste Aktionen einzubinden war Maik Ronz dabei besonders wichtig. Die Idee entstand, einen offenen Werkstattbereich für in- und externe Workshops in Stolipinovo zu etablieren, der langfristig professionalisiert werden könnte.

Um neugierige Kinder und Passant*innen an Handwerk und seine Vielseitigkeit heranzuführen, sollten Workshops mit einer geringen Einstiegsschwelle durchgeführt werden. Zum Beispiel entstand die Idee, Dachkonstruktionen und Schwimmkörper aus PET-Flaschen herzustellen. Diese sind günstig und in großen Mengen vor Ort verfügbar. Hinzukommt,  dass die Produktion einfach und schnell durchführbar ist, rasch Aufmerksamkeit erregt und auch Ungeübte mit einsteigen können.

Die Projekte sind prozessorientiert angelegt, so wurden viele der anfänglichen Ideen den Bedingungen und Bedürfnissen vor Ort angepasst. Nun greift Atelie-3 Impulse für ‚Wir bauen zusammen‘ auf und das Konzept wandelt sich weiter, die Ergebnisse bleiben offen.