Hast du dir bei deiner Abreise überlegt, ob du zurückkommen würdest?

Migrationsausstellung © © Martin Atanasov Migrationsausstellung © Martin Atanasov

Hast du dir bei deiner Abreise überlegt, ob du zurückkommen würdest?

Ausstellung von Krasimira Butseva und Martin Atanasov

12.11.— 19.12.2024
Ausstellung in der Galerie des Goethe-Instituts Bulgarien


Vernissage: Dienstag, 12. November, 18:30 Uhr
Gespräch mit Marina Liakova

Finissage: Donnerstag, 19. Dezember, 18:30 Uhr
Gespräch mit Krasimira Butseva und Martin Atanasov



Im Juni 2024 verbrachten die Künstler Martin Atanasov, Krasimira Butseva und die Soziologin Marina Liakova eine Woche für eine Feldforschung in Frankfurt. Dort sammelten sie mündliche Erzählungen und dokumentierten öffentliche und private Räume. Die gesammelten Fragmente, die Teil der Ausstellung „Hast du dir bei deiner Abreise überlegt, ob du zurückkommen würdest?“ sind, erzählen vom Leben der Bulgaren in Deutschland - von Bulgaren, bulgarischen Türken und bulgarischen Roma.

Themen wie Gleichberechtigung, Rassismus, Klasse und Arbeit, Rechte und Entwicklung, Kampf und Unsicherheit sowie Frieden und Integration werden in den Gesprächen über das Verlassen, Ankommen, Anpassen und Navigieren in der deutschen Kultur, der Sprache, dem täglichen Leben, der Bürokratie und dem Staat deutlich.

Die Menschen, deren Stimmen in diesem Raum zu hören sind, sind nach dem Beitritt Bulgariens zur Europäischen Union im Jahr 2007 nach Deutschland eingewandert. Teile ihrer Geschichten, aber auch allgemeinere und umfassendere Geschichten der Migration werden im Filmteil der Ausstellung visuell erzählt.


MEHR ÜBER DIE BETEILIGTEN

MARTIN ATANASOV ist ein bildender Künstler. Seine Praxis bezieht sich hauptsächlich auf das Fotoalbum als Kunstform, die Collage und die visuelle Anthropologie. Themen wie der queere Körper, der Körper, das Poetisch-Politische, die Transition in Bulgarien nach 1989 und das Anthropozän tauchen in seinen Arbeiten auf. Er veröffentlicht und verlegt Fotobücher und Zines, wie „ Natur-Index“, „Nutrikula/Unmögliche Aktionen“, „Wie man seine Vergangenheit schnell vergisst“, „Vergiss deine Vergangenheit“ oder „Bete für Regen“ (veröffentlicht von AKINA). Seine Arbeiten wurden in Gruppenausstellungen wie Festival Circulation, MIET foundation Thessaloniki, Goethe-Institut Athen, KO-OP, Goethe-Institut Bulgarien, Doza-Galerie, Credo Bonum, Herbarium-collection-Projekt, Galerie Intervalle, Swimming pool, FACE(S) OF EUROPE 2021 gezeigt.

KRASIMIRA BUTSEVA ist eine bildende Künstlerin und Forscherin, die in London, Großbritannien, und Sofia, Bulgarien, lebt. In ihrer Praxis beschäftigt sich Krasimira mit Traumata und erforscht die Dynamik des Erinnerns und Vergessens sowie das Tragen und Bewahren von Erinnerung. In ihren sozial engagierten Projekten arbeitet sie mit Video, Sound, Fotografie und Installation. Krasimira ist Dozentin am London College of Communication, das Teil der University of the Arts London ist. Im Jahr 2024 wird sie zusammen mit ihren Kollegen Julian Shekhiryan und Lilia Topuzova sowie Vasil Vladimirov Bulgarien auf der 60. Biennale von Venedig vertreten. 2022 erhielt sie den BAZA-Preis für zeitgenössische Kunst (YVAA), und 2021 wurde sie mit einem Künstlerstipendium an der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart, Deutschland, ausgezeichnet. Krasimira ist außerdem Mitbegründerin des Revolv Collective und Redakteurin und Mitarbeiterin von EEP Berlin.

MARINA LIAKOVA ist Soziologin, Doktorandin, Migrationsforscherin und Dozentin mit über 25 Jahren Berufserfahrung in deutschen Forschungsinstituten und Universitäten. Sie ist Autorin der ersten groß angelegten wissenschaftlichen Studie über bulgarische Einwanderer in Deutschland - dem Buch „Verhindert, verdeckt, unsichtbar - Migration und Mobilität von Bulgarien nach Deutschland“, das 2020 im Springer-Verlag erschienen ist.
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