Fensterprojektionen „e-constellations“ von Tomas Schmit

„e-constellations“ von Thomas Schmit © Thomas Schmit / n.b.k

Mo, 16.10.2023 –
So, 22.10.2023

Goethe-Institut Montreal

„e-constellations“ von Thomas Schmit

n.b.k. Video-Forum | Fensterprojektionen

Das Goethe-Institut Montreal präsentiert, in Kooperation mit dem Neuen Berliner Kunstverein (n.b.k.), ein Screening-Programm von 20 Videoarbeiten aus der umfangreichen Videokunstsammlung des n.b.k. Video-Forum, kuratiert von Anna Lena Seiser (Leiterin Sammlung n.b.k. Video-Forum).

Die einzelnen Filme werden jeweils eine Woche lang von Sonnenuntergang bis 2:00 Uhr morgens auf die Schaufenster des Goethe-Instituts in 1626 boul. St-Laurent, Montréal, Québec, H2X 2T1, Kanada projiziert und können während der Öffnungszeiten des Goethe-Instituts auf einem Bildschirm im Haus gesehen werden:

e-constellations

Tomas Schmit
2004
24:59 Min.
Collection Video-Forum, Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.)

Dem Zusammenspiel von Wort und Bild kommt in Tomas Schmit‘s Arbeiten eine besondere Bedeutung zu. Sein Spätwerk e-constellations (2004) basiert auf 200 schlichten Zeichnungen aus gelben Fixpunkten und weißen Verbindungslinien auf schwarzem Grund. Einem Mobile gleich ergeben sich aus den Punkten und Linien ständig neue Permutationen. Als digitale Diashow hintereinander präsentiert, fungieren sie wie eine „Schule des Sehens“ und werden vom Künstler in einem Verfahren, das an Rätselspiele und das Deuten von Sternbildern erinnert, mit englischen Begriffen betitelt. Die Audiospur zu e-constellations zeichnete Schmit in einem Durchgang in seiner Berliner Wohnung in der Linienstraße 158 auf. Immer wieder hört man Straßengeräusche oder Gesprächsfetzen im Hintergrund. e-constellations bildete für Schmit den Anstoß zu einer Reihe weiterer Arbeiten, in denen er auf Audioaufnahmen und den Computer als bildgebendes Medium zurückgriff.

Als Pionier der Fluxus-Bewegung der 1960er Jahre war Tomas Schmit (*1943 in Wipperfürth / Deutschland, †2006 in Berlin) maßgeblich an der radikalen Infragestellung der bürgerlichen Kunst und der Entstehung einer neuen Ästhetik beteiligt. In seiner künstlerischen Praxis, die sich ab 1970 vor allem auf die Zeichnung konzentrierte, setzte er sich ausgehend von konkreten Alltagsbeobachtungen humorvoll mit Sprache, Logik, Paradoxie, Biologie, Verhaltensforschung und Wahrnehmung auseinander.

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