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Antonia Baehr
Die Komponistin des Lachens

Antonia Baehr und Neele Hülcker in „Da war ich noch nie in meinem ganzen Leben“
Antonia Baehr und Neele Hülcker in „Da war ich noch nie in meinem ganzen Leben“ | Foto (Ausschnitt): Videostill aus „Da war ich noch nie in meinem ganzen Leben“ von Antonia Baehr und Neele Hülcker

Antonia Baehr ist Choreografin und Filmemacherin. In ihren Produktionen untersucht sie die Fiktion des Alltäglichen und des Theaters und schafft dadurch einen anderen, oft humorvollen Blick auf die Gesellschaft. 

Die 1970 geborene Choreografin Antonia Baehr lebt in Berlin. Nach ihrem Film- und Medienkunst-Studium an der Hochschule der Künste Berlin erwarb sie einen Master in Performance an der School of the Art Institute of Chicago; seit 2006 unterrichtet sie selbst als Gastprofessorin an verschiedenen Hochschulen in Europa. Für ihre Werke arbeitet Baehr mit unterschiedlichen Partnern zusammen; die gemeinsamen Stücke entwickelt sie gerne mithilfe von Rollenspielen: Abwechselnd ist einer der Partner Autor oder Choreograf, der andere schlüpft in die Rolle des Interpreten. Zudem ist sie als Produzentin tätig, unter anderem für den Tänzer Werner Hirsch, den Musiker und Choreografen Henri Fleur sowie den Komponisten Henry Wilt.


Die Choreografin und Filmemacherin Antonia Baehr Die Choreografin und Filmemacherin Antonia Baehr | Foto (Zuschnitt): © Saskia Vanderstic Ein Beispiel aus ihrem Werk

2015 entwickelte Antonia Baehr die Produktion Des miss et des mystères. Ihre Ko-Produzentin Valérie Castan, mit der sie schon viele Jahre zusammenarbeitet, beschreibt dabei die Tanzstücke live per Audiodeskription. Eigentlich wird diese Methode für Blinde eingesetzt, hier wird sie jedoch auf spielerische Weise verwendet, denn das Beschriebene entspricht nicht immer dem, was der Zuschauer sieht. In dieser Mischung aus Choreografie und Hörspiel verwirren die Künstlerinnen ihr Publikum auf höchst amüsante Art.


Ein außergewöhnliches Projekt

Im Frühjahr 2007 begann Baehr mit den Arbeiten an einem Forschungsprojekt über das Lachen. Es umfasst Kompositionen für Lacher, verschiedene Aufführungen, Workshops und einen Katalog. Sie untersucht dabei das Lachen, seinen Klang, Rhythmus, seine Mimik und Gestik unabhängig vom jeweiligen Kontext und Auslöser. 2008 erschien ihr Buch Lachen, in dessen Vorwort sie schreibt: „Ich war nicht allein an Techniken des Lachens und seinen physiologischen Komponenten interessiert, sondern auch an seinen gestischen Qualitäten und an denjenigen von Lachen als Ausdruck, beraubt seiner Gründe und Effekte; als eine Manifestation von Klang und Körper.“


In eigenen Worten

„Wer bin ich? Ich weiß nicht, wer ich bin. Ich bin viele. Es gibt nicht eine echte, authentische Identität und dann ein Verkleiden, was sich darauf aufbaut. Es ist alles. Eine Konstruktion und ich bin viele. Das ist der Ansatz, mit dem wir als Künstler und Forscher beginnen: Was begehre ich zu sein. Wer wäre ich gern?“ (Quelle: Freitag)

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