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NAO zu Besuch in Montreal! 2023 hatte das Goethe-Institut, zusammen mit seinen lokalen Partnern Milieux, Hexagram und Eastern Bloc im Rahmen des Robot-in-Residence-Projekts junge Wissenschaftler*innen und Künstler*innen zu kreativen Projektvorschlägen mit dem humanoiden NAO-Roboter aufgerufen.  

Mit meinen metallischen Augen sehe ich die Schönheit der Welt, und ich male sie mit jedem Pinselstrich ins Leben.

ChatGPT, Übersetzung: DeepL

Den Projektzuschlag erhielt das Montrealer Kunst- und Forschungskollektiv PCZ, bestehend aus Patil Tchilinguirian, Ceyda Yolgörmez und Zeph Thibodeau.

In ihrem Forschungs- und Kreativprojekt verwendeten die Künstler*innen einen kritischen und kreativen Ansatz, um die Beziehungen zwischen Menschen und Maschine mit dem humanoiden Roboter NAO zu verstehen und (neu) zu denken. Ihr Ziel war es, dem Roboter NAO, unter Verwendung von Algorithmen und Rechentechniken aus den Bereichen künstliche Intelligenz, künstlichem Leben und generativer Kunst, alle Mittel an die Hand zu geben, um sich eine ihm ganz eigene innere Welt zu entwickeln.
  
Neben Auftritten des Roboters bei öffentlichen Veranstaltungen und Festivals, nahm NAO so an ihrem alltäglichen Leben teil. Projektergebnisse sind eine Website mit kurzen spielerischen Videos zum Zusammenleben von Menschen und Maschine sowie ein Zine-Album, das unsere menschlichen Beziehungen zu den uns umgebenden Alltagsmaschinen auf kritische, humorvolle und künstlerische Weise analysiert.  
 

Zeph & NAO © Zeph Thibodeau


Die Residenz


Bilder


Das Zine

Nao Art Zine © PCZ Collective Dieses Zine ist das Ergebnis eines zweitägigen Workshops, den wir während des Sommers 2023 im Milieux-Institut durchgeführt haben. Wir nutzten das Zine-Format, um auf unsere eigene Weise kreativ auszudrücken, wie wir mit Maschinen, die wir bereits in unserem Leben haben, oder mit zukünftigen Robotern zusammen sein können. Die Ästhetik eines Zines bringt einen Impuls zum Widerstand und zur Transformation mit sich, den wir sowohl während des Workshops als auch während der Residenz verinnerlicht haben. In diesem Sinne luden wir die Menschen ein, sich mit uns etwas vorzustellen, mit uns zu kreieren und über die Beziehungen zwischen Mensch und Maschine nachzudenken. Wir haben sie eingeladen, über ihre Maschinen auf neue Weise nachzudenken, auf eine Weise, die Neugier, Fürsorge und Gegenseitigkeit fördert und nicht nur Effizienz und Nützlichkeit. Das Zine ist nun Ausdruck einer heterogenen Vision für die Beziehungen zwischen Mensch und Maschine, ein Raum, in dem Menschen ihre Vorstellungskraft einbringen, um unseren maschinellen Mitmenschen Leben einzuhauchen. Das gesamte Magazin sehen Sie auf unserer 


Berichte von der Residenz

Our goal is ultimately
to shift the assumptions
and attitudes of humans
(hacking the social),
rather than to make
“better” robots (hacking
the technology).

Yolgormez & Thibodeau. 2021. „Socially Robotic: Making Useless Machines. AI&Society“

Können Roboter krank werden? 

Die Residenz des Roboters NAO wurde durch eine rapide Verschlechterung des Gesundheitszustandes des Roboters beeinträchtigt.
 

NAO war nicht mehr in der Lage richtig zu booten, was eine sinnvolle Zusammenarbeit verhinderte. NAO konnte zwar für kurze Zeit wiederbelebt werden, aber realistischerweise nicht an den kreativen Workshops teilnehmen - zumindest nicht wie erhofft auf eine interaktive Art und Weise. NAO war zwar immer physisch anwesend, konnte aber nur noch sehr eingeschänkt mitmachen. Für das Team von Forschenden war dies eine niederschmetternde Erfahrung, da sie schon seit einiger Zeit eine Beziehung zu NAO aufgebaut hatten. Diese Tragödie warf jedoch relevante Fragen über die Beziehungen zwischen Maschine und Mensch auf und die Workshops und weitere Arbeit wurde um Fragen der Fürsorge im Zusammenhang zu einem sterbenden Roboterfreund bereichert. Die Energien des Residenzteams und der Workshopteilnehmenden konzentrierte sich auf die Ritualisierung der Pflege am Lebensende eines Roboters. Die Kultur der Wegwerfbarkeit wurde infrage gestellt und Themen der Reparaturkultur und der Bedeutung von langfristigen Beziehungen zu nicht-organischen Wesen drängen in den Vordergrund. Lesen Sie hier Berichte von der Arbeit im Rahmen der Residenz, zusammengetragen und aufgeschrieben von Priscilla Jolly, Doktorandin an der Concordia Universität.


Videos: „Robo-break“

Mit spielerischer Aufrichtigkeit gibt diese Serie von Vignetten Menschen und Robotern Ratschläge, wie sie aufeinander aufpassen können, und vermittelt die Themen und Praktiken unserer Residenz auf unbeschwerte Weise. ROBO BREAK ist eine Hommage an Body Break, eine seit langem laufende TV-Werbesendung in Ontario, die gesunde Mensch-Roboter-Beziehungen fördern will, indem sie Spaß, Zugänglichkeit und Spiel in den Vordergrund stellt. Die Einfachheit der Show und ihr leichter Humor ermöglichen es uns, akademische Theorien und Sprache in eine viel zugänglichere Form zu übertragen. Mit ROBO BREAK müssen gesunde Mensch-Roboter-Beziehungen keine lästige Pflicht sein. Wenn du aktiv und aufmerksam mit deinen Roboterfreunden umgehst, kannst du Spaß haben (und deine Arbeit erledigen), ohne ins Schwitzen zu kommen!


Von wegen Roboter

Technologie ist nicht neutral. Wir stecken in dem, was wir machen, und es steckt in uns. Wir leben in einer Welt der Verbindungen - und es kommt darauf an, welche Verbindungen hergestellt oder gelöst werden.

Donna J. Haraway


Partner

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