Graffiti im Hof
Kaboom!

Hype all night
Foto: © Mihaela Draganova

Das neue Graffiti von Hype All Night im Hof des Goethe-Instituts wurde von Comics und Animationen inspiriert. Ihr Werk weckt Neugierde und sprengt die Grenzen der Imagination.

Warum habt Ihr euch für die Wand, statt für die Leinwand entschieden?

Aufgrund der Vielfalt an Materialien, Texturen und Formaten. Und weil die Wände ein öffentlich zugängliches Element des städtischen Umfeldes sind – unsere Kunst kann somit von jedem gesehen werden.

Fühlt man sich schuldig, wenn man Objekte mit Graffiti bemalt?

Wir verstehen nicht, wie man sich schuldig fühlen kann, wenn man Kunst macht.

Was haltet Ihr von der Vergänglichkeit der Graffitis?

Wir denken, dass auch die Graffiti vergänglich sind, genauso wie die meisten Dinge heutzutage. Ihre Szene verlagert sich nach und nach von der Straße in das Internet.
Sie lassen sich von verschiedenen Tendenzen und Trends beeinflussen, aber das Gute bei den Graffiti ist, dass es keine etablierten Normen wie bei einigen anderen Künsten gibt, und jeder kann das tun, was er für richtig hält.

Was für einen Teil der Graffiti macht Ihr spontan bzw. geplant?

Da wir ein Team aus 5 Personen sind, ist es schwer, alles spontan an der Wand zu kreieren. Normalerweise haben wir ein Projekt oder Ideen, nach denen wir uns richten, aber es gibt immer eine gewisse Improvisation bei der Realisierung an der Wand.

Wie fühlt ihr euch, wenn Ihr seht, dass euere Graffitis von Kollegen „entehrt“ wurden?

Es ist definitiv nicht angenehm Gekritzel auf deinem Werk zu sehen. Aber das nehmen wir uns nicht zu Herzen. Die Handlungen der Menschen bestimmen den Charakter sowie deren Potenzial, Eingriffe auf fremde Werke sprechen nur für Geschmacklosigkeit.

Könnt Ihr uns einen Jargon-Begriff aus der Graffiti-Welt und seine Bedeutung nennen?

„Throw up“ – Schnell gemalte Überschrift, meistens zweifarbig, mit einfach wiederzugebenden Buchstaben. Im Wesentlichen ist sie so konzipiert, dass sie
schnell gemalt werden kann. Sie hat die Rolle eines Zeichens mit Unterscheidungskraft, oder anders gesagt: Sie ist eine Art Graffiti-Logo des Künstlers.

Was ist das Ziel: von allen gesehen zu werden, oder eher nicht?

Jeder hat sein eigenes Ziel.

Welche Idee steckt hinter Ihrem Graffiti im Hof des Goethe-Instituts?

Für das Graffiti im Hof des Goethe-Instituts ließen wir uns von etwas Bekanntem inspirieren. Der Großteil der Elemente und Formen entspringt der Comic-Kunst. Animationen und Comics prägten unsere frühe Kindheit und somit blieben diese in unserem Gedächtnis als Erwachsene.

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