Offener Vortrag Vom Abwasserkanal zum Fluss - Eine Geschichte der kulturellen Re-Aktivierung urbaner Räume im Ruhrgebiet

Varusha South © Varusha South, 2024

Sa, 17.08.2024

11:00 Uhr

Chitalishte "Nadezhda 1869"

3. Ausgabe des Festivals "48 Hours Varusha Sоuth"

Die dritte Ausgabe des 48 Stunden Varusha South Festivals wird vom 16. bis 18. August 2024 stattfinden. Bis dahin wird es in Veliko Tarnovo viele Treffen, Gespräche, Freiwilligenaktionen, Interventionen in der Stadt und die Suche nach weiteren Unterstützern geben, die sich für die Erhaltung und Entwicklung von Waruscha Süd einsetzen.

Das Goethe-Institut Bulgarien nimmt in diesem Jahr als Partner mit zwei Veranstaltungen im Bereich Architektur am Programm teil. Mehr über die Wanderausstellung „Frau Architekt.“ erfahren Sie HIER. In der Zwischenzeit laden wir Sie zu einem öffentlichen Vortrag der Institutsleiterin, Dr. Kirsten Hackenbroch, ein, die ihre akademischen und praktischen Erfahrungen im Bereich des Urbanismus weitergeben wird! 
 

"Vom Abwasserkanal zum Fluss - Eine Geschichte der kulturellen Re-Aktivierung urbaner Räume im Ruhrgebiet"

Vortrag von Dr. Kirsten Hackenbroch 

Samstag, 17. August, 11:00 Uhr, 
Volksgemeinschaftszentrum „Nadezhda 1869“, Veliko Tarnovo



Fast 100 Jahre lang war die Emscher im Ruhrgebiet ein offener Abwasserkanal, eine unüberwindbare Barriere für die Stadtbewohner, aber auch für Flora und Fauna. Das Ende des Steinkohlebergbaus in der Region seit den 1980er Jahren bot die Gelegenheit zur Renaturierung des 90 km langen Flusses und seiner Nebenflüsse. Dies geschah in einem millionenschweren Infrastrukturprojekt - doch es wurde weit mehr als „Infrastruktur“. Denn die Städte, Gemeinden und Stadtteile, die jahrzehntelang durch den stinkenden Kanal unterbrochen waren, wurden wieder miteinander verbunden, sowohl mit dem Fluss als auch mit der natürlichen Umgebung und untereinander. Es entstanden zahlreiche Stadt-, Bildungs-, Umwelt- und Kulturprojekte, von denen einige groß angelegt und von den Kommunen verwaltet wurden, während andere eher behelfsmäßig und praxisorientiert waren.

Dieser Kurzvortrag nimmt Sie mit auf eine visuelle und virtuelle Exkursion in das Land der Emscher. Es wird kritisch hinterfragt, wie städtische und landschaftliche Eingriffe die Lebensqualität der Bürger verändern können.

Die Veranstaltung ist Teil des Architekturpanels des Festivals, in dessen Rahmen insgesamt sechs Vorträge gehalten werden. 



MEHR ÜBER DIE REFERENTIN:

Dr. Kirsten Hackenbroch studierte Stadtplanung an der TU Dortmund. Im Anschluss an ihr Studium promovierte sie in Urbanistik und erforschte umkämpfte öffentliche Räume und Lebensbedingungen in benachteiligten Vierteln in Dhaka, Bangladesch. Als Dozentin und Forscherin an vier deutschen Universitäten (Dortmund, Köln, Freiburg und München) lag ihr Schwerpunkt auf nachhaltigem Urbanismus, partizipativen Planungspraktiken und kritischer Planungstheorie.

Nach 10 Jahren akademischer Karriere beschloss Kirsten, sich neuen Herausforderungen zu stellen und leitete von 2017 bis 2023 das Goethe-Institut Bangladesch in Dhaka. Mit ihrem Team entwickelte sie einen besonderen Fokus auf partizipatorische, grassroot kulturelle Praktiken in Bangladesch, die groß angelegte Programme zu nachhaltiger Mode und Handwerk, nachhaltiger Architektur und feministischem und queerem Storytelling umfassten. Seit Februar 2024 ist Kirsten als neue Leiterin am Goethe-Institut Sofia in Bulgarien tätig.

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