Vorlesungen von Boyan Manchev, Margarita Dorovska und Angelina Georgieva
Bildungsprogramm "Without Distance" 2024
Das Bildungsprogramm 2024 "No distance" ist Teil des Projekts "Life Long Burning - Future Lost and Found (LLB 3)" und wird mit finanzieller Unterstützung des "Creative Europe"-Programms der Europäischen Union und des Nationalen Kulturfonds im Rahmen des Programms "Targeted Support "Creative Europe" in Partnerschaft mit dem Goethe-Institut Bulgarien realisiert.
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Die Tänze der Hexen
Politische Rhythmik des Raums und physische Kontertechniken
Vortrag mit Boyan Manchev
Datum: 7. Mai
Zeit: 18:30 Uhr
Veranstaltungsort: Goethe-Institut Bulgarien
Dauer: 80 Min.
Sprache: Bulgarisch
Vorregistrierung erforderlich
Eintritt frei
Die Tänze der Hexen - ein ekstatischer und transgressiver Wirbel unter dem Vollmond - wurden in der zeitgenössischen Kulturanthropologie und feministischen Theorie als phantasmatische Bildprojektion von Mechanismen kultureller, sozialer und geschlechtsspezifischer Ausgrenzung, von Formen der Segregation und Unterdrückung von Differenz erforscht. Diese Interpretationen sind zweifelsohne legitim und notwendig. In meinem Vortrag werde ich mich wiederum auf einen bisher unerforschten Aspekt des Hexentanzes konzentrieren. Ich werde ihn als einen düsteren, aber schimmernden, sommerlichen Vollmondausdruck des tänzerischen Widerstands betrachten - des Tanzes als Raum der Erfindung und des Experimentierens mit körperlichen Gegentechniken, der eine subversive und aufrührerische Rhythmik bekräftigt, die den konstituierten politischen Raum gefährdet. Mit diesem Vorschlag werde ich versuchen, meiner vor zwei Jahrzehnten entwickelten Theorie des "Widerstands des Tanzes" einen neuen Impuls zu geben. Der Vortrag wird sich auf anthropologisches und kulturgeschichtliches Material sowie auf faszinierende Beispiele aus dem modernen und zeitgenössischen Tanz stützen.
Boyan Manchev ist Philosoph und Schriftsteller, Professor an der New Bulgarian University und Gastprofessor an der Universität der Künste Berlin und der Hollins University. Manchev ist der Autor von zwanzig Büchern, darunter Welt und Freiheit (2023), Was ist Ontologie? (gemeinsam mit Dimitar Vatsov, 2023), The End of Contemporary Art? oder The Future of Art (2023) und The Body-Metamorphosis (2007). Er hat auch als Autor, Theoretiker, Dramaturg, Schauspieler oder Kurator zu Projekten in den Bereichen bildende Kunst, Theater, Kino und zeitgenössischer Tanz beigetragen. Zusammen mit Ani Vaseva und Leonid Yovchev ist er Gründungsmitglied des künstlerischen Metheor Kollektivs.
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Die Performance und der Körper innerhalb und außerhalb des White Cube
Die Zeit. Text, Aktion, Geste und Ritual. Die Aufführung des Subjekts in der zeitgenössischen Kunst.
Vortrag von Margarita Dorovska
Datum: 9. Mai
Zeit: 18:30 Uhr
Veranstaltungsort: Goethe-Institut Bulgarien
Dauer: 80 Min.
Sprache: Bulgarisch
Vorregistrierung erforderlich
Eintritt frei
Der Körper war in der Galerie schon immer präsent, auch wenn sich die Künstler hauptsächlich auf die visuelle Wahrnehmung konzentriert haben. Dieser Vortrag erkundet die dichte Grenze zwischen dem Visuellen und dem Performativen und spürt zeitgenössischen Kunstwerken nach, die sich einerseits auf Körperwahrnehmung und Performativität stützen, und andererseits auf Tanz und Performance, die auf die Praktiken, Prozesse und Räume der zeitgenössischen Kunst zurückgreifen: die Gutai-Gruppe, Claes Oldenbourg, Allan Kaprow, George Brecht, Nam June Pike, Shigeko Kubota, Otto Muehl, Hermann Nitsch, Valie Export, Joseph Beuys, Carolee Schneemann, Yoko Ono, Vito Acconci, Chris Burden, Bruce Nauman, Judy Chicago und Suzanne Lacy und Adrian Piper, John Cage, Merce Cunningham, Pina Bausch, Jerome Bel, Trisha Brown, Bojana Cvejic, Douglas Dunn, Eiko & Koma, Tim Etchells und viele andere. Abschließend wird dieses Treffen im bulgarischen Kontext untersucht.
Margarita Dorovska ist Kuratorin des Christo- und Jeanne-Claude-Zentrums in Gabrovo, Moderatorin des Podcasts "The Artist Speaks" und lehrt an der School for Curators. Sie arbeitet häufig interdisziplinär. Bis 2022 ist sie die Direktorin des Museums für Humor und Satire.
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Der Wert des Tanzes
Vortrag von Angelina Georgieva
Datum: 10. Mai
Zeit: 18:30 Uhr
Veranstaltungsort: Goethe-Institut Bulgarien
Dauer: 80 Min.
Sprache: Bulgarisch
Vorregistrierung erforderlich
Freier Eintritt
Warum Tanzen? Verschiedene Zeiten und Kulturen haben unterschiedliche Antworten auf diese Frage. Sie überschneiden sich in dem Bedürfnis, die Bedeutung des Tanzes als Kunstform und kulturelle Praxis zu verstehen und ihm einen Wert zu geben. Wie wird er definiert? In diesem Vortrag werden Definitionsansätze aus Theorie, Praxis und institutioneller Politik untersucht.
Angelina Georgieva absolvierte ein Studium der Theaterwissenschaft an der NATFA "Kr. Sarafov", wo sie derzeit als leitende Assistentin tätig ist. Sie hat sich an der Freien Universität Berlin spezialisiert. Sie ist Ko-Herausgeberin der Online-Plattform für zeitgenössische darstellende Kunst dramaturgynew.eu, Chefredakteurin des Tanzmagazins und Mitglied des Redaktionsausschusses der Theaterzeitschrift Homo Ludens. Sie ist Autorin zahlreicher Artikel, Mitorganisatorin und Mitwirkende bei einer Reihe von Initiativen im Bereich der zeitgenössischen darstellenden Künste.
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