Wie wird Vergangenheit gestaltet? Wie findet Vergangenheitsaufarbeitung statt? Was sind gesellschaftliche Auswirkungen, wenn Monumente und Denkmäler mit Geschichte aufgeladen werden? Können übliche Narrative der Erinnerungskultur mit alternativen und innovativen Ansätzen verschoben oder gekippt werden?
Diese Fragen behandelten wir im Rahmen von Gestaltung der Vergangenheit (Shaping the Past). Das Projekt wurde in Partnerschaft mit dem Monument Lab und der Bundeszentrale für politische Bildung entwickelt. Mehr über das Projekt...
Aber so sicher wie die Zukunft zur Vergangenheit wird, so sicher wird die Vergangenheit zur Zukunft
Ursula K. Le Guin
Veranstaltungen
Virtueller Rundgang - Toronto Black Digital Futures
Der multidisziplinäre kanadische Künstler Quentin VerCetty hat auf einen virtuellen Rundgang durch die Innenstadt Torontos eingeladen, dessen Ziel es war, die Denkmäler der Stadt unter besonderer Berücksichtigung vergessener Schwarzer Biografien neu zu entdecken. VerCetty ließ Publikum an seinem Rundgang durch die Innenstadt von Toronto teilhaben, hat biografische Kurzfilme schwarzer Führungspersönlichkeiten präsentiert, ein Live-Gespräch mit dem Künstler-Mentor Ken Lum führen und eine Frage-und-Antwort-Runde mit dem Publikum abgehalten.
Virtueller Rundgang - Montreal Missing Black Technofossil Here
Missing Black Technofossil Here ist eine Intervention und ein Gespräch im und über den öffentlichen Raum, das vom kanadischen multidisziplinären Künstler und Stipendiaten des Monument Lab, Quentin VerCetty, vorgeschlagen wurde. Mit einer Performance der multidisziplinären Künstlerin Laurie Rose Dauphine und Paul Farber, Direktor des Monument Lab in Philadelphia.
Künstler*innengespräch - Online Reflections on Dreaming and Black and Indigenous Futures
Alisha Wormsley, Stipendiatin des Monument Lab, und die multidisziplinäre Künstlerin Suzanne Kite haben der Öffentlichkeit ihre Praxis des kollektiven Gemeinschaftstraums als Mittel zur Gestaltung der Vergangenheit vorgestellt, indem sie es wagen, die Zukunft zu gestalten.
Das Künstler*innengespräch wurde von Aline Baiana moderiert.
In Kanada, den USA, Deutschland und auf der ganzen Welt stellen Bürgerinnen und Bürger herkömmliche historische Narrative in Frage und reflektieren über die Bedeutungen und Auswirkungen öffentlicher Denkmäler. Jüngste Proteste und Interventionen rund um Statuen konföderierter Generäle und Persönlichkeiten wie Kolumbus und Bismarck spiegeln den Wunsch wider, die vorherrschende Geschichte und ihr fortwährendes Vermächtnis in der Gegenwart zu korrigieren und kritisch zu hinterfragen.
Die Gesprächsreihe Counter-Memories wird eine Reihe von internationalen Denkmälern und Gedenkstätten untersuchen, deren symbolische Bedeutung oft viel über unser Verhältnis zur Geschichte verrät. Die Goethe-Institute in Nordamerika, das Thomas-Mann-Haus und Onassis LA werden Künstler*innen, Aktivist*innen und Intellektuelle zu illustrierten virtuellen Gesprächen rund um das historische Gedächtnis zusammenbringen.
Counter-Memories ist eine Kooperation zwischen den Goethe-Instituten Nordamerika, der Onassis Foundation Los Angeles und dem Thomas-Mann-Haus in Zusammenarbeit mit dem Projekt Shaping the Past.
Die Fellows für Gestaltung der Vergangenheit kommen aus den Stipendiatenkohorten 2019 und 2020 von Monument Lab und wurden aus einem Bewerber*innenpool von über 100 Erinnerungsarbeiter*innen“ aus Nordamerika und Deutschland ausgewählt. In ihren Projekten befassen sie sich mit Denkmälern in ihren jeweiligen Gemeinschaften und bedienen sich dabei unter anderem künstlerischen Praktiken, Aktivismus, Geschichtswissenschaft und Journalismus.