Künstler*innen:
Maria Nalbantova, Martin Penev, Sevda Semer, Ina Valentinova und Stela Vasileva
Kuratorin:
Chiara Cartucciа
„Good Mirrors Are Not Cheap“ ist ein kuratorisches Projekt, dass rund um die Idee zur Selbstrezeption, Repräsentation, Nostalgie und Begehren, die aus dem spezifischen kulturellen Kontext in Sofia ausgehen, entwickelt wurde. Das ist das Ergebnis einer Reihe von direkten und indirekten Begegnungen mit Motiven und Bildern, die einen Ausdruck in den Werken der fünf eingeladenen Künstler*innen Ausdruck finden. Die Künstler*innen vertreten die jüngste Generation bulgarischer Künstler*innen.
Das Projekt entlehnt seinen Titel dem gleichnamigen Gedicht von Audre Lorde aus dem Jahr 1970. Das Gedicht ist ein scharfes Beispiel für Lordes Engagement, dunkelhäutige Frauen zu einer radikalen und disruptiven Reaktion zu inspirieren und die falsche Darstellung, die ihnen von der von Weiß dominierten Mainstream-Kultur aufgezwungen wird, abzulehnen. Anstatt jemandem die eigene Selbstrepräsentation zu delegieren, können dunkelhäutige Gemeinden und Individuen die Hand des ungerechten Glassmachers stoppen und sich endlich vom falschen Spiegel und deren falschen Wiederspiegelungen losreißen.
Das Buch von Lorde nach Sofia mitzubringen ist für die Kuratorin Chiara Cartuccia eine spontane Handlung. Sie las das Gedicht eines Nachts und hörte es während ihrer Treffen mit der Stadt am nächsten Tag mitschwingen. Aber der Fokus verschob sich, die Worte der Dichterin umrahmten den Generationskampf eines sehr geschlossenen künstlerischen Milieus. Junge Künstler*innen unternahmen verschiedene Versuche, den Spiegel zu zerbrechen oder seine Existenz insgesamt abzulehnen.
Das Projekt besteht aus einer Gruppenausstellung und einer diskursiven Veranstaltung in der Form eines erweiterten Treffens und Gesprächs oder des so genannten „Aperitivo“.
Das kuratorische Konzept finden Sie
hier.
Chiara Cartuccia ist Residentin des Internationalen kuratorischen Residenzprogramms CLICK 2019. CLICK ist ein Projekt der Stiftung „Art Affairs und Documents“ und wird vom Goethe-Institut Bulgarien und dem Programm „Kultur“ der Stadt Sofia unterstützt.
Chiara ist eine unabhängige Kuratorin und Forscherin, die in London lebt. Der Fokus ihrer Arbeit ist auf die Praxis und die Theorie der Performativität in der zeitgenössischen Kunst und dem Potential der Performance als generatives epistemologisches Mittel gerichtet. Zwischen 2012 und 2015 arbeitet sie als Kuratorin für Performance bei SAVVY Contemporary, Berlin. Seit 2017 arbeitet sie als Kuratorin und Koordinatorin bei der Nomadenbiennale Manifesta in Palermo. Dort kuratiert sie das Programm „Planetary Garden Public“, sowie das Programm vor dem eigentlichen Beginn der Biennale. Sie ist Mitbegründerin und Leiterin der kuratorischen Plattform EX NUNC. Chiara hat einen Masterabschluss der Goldsmiths College und ist Doktorandin an der Amsterdam School ForCultural Analysis, UvA.